Produkttester
Hallo zusammen,
die letzten 11 Tage durfte ich eine "K68 mechanische Gaming-Tastatur | Rote LED | Cherry MX Red (DE)" testen.
Was bereits auffällt, ist die Verpackung. Mit ihrem doch sehr aussagekräftigen und nicht aufdringlichen Gelb-Schwarz dürfte bereits diese jedem Gamer im Geschäft direkt auffallen.
Dennoch unterscheidet sich diese nicht groß von anderen Verpackungen. Sie ist platzsparend und es wurde kein unnötiges Material verschwendet.
Die Packung ist wie üblich mit zusätzlichen Klebepunkten verschlossen. Zwei an der Zahl. Hier kann man sehr gut sehen, ob es sich um ein Neugerät oder B-Ware handelt.
Was da wohl alles drin ist?
Aufgemacht, schaut mich eine wirklich hübsche Tastatur an. Leider nur eine einfache Folientüte drum. Auch das Kabel, was zum Vorschein kommt, ist zwar mega lang, aber nicht mit Stoff "gesleevet".
Was dem edlen Design sicherlich noch einen Zusatzpunkt gegeben hätte. Der USB Stecker fällt etwas dick/breit aus. Bei kleinen Midi-Towern, die bereits einen USB in einem Doppel drin haben, könnte es etwas fummelig werden. War aber bei mir nicht der Fall.
Auch ist im Lieferumfang eine Handballenauflage vorhanden. Ich kann nicht so recht deuten, aus was für Material sie besteht, auf jeden Fall ist Kunststoff enthalten. Auf Stoff wie bei anderen Herstellern hat man hier verzichtet. Jedoch gibt es dafür Gripp. Wie das im Test ausfällt, erzähle ich euch dann.
Die sichtbare Schrift auf der Tastatur wirkt modern und ist nicht zusätzlich bedruckt.
Sicherlich, damit das Licht später gut zur Geltung kommt. Was mir sehr gut gefällt, ist der Verzicht auf eine "FN" Taste. Alle notwendigen Multimediatasten sind vorhanden. Man muss sich wohl im Game nicht die Finger brechen, um etwas lauter oder eben auch leiser machen zu wollen.
Diese sind über dem Num-Pad angeordnet und liegen flacher als die anderen Tasten. Erinnern sogar ein wenig an Tasten, wie es sie bei Radiorecordern oder der letzten Generation der Walkmans gab. Man hat demnach das Moderne und das Klassische gut miteinander vereint.
Die Tastatur wirkt in der Hand sehr massiv. Wenn man Sie umdreht, fallen einem die vielen Schrauben direkt auf. Diese sind super tief gelegen und alle ordentlich eingefasst.
Der erste Eindruck vom Design, meine Güte, sie scheint ihr Geld wert zu sein?!
Aber wo ist denn die Software?
Es gibt einen Install-Guide und eine Warranty-Card mit allen notwendigen Infos. Auch ein Hinweis auf die IP32 Zertifizierung (International-Protection-Zertifizierung) findet sich. Doch was bedeutet das eigentlich? Viele aus den sozialen Netzwerken kennen dies vom Handy, können aber mit der komischen Zahl 32 nicht viel anfangen. Auch findet sich im Warranty Guide und in der BDA keine Erklärung darüber. Daher habe ich mal nachgeforscht, was man laut Zertifizierung zwar nicht darf, aber was mal passieren könnte. Die erste Kennziffer "3" bedeutet: "Geschützt gegen Fremdkörper größer/Gleich 2,5mm". Die zweite Kennziffer "2" bedeutet: "Schutz gegen fallendes Tropfwasser bis zu 15° Geräteneigung." Also man sollte sie dennoch genauso vorsichtig reinigen wie alle anderen elektrischen Geräte und nicht unter warmen Wasser ausspülen oder ab in die Spülmaschine.
IP zertifiziert ja, aber keine Software im Lieferumfang enthalten. Im Install-Guide (Pro Sprache - 2 Seiten) wird man direkt aufgeklärt, wo man sich die aktuellen Treiber laden darf. Hier ist man natürlich auf die Verfügbarkeit des Herstellers angewiesen oder man lädt sich die Software und bunkert Sie auf einer Wechsel HDD oder SSD oder auch auf einem Stick.
Fazit vom Verpackungsinhalt und der Verarbeitung:
- Tastatur wirkt edel und gut verarbeitet - wie aus einem Guss
- Nichts klappert oder fällt negativ aus
- USB Kabel ist sehr lang und nicht sehr flexibel
- Corsair-Logo ist Fühlbar angebracht
- Multimediatasten sind separat, flacher gehalten und gut positioniert
- USB Stecker hat ein auffälliges grau-schwarzes Design - wirkt aber sehr bullig
- Sie ist sehr schwer im Vergleich mit der Velator von Speedlink
- Moderne Schrift - Hübsches Layout
- Handballenauflage im Lieferumfang inbegriffen
Mal sehen, was Sie so alles "schreiben" kann. Ich drück Dich!
Der Druckpunkt beim Schreiben ist Phänomenal. Man kann sie auf verschiedene Arten "drücken". Einmal gibt es die Tastaturschweber - für die reicht eine ganz sanfte Berührung.
Dann gibt es da die Hacker, die aus dem Büroalltag die Klimperei mit Heim bringen und es gibt die Gamer, die je nach Aufrege Grad das gute Stück mal sanft oder mal hart "drücken".
Für mich ist das tatsächlich eine mega Umstellung.
Habe ich doch schon einiges an Tastaturen probiert und auch immer mindestens zwei angeschlossen. Ich verschreibe mich tatsächlich bei dieser Tastatur im normalen Blindschreibe- Modus, was sicher mit Gewohnheit und Nutzungsdauer zu tun hat.
Dabei drücke ich manche Tasten nicht einheitlich, somit tauchen bei Druck auf einmal zwei Buchstaben auf. Was natürlich für die hervorragende Sensibilität des Gerätes spricht.
Die Tasten sind alle, wo Sie sein müssen, zumindest bis auf zwei und die Zahlentasten (Plus, Rundungszeichen, Stern/Raute, Apostroph). Diese sind gedreht, funktionieren jedoch richtig. Nach Recherche im Netz muss das so. War irgendwie komisch am Anfang.
Aber was kann sie denn alles, was andere nicht oder anders können?
Das auffälligste Merkmal ist, sie leuchtet Rot, was ja der Produktname bereits verrät: "K68 mechanische Gaming-Tastatur | Rote LED | Cherry MX Red (DE)" Das Modell gibt es auch noch in der RGB Variante, was man natürlich auch an der heruntergeladenen Software schnell merkt. Ich habe mich tatsächlich für die RGB Software beim Download entschieden, um zu schauen, ob diese vielleicht auch versteckte Funktionen Preis gibt. Die Software sieht edel aus und macht einen sehr einfach zu verstehenden Eindruck. Hier kann mich sich verschiedene Farbmuster erstellen oder eins der mitgesendeten nutzen. Ich habe mich hier für das Muster "Regen" entschieden. Wenn man nicht wie ein Maulwurf auf jede Taste schauen muss, ist das ein sehr angenehmer, sogar beruhigender Effekt.
Auch muss man für den Leuchtgrad später die Software nicht starten, sondern macht dies über einen mit einer Sonne gekennzeichneten Knopf auf der Tastatur oben rechts; linkseitig neben den Multimediatasten für Laut, Leise und Mute. Direkt neben der "Sonne" gibt es auch eine Windowstastensperre.
Diese hat komischer Weise in meinem Windows 10 (64 Bit) nicht den gewünschten Effekt gebracht.
Lag vielleicht auch an den Games, die damit getestet wurden. Dazu aber später mehr.
Man kann über die Tastatur bei z.B. dem Muster Regen drei Stufen einstellen.
Stufe1: Sehr dezent leuchtender Regeneffekt
Stufe2: Ein etwas hellerer dafür auch schnellerer Regenguss
Stufe3: Aufdringlicher Platzregen
Hat man darauf gar keinen Bock, drückt man ein 4tes Mal darauf und das Licht ist ganz aus.
Kommen wir mal zur Klackerei. Hier findet man im Netz immer den Hinweis, dass "Rote Cherry Switches" leiser sind als Orange, wie man sie bei Marken wie Razer findet.
Zum Beispiel auch bei Speedlinks neustem Streich, der Velator sind Tasten verbaut, die das Gaming Feeling unterstreichen sollen und sich durch einen markanten Klick bemerkbar machen.
Was hier auffällt ist, dass es schon ein wenig Quatsch ist mit dem "rote Cherry Switches sind leiser". Die Roten Switches auf dieser Tastatur machen "Klack". Die der Razer BlackWidow machen "Klick" und die der Speedlink Velator machen auch "Klick". Das Klack Geräusch beim Tippen, wirkt vielleicht bei der K68 leiser als bei anderen Tastaturen im Gamerbereich, ist es aber, laut den Anwesenden Personen neben mir im Raum, nicht. Da meine Gamingstation im Wohnzimmer steht, kann ich mit der K68 Tastatur nicht tippen, wenn mein Kind oder meine süße Frau TV schauen. Sie meinen nichts zu verstehen und sind genervt.
Dafür habe ich dann neben der K68 und der Velator noch eine S310 von Logitech. Alles andere als mechanisch, absolut alt, aber "Silent".
Tatsächlich habe ich hier für den Test, drei unterschiedliche Modelle, wie nicht unterschiedlicher hätten sein können.
Was auch andere Gaming-Tastaturen anbieten und auch diese, ist ein Makro über die Software, um verschiedene Tastenprofile zum Zocken zu erstellen.
Macht natürlich mega Sinn, wenn man nur einige beim Spielen benötigt und die Position der benötigten Tasten angepasst werden soll.
Das nimmt natürlich wie bei jeder Software etwas Zeit in Anspruch. Lohnt sich jedoch beim Zocken später umso mehr. Die Software wird beim Start von Windows automatisch geladen, hat jedoch keinerlei Einschränkungen auf die Leistung des Rechners. Auch sieht man Sie bei Windows 10 nicht. Sie verschwindet im Hintergrund. Wenn man hier ein bestimmtes Profil für die Tastatur ausgewählt hat, dauert es natürlich einige Sekunden, bis die Tatstatur den gewünschten Effekt umsetzt. Auch das ist von der Leistung des Rechners abhängig. Wie lange dies bei schwächeren Rechnern dauert, kann ich hier nicht mitteilen.
Kommen wir mal zum "Langzeittest".
Davon kann man bei einem Testzeitraum von 10-14 Tagen eigentlich nicht sprechen. Daher habe ich mich für verschiedene Spiele entschieden.
Fangen wir mit einem der beliebtesten Games an: The Witcher 3 Wild Hunt
Die Tastatur macht in Kampfeinlagen eine gute Figur, auch wenn durch den sensiblen Druckpunkt bestimmte Aktionen versucht werden, doppelt auszuführen. Wenn ich im Spiel einen " Ort der Macht" betrete, muss ich für die Aktion eine Taste "E" lange gedrückt halten, bis das Zeichen als Fähigkeitspunkt übergeht. In dem ersten Testlauf war dies nicht gleich möglich. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich die Taste bis zum Erhalten des Fähigkeitspunktes immer tiefer reingedrückt habe. Aber auch das ist Übungssache. Ähnlich verhält es sich beim schnellen Reiten mit "Plötze". Da muss "Shift" in meinem Fall gedrückt bleiben. Nehme ich hier den Druck von der Taste, aber nicht den Finger, reitet Plötze dennoch schnell. Die Empfindlichkeit ist sensationell.
Im 2ten Test, dem wirklich längsten, habe ich etwa 20 Std. mit der Tastatur in "Schatten des Krieges" verbracht. Durch die vielen Tastenkombinationen, die hier benötigt werden, siehe Tastenbelegungsoptionen, macht ein Makro nicht viel Sinn. Hier wird der Schleichmodus andauernd benötigt "Shift", dazu kommt natürlich "WASD" und "Space" für Sprungabläufe. Demnach befindet sich der kleine Finger immer in der Nähe von "Shift". Bei der Logitech S310 mit einer nur noch Nostalgischen Empfindlichkeit hat man das Gefühl, sich den kleinen Finger zu verletzten. Das ist bei der K68 nicht der Fall, auch bei schwierigen Gefechten bleiben alle Glieder entspannt.
Der 3te Test umfasst die Sparte der "FPS" - hier wurde das Panzerfahren in BF1; schwere Geschütze in Wolfenstein 2 und kleinere Onlinerunden in "DoD" und "Dirty Bomb" ausgefochten. Ich fühlte mich in diesen Spielen nicht besser oder schneller durch die Tastatur. Kleinere Sachen wie Nachladen, Navigieren, Hinlegen, gingen meiner Meinung nach flüssiger von der Hand.
Ein Gefühl bei stundenlangem Spielen lässt mich dennoch nicht los. Mir kommt es manchmal vor, als ob die Tastatur einen leicht metallischen Ton von sich gibt. Dies bemerke ich beim "Schnipsen" lassen der einzelnen Tasten.
Ist sie denn nun ihr Geld wert?
Die K68 | Cherry MX Red (DE) hinterlässt auch nach mehrtägiger Benutzung einen zuverlässigen und soliden Eindruck. Das Tippen fühlt sich angenehm an, dass Klicken der K68 Red-Switches ist nicht zu laut und runden das positive Gefühl beim Schreiben ab.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Arretierung bei den ausgeklappten Standfüßen, die sich nicht zu leicht wieder einklappen lassen, sondern die Tastatur dastehen lässt, wo sie ist und sein soll.
Auch die Handballenauflage mit ihrer markanten rauen Oberfläche entspannt die Handballen beim Schreiben und verhindert lästiges "Festkleben". Da hat sich echt jemand was dabei gedacht.
Die K68 | Cherry MX Red (DE) hat alles, was eine mechanische Tastatur haben sollte: Eine Verarbeitung wie aus einem Guss, schnelle Reaktionszeit, modernes Layout, ein beeindruckendes Gewicht und eine funktionsreiche LED-Beleuchtung.
Anzumerken sollte man, dass es auf der Homepage die Möglichkeit gibt, sich LED Muster für noch mehr Spielereien herunter zu laden - z.B. ein Schlumpf der von Oben nach Unten rutscht.
Auch kann man hier mit der Corsair Community seine eigenen Profile hochladen und teilen.
Für die Ergonomie und die präzisen Tastenschläge, die kaum Berührung finden müssen, gibt es von mir ein Perfekt.
Alles in allem kann sich die Tastatur mit den Boliden ab 180,00€ locker messen und kostet weniger als zwei Drittel davon. Wenn man sich hier im Vergleich die robuste Speedlink Velator für etwa 80,00€ ansieht, die ohne Licht, dafür mit markierten WASD Tasten ankommt, um auch dem preisbewussten Zocker eine mechanische Tastatur anzubieten, kann sich die K68 mit ihren Features und einem geringen Aufpreis mit jedoch eigenem Charme und einzigartigem "Klack" direkt in die Kategorie der Premium Keyboards einreihen.
Sie erhält von mir die höchstmögliche Kaufempfehlung.
Perfekt gibt es nicht, jedoch ist der Preis für diesen Schatz mehr als angemessen.
Dafür bekommt jeder Gamer und jede Gamerin eine moderne, wunderschöne Tastatur, die in diesem Preissegment mit "nur" roten LED´s aufwartet. Dennoch sind ein Drittel mehr Kaufpreis für die RGB Version, für das, was Sie so schon zu bieten hat, nicht notwendig.
Ich mag sie nicht mehr missen und hoffe, ich habe einige Jahre an ihr meine Freude.
Danke an Mindfactory für die tolle Testmöglichkeit und das wunderbare Stück Keyboard.