Produkttester
"Testers Keepers" Test des MSI MAG X870 Tomahawk WIFI
Kapitel
1. Vorwort
2. Unboxing und Lieferumfang
2.1 Unboxing
2.2 Lieferumfang
3. Design und Verarbeitung
4. Ausstattung des Mainboards
5. Einbau
6. UEFI
7. Software
8. Preis-/Leistung
9. Vergleich zu Z390
10. Fazit
1. Vorwort
Im Rahmen des "Testers-Keepers" Programm von Mindfactory in Zusammenarbeit mit MSI hatte ich die Möglichkeit das MSI MAG X870 Tomahawk WIFI auf Herz und Nieren zu testen. Dabei möchte ich mich sowohl bei Mindfactory als auch bei MSI für die Aktion bedanken!
2. Unboxing und Lieferumfang
2.1 Unboxing
Das Mainboard kommt in einem stabilen Karton geliefert, dessen Design ansprechend ist und nicht überladen wirkt. Auf der Rückseite befinden sich die wichtigsten Spezifikationen & Highlights des Mainboards. Wenn man den Karton öffnet, kommt einem direkt das Mainboard entgegen und zusammen mit einer kleinen Schachtel, worin sich die WLAN-Antenne befindet. Das Mainboard selbst liegt in einem separatem Tray in einer antistatischen Tüte verpackt. Wenn man den Tray selbst herausnimmt, befindet sich dann der restliche Lieferumfang.
2.2 Lieferumfang
Kommen wir nun zum Lieferumfang des Mainboards. Dies fällt nämlich etwas üppiger aus, was ich nicht erwartet hätte. Neben dem Mainboard selbst, erhalten wir folgendes:
- Quick Installation Guide
- EU Regulierung Info
- Shout-Out Flyer
- 2x Sata Kabel
- 3x M.2 Clips
- M.2 Clip Entferner
- USB-Stick mit Treiber
- EZ Front Panel Kabel
- M.2 Schraube
- Kabelsticker
- 1 zu 3 EZ Conn-Cable
- WLAN-Antenne
Das Zubehör macht einen ordentlichen Eindruck. Alle Kabel sind schwarz gehalten, was zu jedem Farbschema passen sollte. Die WLAN-Antenne ist nicht zu groß und die Kabel haben eine gute Länge, sprich, die sind weder zu lang noch zu kurz. Ich denke, dass man die bei jeder Gehäusegröße gut platzieren kann. Was auch positiv ist, dass die WLAN-Antenne einen magnetischen Standfuß hat, so kann sie nicht aus Versehen umgeworfen werden. Der mitgelieferte USB-Stick ist aus Metall und beinhaltet die relevanten Treiber und Programme.
3. Design und Verarbeitung
Beim Thema Design ist das X870 Tomahawk eher schlicht gehalten. Sowohl das PCB als auch die Kühlkörper sind in schwarz. Auf den Kühlkörpern gibt es Neongrüne Akzente, die stimmig und nicht zu auffällig sind. Das Mainboard sollte ohne Probleme in bestimmte Farbschema oder Themes passen. Eine RGB-Beleuchtung gibt es nicht, was ich eher neutral sehe. In dem Preisbereich hätte ich durchaus gerne ein paar LED-Akzente gesehen. Unter den Aspekten, dass in anderen Bereichen die Ausstattung höher ausfällt und der Langlebigkeit des Mainboards, kann ich es allerdings nachvollziehen, das MSI darauf verzichtet hat. Dafür gibt es mehr als genug RGB-Anschlüsse. Die Verarbeitung allgemein ist sehr hochwertig. Die Kühlkörper fallen massiv aus und sind festverbaut. Es wackelt nichts und kein demontierbares Element wird billig. Ein gutes Beispiel sind die M.2 Blenden. Scharfe Kanten konnte ich an keiner Stelle des Mainboards feststellen.
4. Ausstattung des Mainboards
Die Ausstattung des Mainboards fällt ordentlich aus. Was sofort aucällt ist die massive
Stromversorgung. Es gibt sogar 2x 8-Pin CPU Stromanschlüsse, von den man auch nur
einen verwenden kann; wie in meinem Fall. Beim Thema Festplatten gibt es 4x Sata und 4x M.2 Anschlüsse. Zwei der M.2 Anschlüsse unterstützen PCIe 5.0 x4 über die CPU und die beiden anderen PCIe 4.0 x2 respektive x4 über den Chipsatz. Insgesamt hat das Mainboard acht Lüfteranschlüsse, wo von zwei dediziert für CPU-Kühler und für die Pumpe einer Wasserkühlung sind. Drei PCIe x16 Slots sind vorhanden, von den einer mit PCIe 5.0 x16 über die CPU läuft. Die anderen beiden laufen einmal mit PCIe 3.0 x1 und mit PCIe 4.0 x4 über den X870 Chipsatz. Insgesamt gibt es vier RGB-Anschlüsse: 3 x Adressable RGB und ein normaler RGB-Anschluss. Über den "EZ-Conn" Stecker kann man weitere RGB-Geräte anschließen. Großartig ist, dass es zwei Debug-LEDs gibt. Einmal haben wir die "EZ Debug LED", welche den Status von CPU, RAM, GPU und Boot-Gerät anzeigt. Dann haben wir noch die "EZ Digi-Debug LED", welche uns direkt mit Fehlercodes versorgt, falls etwas nicht funktionieren soll. Jedes Mainboard sollte meiner Meinung nach Debug Leds haben, da es die Fehlersuche ungemein vereinfacht. Großes Lob an MSI diese zu implementieren. Was auch sehr überzeugend ist, ist das rückwärtige I/O mit:
- Taster für Clear CMOS & Flash BIOS
- 1x HDMI
- 2x USB 3.1 10Gbps Type A
- 3x USB 3.0 5 Gbps Type A
- 2x USB Type C 40 Gbps
- 1x USB Type C 10 Gbps
- 4x USB 2.0
- 5Gbps Ethernet
- WIFI Anschluss
- 3x Audioports inklsuive S/PDIF
5. Einbau
Der Einbau des X870 Tomahawk WIFI ist relativ einfach, vor allem da das Mainboard über eine eingebaute I/O Blende verfügt. Nun da AM5 die Pins, wie Intel, im Sockel hat, muss man beim Einsetzen der CPU sehr aufpassen. Alle Anschlüsse sind beschriftet und die Anleitung von der MSI Webseite ist ausführlich. Prinzipiell sind die Anschlüsse logisch belegt und auch gut erreichbar. Allerdings ist mir eine Sache aufgefallen:
Der USB-C Anschluss ist rechtswinklig. Nun je nach Gehäuse kann es sein, dass das Anschlusskabel selbst dicker ist und eventuell auch rechtswinklig ist. Vor allem, wenn die Wand des Gehäuses nicht direkt abgeschnitten ist, sondern eher gewinkelt abfällt, erschwert dies dann das Anschließen enorm bzw. man kann es auch gar nicht anschließen. Dies ist zum Beispiel bei meinem LianLi O11 Dynamic der Fall. Abhilfe gibt es in Form eines Verlängerungskabels, welches flexibel und nicht rechtswinklig ist. Ich finde, dass da MSI nachbessern sollte: zum Beispiel in Form eines Adapters bzw. eines Verlängerungskabels.
Eine sehr gute Idee von MSI ist das "EZ Front Panel" Kabel. Das ist ein Verlängerungskabel, an dem man vorher alle Kabel vom Gehäuse fürs Frontpanel anschließt und dann das Endstück direkt mit dem Mainboard verbindet. Dadurch entfällt das Gefriemel am Mainboard, sodass man nicht alle Kabel einzeln an den Connector anschließen muss. Grafikkarten werden über die "EZ PCie Release" eingebaut bzw. demontiert. Auch hier eine "quality of life" Idee, die das Montieren und Demontieren von Grafikkarten vereinfacht. Man drückt einfach den Knopf rechts neben den RAM-Slots und man kann die Grafikkarte herausnehmen. Da entfällt die Fummelei, gerade wenn man einen großen Kühler verbaut hat. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die Einbauart von M.2 Geräten. Dafür kommen die M.2 Clips zum Einsatz. Einer von Vier ist bereits auf dem Hauptslot eingebaut. Man setzt die M.2 SSD ein und drückt sie herunter, diese wird dann vom M.2 Clip festgehalten. Keine weiteren Schrauben werden benötigt. Nach dem Zusammenbau hat der erste Post bei mir tatsächlich nicht lange gedauert. Nach etwas über einer Minute war ich schon im UEFI und konnte danach Windows installieren.
6. UEFI
Das UEFI ist ansprechend und ordentlich gestaltet. Farblich ist es in dem gleichen Neongrün abgesetzt, wie das Mainboard selbst. Etwas schade ist, dass das UEFI, jedenfalls bei mir, nicht auf Vollbild skaliert. Der von mir verwendete Monitor ist ein "Alienware AW2723DF" mit einer Auflösung von 2560x1440. Beim Interface gibt es sowohl einen "easy mode" als auch einen "advanced mode". Im "easy mode" sieht man auf einem Blick alles wichtige wie Bootreihenfolge, angeschlossene Festplatten, angeschlossene Arbeitsspeicher inklusive Möglichkeit das EXPO-Profil zu aktivieren und angeschlossene Lüfter mit der Möglichkeit, die Lüfterkurve anpassen zu können. Das UEFI bietet eine Suchfunktion, sodass man schnell die Funktion finden kann, die man gerade sucht. Alles in allem ist das UEFI ordentlich bedienbar und lässt keine weiteren Fragen offen.
7. Software
"MSI-Center" ist die Software, die man installieren muss, um viele Funktionen vom
Mainboard unter Windows nutzen zu können. Bei der Installation wird man erstmal
gefragt, ob man die neuesten Treiber installieren möchte. Danach kommt man auf die
Startseite und dort lädt man die Programme oder "Features" herunter, die man nutzen
möchte. Also man wird nicht gezwungen jedes Programm herunterzuladen, was sehr gut ist. Ich selbst habe "Mystic Light, "SuperCharger+ und "Cooling Wizard installiert. "Mystic Light" ist für die RGB-Geräte zuständig und macht einen ordentlichen Eindruck. Es ist sehr positiv, dass meine Corsair Peripherie erkannt wird und ich alles zusammen auf eine Farbe einstellen kann, ohne in "iCue" zu gehen. "SuperCharger+" ist für den USB-C Anschluss verantwortlich. Genauer, damit kann man seine Geräte schnellladen. In meinem Fall lädt ein iPhone 13 Pro Max mit etwas über 20 Watt. Mit "Cooling Wizard" kann unter Windows die Lüfterkurve eingestellt werden. Alles in Allem bin ich von "MSI Center" positiv überrascht. Es funktioniert ziemlich gut und gerade vom Funktionsumfang von "Mystic Light" bin ich sehr zufrieden. Als Equalizer wird die UWP- APP von Realtek in einem MSI-Skin verwendet. Einfache Presets und ein Equalizer sind vorhanden. Die Bedienung ist selbsterklärend, allerdings ist es schade, dass man keine USB-Audio Geräte über die APP ansteuern kann, aber dafür kann MSI nichts.
8. Preis / Leistung
Das MSI MAG X870 Tomahawk WIFI ist in einem interessanten Preisbereich. Es hat für
den Preis eine sehr ordentliche Ausstattung, gerade wenn man es mit anderen X870
Mainboards vergleicht. Kaum ein anderes Mainboard mit diesem Chipsatz verfügt über 5 Gpbs Ethernet. Nicht viele Mainboards in diesem Preisbereich haben so ein gutes I/O
bzw. so viele Anschlussmöglichkeiten wie dieses hier. Auch Debug LEDs sind nicht
selbstverständlich bei den X870 Mainboards. Zum Thema Haltbarkeit und
Zuverlässigkeit lässt sich hier nur spekulieren, da es sich um ein neues Produkt handelt. Damals hatte ich ein MSI H97 Gaming 3 Mainboard, welches jahrelang gute Dienste geleistet und auch nach Verkauf weiterhin funktioniert hat. In Anbetracht dessen, dass MSI an wichtigen Stellen, wie zum Beispiel der Spannungsversorgung und Kühlung, nicht gespart hat, denke ich, dass man noch lange etwas von diesem Mainboard haben wird.
9. Vergleich zu Z390
Hier kommt der Teil des Produkttests, für den sich Nutzer älterer Plattformen
interessieren könnten. Vor dem X870 Tomahawk WIFI hatte ich ein Z390 Mainboard in
Verbindung mit einem 9700k im Einsatz. Was fällt im Vergleich auf? Nun einmal fällt auf, dass WiFi und Bluetooth deutlich häufiger auf den Mainboards verbaut ist,
entsprechend entfällt in meinem Fall eine Zusatzkarte. Das UEFI allgemein
aufgeräumter und logischer aufgebaut. Die Programme wie "MSI-Center" und "Mystic
light" funktionieren allgemein gut. Die Erweiterbarkeit ist besser dank PCIe 5.0, gerade
wenn man in der Grafikkarten-Mittelklasse einkauft, in der die Karten oft nur an PCIe 4.0 x8 angebunden sind und mit einer älteren Plattform, wie Z390, an Performance verliert. Es gibt mehr M.2 Slots; dadurch kann man auf einige SATA-Geräte verzichten und dank weniger Kabel, sieht es dann im Gehäuse ordentlicher aus. Dank des 7800X3D laufen Spiele bei mir deutlich besser trotz gleicher Grafikkarte. Ein gutes Beispiel ist "BeamNG.drive", ein Spiel, was sehr CPU-lastig ist. Wo der 9700k so ziemlich am Ende war, ist es für den 7800X3D gar kein Problem. Sollte man nun upgraden? Dies ist abhängig davon, was man mit seinem System macht. Allerdings wenn man gerne spielt, dann würde ich sagen, dass sich ein Upgrade lohnt. GPUs werden immer schneller und mittlerweile wird der 9700k für eine RTX 4070Ti schon zum Bottleneck. Außerdem investiert man in eine Plattform, die noch weitere Jahre supportet wird.
10. Fazit
Alles in Allem bin ich mit dem MSI MAG X870 Tomahawk WIFI sehr zufrieden. Es bietet
einen interessanten Funktionsumfang zu einem guten Preis an. Gerade das 5 Gpbs
Ethernet ist in dem Preisbereich ein Alleinstellungsmerkmal. Überzeugt hat es mich
durch das einfach zu bedienende UEFI, den vielen Lüfteranschlüssen, das gut
ausgestattete I/O, die "quality of life" Features und die gute Verarbeitung. Neutral würde ich die fehlende RGB-Beleuchtung bewerten. In diesem Preisbereich hätte ich es gerne gesehen, aber es ist kein Beinbruch. In meinem Fall sehe ich den rechtwinkligen USB Type E Anschluss negativ.
Hier sind nochmal die Vor-und Nachteile im Überblick:
Positiv:
- Ordentliche Spannungsversorgung
- Gutes I/O & viele Anschlussmöglichkeiten
- Schlichtes Design in schwarz und keine polarisierenden Akzente
- "quality of life" Features, wie : "EZ PCIe Release" , "EZ Debug LED" etc..
- Gut bedienbares UEFI
- WIFI 7 und Bluetooth 5.4
- Eingebaute I/O-Blende
Neutral:
- Keine RGB-Beleuchtung
Negativ:
- Rechtwinkliger USB-Type-C Anschluss kann in manchen Gehäusen problematisch sein
Wie man sieht, ist der negative Punkte eher Meckern auf hohem Niveau und nicht für
jeden Einbaufall gedacht. Das MSI MAG X870 Tomahawk WFI kann ich wärmstens
weiterempfehlen, wenn man ein schlichtes X870 Mainboard haben möchte, welches
eine gute Ausstattung hat, ohne zu teuer zu sein. Mit diesem Mainboard lässt sich ohne Abstriche ein High-End-System konfigurieren. So wie ich MSI kenne, wird dieses
Mainboard auch Jahre später ordentlich seinen Dienst verrichten. Außer Acht lassen
darf man auch nicht die Zukunftsfähigkeit der AM5 Plattform, da man von zukünftig
neuen Prozessoren und BIOS-Updates profitieren wird. Ich bin mir sicher, dass man mit
diesem Mainboard noch viele Jahre viel Freude haben wird.