Produkttester
Hallo,
ich hatte das Glück, bei der Testers Keepers Aktion als Tester ausgewählt worden zu sein. Deshalb wurde mir von Mindfactory die Eisbaer Aurora 360 Digital RGB von Alphacool zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank an dieser Stelle an Mindfactory und Alphacool für diese tolle Aktion.
Versand / Verpackung
Ein paar Tage nach der Gewinnbenachrichtigung kam das Paket auch schon bei mir an. In einem unauffälligen, mit Luftbeutelfolie gefüllten Pappkarton war das etwas dunkel gehaltene Päckchen verletzungssicher eingepackt. Dieses präsentiert sofort in einer dezenten aber schönen Form, dass es sich bei diesem AiO | Modell auf jeden Fall um ein Gerät mit aRGB | Funktion handelt.
Packungsinhalt
Als erstes kommt das Handbuch zum Vorschein, unter einer Schaummatte befinden sich die restlichen Bauteile.
Enthalten sind:
Bausätze für Intel und AMD für folgende Sockel:
Intel: 1156 / 1155 / 1151 / 1150 / 1366 / 2011 / 2011-3 / 2066
AMD: AM3+ / AM3 / AM2+ / AM2 / FM2+ / FM2 / FM1 / C32 / G34 / AM4 / TR4
Backplate aus Kunststoff
Kabelsatz inkl. Controller für externe Steuerung
Radiator & Pumpe: vormoniert und befüllt
3 Stück 120mm Eiszyklon Aurora LUX PRO aRGB Lüfter
Wärmeleitpaste
Adapter auf den 3Pin Anschluss am Mainboard
(Achtung! Es darf auf keinen Fall der ähnlich aussehende 12V Anschluss am Mainboard verwendet werden, sonst ist es gleich vorbei mit der bunten Beleuchtung.)
Das alles ist in einer vorgeformten Pappkartonage gut sortiert und übersichtlich angeordnet. Die Verarbeitung der einzelnen Komponenten wirkt auf den ersten Blick sehr gut und absolut hochwertig. Es befinden sich mehrere Montage-Kits in der Schachtel, um sämtliche Sockel mit diesem System bestücken zu können.
In den Sprachen deutsch, englisch und französisch, beschreibt das Handbuch die Montage mit Hilfe einiger Farbbilder sehr verständlich. Auf der Homepage von Alphacool sind noch weitere Hinweise sowie hilfreiche Videos zu finden.
Die Lüfter (Eiszyklon Aurora LUX Pro Digital RGB) sehen sehr gut aus und ich bin schon gespannt, wie sich die digitale aRGB-Beleuchtung präsentieren wird. Allerdings fällt mir auf, dass bei einem Lüfter schon an 3 Rotorblättern kleine Macken und Kratzer vorhanden sind. Vom Transport und Auspacken kommt das sicher nicht. Das wird sich in der Anwendung doch wohl hoffentlich nicht negativ bemerkbar machen? Außerdem hoffe ich, dass das Lager durch die mögliche Stoßeinwirkung keinen Schaden davongetragen hat. Auch sind es in Wirklichkeit keine echten 120er Lüfter. Vermutlich durch die breite aRGB Einfassung handelt es sich hier eigentlich um Lüfter mit einem Ø von ca. 100mm. An den Ecken befinden sich Gummipolster, die die Schwingungen und Vibrationen der Lüfter nicht auf den Radiator übertagen und somit für einen leisen Betrieb sorgen sollen. Die Lüfter haben einen 4Pin PWM Anschluss und lassen sich beliebig miteinander verketten. Die Drehzahl wird von 800 bis 2000 Umdrehungen pro Minute angegeben.
Der Radiator macht einen hochwertigen Eindruck. Die Lackierung ist hervorragend, die Anschlüsse sauber und sicher und die Schläuche (eine EPDM-Mischung, dadurch sehr witterungs- und temperaturbeständig) wirken sehr stabil und qualitativ zuverlässig. Die Finnen am Radiator sind nur ganz dünn lackiert, da die Farbe eine optimale Temperaturabgabe behindert (das habe ich irgendwo im Netz gelesen). Deshalb scheint hier größtenteils das Kupfer durch. Wodurch wir auch bei dem Material wären, woraus dieser Radiator gefertigt wurde. Kupfer ist als optimaler Wärmeleiter bekannt und somit qualitativ die Beste Wahl im Einsatz eines Radiators. Allerdings hätte ich diesen Verbund etwas schwerer eingeschätzt und musste wirklich erst einmal nachsehen, ob die AiO Einheit auch tatsächlich schon mit einer Kühlflüssigkeit befüllt worden ist.
Das Pumpengehäuse hat an einer Seite ein beleuchtetes Sichtfenster eingebaut. Hier kann man das Innenleben dieser Pumpe (DC-LT 2600) auch während der Funktion einsehen. Auf den anderen 3 Seiten ziert die Silhouette eines Eisbärkopfes das Gehäuse, welches ebenfalls in RGB Farben erstrahlt. Zusätzlich befindet sich auf der Kopfseite eine Verschraubung, durch die im Bedarfsfall Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden kann.
Nach ein paar Schwenkbewegungen habe ich im Sichtfenster ein paar kleine Luftblasen aufsteigen gesehen. Also, die Einheit ist bereits befüllt. Auf der sehr sauber polierten vernickelten Platte, die später auf die CPU montiert wird, klebt eine dünne Schutzfolie um diese vor Schmutz und leichten Kratzern zu schützen. Diese muss vor dem Einbau natürlich noch entfernt werden.
Einbau / Installation
Nachdem ich meine Eisbaer LT 240 ausgebaut und die CPU gründlich gereinigt hatte, konnte mit der Installation der neuen Einheit begonnen werden.
Im Gegensatz zu meiner LT 240 finde ich die Positionierung der Schlauchanschlüsse an der Aurora Pumpe viel besser. In meinem System sind alle 4 RAM Bänke belegt und die seitlichen Ausgänge der LT 240 Pumpe waren so bisschen im Weg und berührten den innersten Speicherriegel. Bei der Version der Aurora gehen die Anschlüsse nach oben weg, d.h. hier sind keine Kontakt-Probleme mit den Speicherriegeln zu erwarten.
Der Radiator ist in real doch etwas wuchtiger, als ich es mir vorgestellt hatte. Mein Gehäuse bietet eigentlich schon sehr viel Platz, aber irgendwie scheinen die Schläuche etwas unpassend geraten zu sein. Die Pumpe soll mit dem Sichtfenster nach oben montiert werden, um hier ein trockenlaufen zu vermeiden. Wenn ich den Radiator mit den Anschlüssen zum hinteren Gehäuse-Lüfter positioniere, sind die Schläuche irgendwie zu lang und stauchen. Also musste die Anschlussseite zur Front gerichtet werden. In diesem Fall scheint mindestens ein Schlauch etwas zu kurz zu sein. Einen Nachteil habe ich hier während der Kühlung jedoch nicht feststellen können.
Zusätzlich habe ich zwischen Radiator und Gehäuse noch einen 1mm Streifen aus Kunststoff gelegt, um die AiO komplett abzukoppeln.
Der große Vorteil bei diesem System von Alphacool ist, dass es durch die Kupplung ziemlich flexibel und dadurch beliebig erweiterbar ist. Es lassen sich z.B. auch GPU-Kühlvorrichtungen mit in das System integrieren. Auf der Homepage von Alphacool ist sämtliches Zubehör erhältlich.
Testsystem / Leistungstest
Folgende relevante Hardware wurde für den Test eingesetzt:
Gehäuse: Aerocool Quartz Pro RGB mit 4 installierten Lüftern
CPU: Intel i7 8086K
Mainboard: Gigabyte Aorus Z390 Pro
RAM: 32GB G.Skill Trident Z 3200
Folgende Werte habe ich gemessen:
Assassins Creed: 4700MHz 78°C 38dB
Prime 95: 4700MHz 84°C 35dB
3D Mark: 4700MHz 79°C 35dB
Gemessen wurde die Lautstärke mit einer Handy-App, auf dem Gehäuse liegend direkt über dem Radiator. Zum Vergleich: Wenn ich auf meinem Stuhl sitze, sind bis einschließlich 20dB für mich fast nicht hörbar. Ohne Kopfhörer, natürlich.
Ehrlich gesagt, hatte ich mir von einem 360 Radiator etwas mehr Kühlleistung erhofft. Okay, der 8086K ist keine "einfache CPU" was Wärmeentwicklung angeht. Aber ich dachte, der Unterschied vom 240er Radiator zu einem von der Kühlfläche doch deutlich größeren 360er Radiator, würde etwas deutlicher ausfallen.
Die Geräuschentwicklung ist nahezu identisch geblieben. Das liegt auch daran, dass die Lüfter bei Volllast auch eine höhere Drehzahl erreichen, als die vom 240er Modell. In der Regel laufen diese Lüfter jedoch nicht auf 100%, deshalb will ich diesen Punkt nicht überbewerten. Die Lüfterkurve lässt sich in der Regel aber auch passend einstellen, sodass sich dieses "Problem" auch mildern bzw. abstellen lässt. Die CPU muss ja auch nicht zwingend bei 4700 MHz oder mehr takten. In Assassins Creed Odyssey ist diese bei mir nur bis ca. 50 % ausgelastet. Wenn hier noch etwas runtergetaktet wird, wird die Kühleinheit logischerweise auch nicht so stark gefordert. Die Pumpe an sich habe ich persönlich bisher überhaupt noch nicht herausgehört. Wenn man diese im Bios voll aufdrehen lässt, bemerkt man die Funktion nur, wenn man die Hand darauf hält.
Digitales RGB
Die Beleuchtung sieht einfach fantastisch aus. Diese lässt sich zum Beispiel über die mitgelieferte Fernbedienung beliebig einstellen. Es funktioniert aber auch ganz gut mit RGB Fusion2.0, der Software von Gigabyte. Die Effekte sehen schon ziemlich cool aus. Deshalb werde ich mir 3 dieser Eiszyklonlüfter bei Mindfactory bestellen und diese gegen meine 08/15 RGB Lüfter an der PC-Front tauschen.
Mein Fazit
Insgesamt finde ich dieses Kühlsystem technisch und optisch sehr gelungen. Es macht qualitativ einen ausgezeichneten Eindruck. Wird die CPU nicht übertaktet, läuft alles sehr ruhig und weder die Lüfter noch die Pumpe sind störend zu hören. Im Idle ist eigentlich überhaupt gar nichts Wahrnehmbar. Im Vergleich zu meiner Eisbaer LT240 hätte ich allerdings eine deutlichere Verbesserung unter Last erwartet.
Der günstigste Preis für die Aurora liegt aktuell bei ca. 133¤. Meine "alte" LT 240 kostet bei fast gleicher Leistung, sofern noch verfügbar, etwa 90¤. Allerdings ist die RGB Beleuchtung der Aurora extrem schick. Das P/L- Verhältnis finde ich daher minimal zu hoch.
Positiv:
+ sehr gute Verarbeitung
+ gute Kühlleistung
+ sehr schönes digitales RGB, auch für ältere Mainboards verwendbar
+ sehr leise im Normalbetrieb
Negativ
- Schlauchlänge
- Keine nennenswerte Verbesserung der Kühlleistung zu der 2 Jahre alten Eisbaer LT240
Hoffentlich konnte ich euch einen ersten Eindruck von diesem Produkt vermitteln.
Vielen Dank nochmal für die Möglichkeit, dieses Produkt testen zu dürfen.
Schöne Grüße