Produkttester
ROCKSTABLE Stonecliff - im Test I Testers Keepers
--Einleitung: Erster Eindruck & Unboxing--
Ich durfte das ROCKSTABLE Stonecliff im Rahmen des Testers Keepers Programms von Mindfactory testen und habe es auf Herz und Nieren geprüft. Dabei bleibt meine Meinung unabhängig, denn die Bereitstellung des Produkts hat keinen Einfluss auf meine Bewertung. Mein Test soll aufzeigen, was dieses Gehäuse wirklich kann und ob es im Alltag überzeugen kann.
Das Gehäuse kam sicher verpackt und schnell bei mir an, wie man es von Mindfactory kennt. Schon bei der Paketannahme fiel auf, dass der Karton erstaunlich kompakte Abmessungen hat und vergleichsweise leicht ist. Beim Auspacken gab es keine Überraschungen: Karton auf, sicher eingepacktes Gehäuse herausnehmen, Styropor-Puffer und Schutzbeutel entfernen, fertig. Das Gehäuse selbst und alle Glaselemente waren gut geschützt und zusätzlich mit einer Abzieh-Schutzfolie versehen. Die Verarbeitungsqualität machte bereits beim ersten Anfassen einen hochwertigen Eindruck, trotz des geringen Gewichts.
Bei den Glaselementen handelt es sich um gehärtetes Tempered Glass, das sich sehr wertig anfühlt und auch optisch überzeugen kann. Das Gehäuse ordne ich in die Kategorie "kompakter Midi-Tower" ein. Das Stonecliff kombiniert eine platzsparende, aber dennoch geräumige Bauweise mit einem gut durchdachten Layout und einer seitlichen Netzteil-Montage, die eine effiziente Raumnutzung ermöglicht. Trotz der kompakten Grundfläche bietet das Stonecliff genügend Platz für bis zu ATX-Mainboards, lange GPUs bis 410 mm und ein umfangreiches Kühlkonzept. Damit ist es sowohl für Gaming-Builds als auch für optisch ansprechende Workstations interessant.
Zum Lieferumfang gehören Schrauben für das Netzteil sowie für das Mainboard inklusive Abstandhalter, Ersatzteile für die Glas-Klick-Verriegelung und Kabelbinder. Ein Handbuch ist nicht enthalten, aber das ist auch nicht nötig, da sich der Aufbau intuitiv und unkompliziert gestaltet und keine Fragen offenlässt. Damit bringt das Stonecliff alles mit, was für einen reibungslosen Einbau benötigt wird, ohne dass zusätzliches Zubehör gekauft werden muss.
--Design & Verarbeitung--
Das Stonecliff ist ein kompakter Midi-Tower im Dual-Chamber-Design, der trotz seiner Abmessungen von 285x400x430 mm (BxHxT) überraschend viel Platz bietet. Die Glasfront und Seitenscheiben sind nicht verschraubt, sondern mit einem praktischen Klick-Mechanismus befestigt. Dadurch lassen sie sich einfach entfernen, halten aber trotzdem bombenfest. Insgesamt verfügt das Stonecliff über drei Scheibenelemente, die einzeln und unabhängig voneinander herausgenommen werden können.
Mein persönliches Highlight ist die sehr hochwertige Verarbeitung des Gehäuses. Keine scharfen Kanten, kein billiges Plastik, keine Kratzer oder Knarzgeräusche, stattdessen saubere Kanten und robuste Materialien. Glaubt mir, das mit den scharfen Kanten habe ich getestet, und das Gehäuse hat erfolgreich bestanden.
Die rechte Seitenwand (hinter Mainboard und Netzteil) wird mit Daumenschrauben befestigt, was den Zugang zum Kabelmanagement erleichtert. Diese Wand besitzt zudem großzügige Perforierungen, sodass sowohl das Netzteil als auch die seitlich montierbaren Front-Intake-Lüfter immer optimal mit Frischluft versorgt werden.
Optisch setzt das Stonecliff auf ein modernes, aber nicht überladenes Design. Die durchgehenden Glasflächen sorgen für eine beeindruckende Sicht auf die verbaute Hardware, während eine angeschrägte Frontkante dem Gehäuse eine dynamische Optik verleiht.
Auch die Standfüße sind sinnvoll positioniert und besitzen rutschfeste sowie leicht dämpfende Eigenschaften.
Das Gehäuse verfügt über keine Geräuschdämmung, daher kann es sinnvoll sein, leise Lüfter zu verbauen, um die Geräuschkulisse zu reduzieren. Die Lufteinlässe im Boden und im Deckel sind mit Staubfiltern ausgestattet, die das Innere möglichst staubfrei zu halten.
Für RGB-Fans ist das Stonecliff natürlich ein echter Hingucker. Durch das 180°-Glasdesign kann die Beleuchtung der verbauten Komponenten perfekt zur Geltung kommen. Aber auch dezente Builds würden in diesem Gehäuse gut zur Geltung kommen.
--Montage & Innenraum--
Der Einbau der Komponenten im Stonecliff ist insgesamt sehr unkompliziert. Trotz der kompakten Bauweise bietet das Gehäuse ausreichend Platz zum Arbeiten und unterstützt über ITX- sowie Micro ATX- bis ATX-Mainboards.
Allerdings gibt es kleinere Einschränkungen, die es bei ATX-Boards zu beachten gilt. Zwar passt ein ATX-Board problemlos in das Gehäuse, reicht aber bis zum Gehäuseboden. Falls hier zusätzlich Lüfter montiert werden sollen, kann die Verkabelung der unteren Anschlüsse erschwert werden oder gar eine Lüfterposition verhindern. Während kleinere Anschlüsse wie Audio, Lüfter oder Front-Panel-Kabel noch gut zugänglich bleiben und eine Lüftermontage vor diesen belegten Anschlüssen möglich bleibt, kann es bei belegten USB-Anschlüssen in dem Bereich schon schwieriger werden, direkt davor ein Lüfter zu platzieren.
Das Dual-Chamber-Design ist ein aktueller Trend, der absolute Vorteile bietet. Die Aufteilung sorgt für eine bessere Raumnutzung und erleichtert das Kabelmanagement im zweiten Zwischenraum hinter dem Mainboard erheblich.
Hinter der Mainboard-Trennwand steht ein großzügiges Platzangebot zur Verfügung, sodass auch dickere Kabel problemlos verlegt und verstaut werden können. Zudem können Netzteil und Speichermedien in diesem Bereich untergebracht werden.
Um Speichermedien unterzubringen, gibt es zwei Montageplätze für 2,5 Zoll SSDs unter dem Netzteil, welche auf einer eigenen Halterung sitzen. Auf der Rückseite der Halterung passt auch noch eine 3,5 Zoll HDD drauf. Eine weitre HDD kann am Boden des vorderen Chambers platziert werden, oder wahlweise auch eine 2,5 Zoll SSD. Eine Platzierung der Speichermedien in diesem vorderen Bereich am Boden macht eine gleichzeitige Lüfterplatzierung jedoch unmöglich.
Ein echter Mehrwert sind die vielseitigen Kabeldurchführungen in der Zwischenwand. Diese ermöglichen eine saubere Kabelführung und sind besonders für Back-Connector-Mainboards, oder auch Reverse-Connector genannt, optimiert. Dadurch lassen sich alle Anschlüsse und Kabel unauffällig hinter der Trennwand verstecken, was das Gehäuse ideal für einen Stealth-Build macht.
--Kühlung & Airflow-Konzept--
Ein gutes Airflow-Konzept ist entscheidend für die Kühlung, und hier bietet das Stonecliff vielseitige Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Das Gehäuse unterstützt bis zu zehn 120 mm Lüfter. In meinem Build habe ich mich für eine Konfiguration mit acht Lüftern (fünf Intake / drei Exhaust) entschieden.
Mein Lüfter-Setup:
Front: 3 x 120 mm Intake -> frische Luft wird ins Gehäuse geleitet.
Boden: 2 x 120 mm Intake -> unterstützt die Kühlung der GPU.
Hinten: 1 x 120 mm Exhaust -> führt warme Luft aus dem Gehäuse ab.
Oben: 2 x 120 mm Exhaust an einer 240 mm AIO -> CPU-Wärme wird nach oben abgeführt.
Das Stonecliff ermöglicht den Einbau verschiedener Radiatoren, allerdings gibt es Einschränkungen, die man vorher wissen sollte:
Im Deckel gibt es Platz für 120 mm, 240 mm & 360 mm Radiatoren. Ein 360er passt allerdings nur knapp. Es bleibt kaum Platz an den Seiten, was den Einbau und die Verkabelung erschweren kann. Laut eigener Nachmessung wäre jedoch der Platz für einen solchen Radiator vorhanden, und der Hersteller gibt dies als mögliche Option an.
Im Boden sind laut Hersteller 120 mm & 240 mm möglich. Dies ist jedoch eine ungünstige Position für einen Radiator, da aufsteigende Wärme den Airflow negativ beeinflussen kann. Zudem sollte ein Radiator idealerweise nicht am tiefsten Punkt im Kreislauf sitzen, da sich sonst Luftblasen in der Pumpe an CPU/GPU sammeln können.
Front-/Seitliche Montage: 120 mm & 240 mm möglich. Ein 360 mm Radiator passt hier nicht, da die Höhe nicht ausreicht. Es passen zwar drei 120 mm Lüfter von Boden bis Deckel, aber nicht mit einem großen Radiator.
Ein kleiner Kritikpunkt an diesem Gehäuse ist die mögliche Position eines 360 mm Radiators im Deckel. Wer dort einen solchen verbauen möchte, sollte über ein Mainboard mit rückwärtigen Anschlüssen nachdenken. Der Platz für die CPU-Stromversorgung wird durch den Radiator stark eingeschränkt, wodurch es sehr schwierig wird, das Kabel für die Stromversorgung sauber durch die vorgesehene Öffnung in der Trennwand nach hinten zu verlegen.
--Leistung im Alltag & Praxistest--
Im täglichen Betrieb zeigt sich, dass das Stonecliff mit einer gut gewählten Lüfterkonfiguration eine sehr gute Kühlleistung bietet. Durch mein gewähltes Airflow-Setup bleibt die Hardware auch unter Last auf einem angenehmen Temperaturniveau. Im Idle komme ich kaum über 35 Grad, und unter Volllast (Prime95 & FurMark) pendle ich bei Temperaturen um die 65 Grad (CPU/GPU).
Dank der Staubfilter im Boden und im Deckel bleibt das Innere weitgehend frei von Staub. Die rutschfesten, weich gummierten Standfüße reduzieren Vibrationen, was besonders für die Positionierung auf dem Schreibtisch ideal ist. Die gut positionierten Kabeldurchführungen und der großzügige Platz hinter dem Mainboard ermöglichen eine saubere Verkabelung, die den Airflow nicht beeinträchtigt.
Mein Verbautes System:
Prozessor: AMD Ryzen 5 5600X
Mainboard: GIGABYTE B550 AORUS Elite AX V2
Kühlung: DeepCool LS520 SE AIO
Lüfter: 6x DeepCool FC120
Grafikkarte: GIGABYTE GeForce GTX 1080 G1 Gaming
Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX 2x16GB DDR4
Speicher: Samsung SSD 970 EVO 2TB, M.2
--Preis-Leistungs-Verhältnis--
Mit einem Preis von rund 95 € kann mich das ROCKSTABLE Stonecliff Case voll überzeugen. Die hochwertige Verarbeitung und das moderne Design machen es zu einem echten Hingucker. Trotz der kompakten Bauweise überrascht es mit einem großzügigen Innenraum, der zudem flexible Hardware-Konfigurationen ermöglicht.
Stärken:
- Hochwertige Verarbeitung & modernes Design.
- Viel Platz trotz kompakter Abmessungen.
- Großzügiges Lüfter- & Radiator-Layout.
- Durchdachtes Kabelmanagement mit vielen Durchführungen.
Schwächen:
- 360 mm Radiator im Deckel möglich, jedoch Verkabelung sehr schwierig. Ggf. nur mit rückwärtigen Mainboard-Anschlüssen sinnvoll.
- Keine Dämmung.
Verglichen mit anderen Midi-Towern in dieser Preisklasse ist das Stonecliff eine sehr gute Wahl für alle, die eine Kombination aus moderner Optik, guter Airflow-Performance und flexibler Hardware-Unterstützung suchen.
--Fazit--
Mein Produkttest des ROCKSTABLE Stonecliff zeigt, dass es sich um ein stilvolles und durchdachtes Gehäuse handelt, das trotz seiner kompakten Maße viel Platz für moderne Hardware bietet. Besonders beeindruckt haben mich die hochwertige Verarbeitung, die cleveren Kabeldurchführungen und die vielseitigen Kühloptionen. Das Gehäuse vereint eine edle Optik mit funktionalem Design und bietet eine überraschend großzügige Raumausnutzung.
Bei der Wahl eines ATX-Mainboards sollte man die Anschlüsse im unteren Bereich im Blick behalten. Je nach Position der Anschlüsse kann es mit Bodenlüftern eng werden. Alternativ bietet sich ein Mainboard mit Back-Connector an, um die Verkabelung einfacher und sauberer zu gestalten. Während meines Tests habe ich mehrfach den Eindruck erlangt, dass das Gehäuse speziell für diesen Use-Case stark optimiert wurde. Hier muss man allerdings erwähnen, dass es sich bei diesen Typ Mainboards (noch) eher um die Ausnahme handelt als um die Regel. Dieser Mainboard-Typ ist aktuell nicht sehr verbreitet. Zudem verfügt das Case über keine Geräuschdämmung. Wer ein leises System bevorzugt, sollte daher auf entsprechende Lüfter setzen.
Wer einen 360 mm Radiator im Deckel verbauen möchte, sollte auch hier genau bei der Wahl des Mainboards hinschauen, da der Platz für die CPU-Stromversorgung sonst zu knapp werden kann. Davon abgesehen ist das Stonecliff eine hervorragende Wahl für alle, die ein kompaktes, aber leistungsfähiges Gehäuse mit guter Belüftung suchen.
Somit ergibt sich für mich eine Gesamtbewertung von 4 von 5 möglichen Sternen, da ich aufgrund von einem Umstand schweren Herzens einen Stern abziehen muss:
Meine Kritikpunkte sind die angesprochenen Einschränkungen bei der Radiator-Montage im Deckel, sowie eventuelle Verkabelungsprobleme der Anschlüsse am unteren Ende eines ATX-Mainboards bei gleichzeitiger Lüftermontage am Gehäuseboden. Beides lässt sich zumindest durch die Wahl des passenden Mainboards ausmerzen. Wer hier jedoch einfach auf PCPartPicker oder Geizhals ein System aufgrund von Filtern zusammenstellt, könnte bei Ankunft mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert werden. Daher ist es wichtig, hier genau hinzuschauen, um am Ende nicht enttäuscht zu werden.
Die fehlende Dämmung sehe ich nicht als Problem, da hier nicht der Fokus liegt, sowie in diesem Preissegment auch nicht üblich ist. Diese Geräuschkulisse lässt sich zudem durch die Wahl entsprechender Lüfter regulieren.
Für alle, die Flexibilität, modernes Design und einen starken Airflow in einem kompakten Format suchen, ist das Stonecliff definitiv eine Empfehlung wert. Aus meiner Sicht kann ich für dieses Gehäuse eine klare Kaufempfehlung aussprechen! Wer die angesprochenen Aspekte im Blick hat, wird hier nicht enttäuscht und bekommt ein modernes, vielseitiges und sehr gut verarbeitetes Gehäuse mit einem fantastischen Preis-/Leistungsverhältnis!
Ein kleiner Fels mit Stil! Ich bin begeistert, das Case behalten zu dürfen, und danke Mindfactory & ROCKSTABLE für diese großartige Chance und dieses tolle Case!