Ich habe die Seagate IronWolf Pro kostenlos im Rahmen der Testers Keepers Aktion erhalten, und möchte mich hierfür bei Mindfactory und Seagate bedanken. Meine Meinung zu der Festplatte wird dadurch nicht beeinflusst.
Design
Zu aller erst springt einem nach dem Auspacken die Verarbeitung und das Design der Festplatte ins Auge. Sie ist sehr solide und schaut echt gut aus, auch wenn sie eh im Gehäuse versteckt ist.
An der Stelle habe ich mal gewogen, ob diese massiv wirkende Bauweise im Gewicht niederschlägt, und habe sie mit meiner alten WesternDigital WD10EACS 1TB Platte verglichen, welche bei weitem nicht so solide wirkt. Die Seagate IronWolf kommt hierbei auf 633g, und die WD auf 631g, also praktisch identisch, wobei die IronWolf bei selber Größe und Gewicht die 8fache Speicherkapazität aufweist.
Einrichtung
Die Einrichtung verlief wie gewohnt ohne Probleme. Hierzu wird die Festplatte angesteckt, und die Datenträgerverwaltung geöffnet. Hier wählt man nun das neue Medium, klickt sich durch die Einrichtung eines neuen einfachen Volumes, und fertig ist das ganze.
Hierbei muss man nur darauf achten, dass die Festplatte ja Größer als 2TB ist, weshalb man sie mit GPT formatiert werden.
Dies ist bei allen Festplatten der Fall, welche größer als 2TB sind. Das ganze hat darin seinen Grund, dass die Festplatte in 512 Byte Sektoren unterteilt ist. Diese Sektoren werden nun durchnummeriert, wobei bei MBR die größe der Zahl auf 32Bit beschränkt, wodurch nur knapp bis 4,3 Mio gezählt werden kann, was bei 512 Byte großen Sektoren nur für 2,2TB reicht.
Will man nun die ganze Festplatte ansprechen, muss der neue Nachfolger von MBT, GPT genutzt werden, welcher es erlaubt, die für diese Adressierung 64 Bit zu verwenden. Hierdurch liegt die theoretische Begrenzung bei 9,4 Zettabyte, oder 9,4 Milliarden Terabyte, was erst mal ausreichen sollte.
BIOS
Die IronWolf Pro wurde ohne Probleme im Bios erkannt, und wird auch mit der richtigen Größe angezeigt.
Geräuschentwicklung und laufender Betrieb
Da die Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute dreht, ist sie etwas lauter als die typischen 5400 U/min Platten, was man, sobald sie im geschlossenen Gehäuse verbaut ist, nicht mehr als störend wahrnimmt. Einzig das Anlaufen der Platte ist hörbar.
Ein Problem, welches ich zu Beginn hatte, war, dass durch die Windows Energiesparfunktion die Platte nach 20min Inaktivität abgeschaltet wurde. Dies führte dazu, dass sie wieder aufwachen wollte, und zu einem Standbild am PC für einige Sekunden führte. Als ich die Festplattenaktivierung abschaltete, kam es zu keinen Problemen. Ob das nun der Grund war, oder woran das ganze lag, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht erklären. Sollte ich hierzu etwas Neues erfahren, werde ich es anhängen.
Stromverbrauch:
Der Stromverbrauch des Eisernen Wolfes ist etwas höher mit 4,4W im Leerlauf und 7,4 Watt im Betrieb, was wohl an den 7200 U/min liegen wird.
Temperatur
Die Temperatur blieb im Betrieb bei 35°C mit einem milden Luftstrom an den Platten, was vollkommen in Ordnung ist. Laut Datenblatt erträgt die Platte bis zu 60°C im eingeschalteten Zustand.
Leistung
Die Leistung der IronWolf war es, die mich überrascht hatte. Vor ein paar Jahren hatte ich mir von WD eine 3TB Blue HDD gekauft, um darauf Aufnahmen mit Nvidia Shadowplay zu speichern. Die WD Blue kam hierbei auf 124 MB/s lesen, und 117 MB/s schreiben, wohingegen die Ironwolf Pro fast doppelt so schnell ist mit 237 MB/s beim Lesen, und 234 MB/s beim Schreiben.
Da ich die aufgenommenen Videos auch gerne bearbeite, und hierzu den Entsprechenden Ordner mit den ganzen Aufnahmen öffne, muss dieser bei der WD Blue erst langsam geladen werden. Beim Öffnen muss man auch kurz warten.
Die IronWolf ist da spürbar flotter, indem ich ein beliebiges Video öffnen und direkt sehen kann. Auch das Durchklicken durch die GB Schweren Ordner geht flott von der Hand.
Hier noch die Testwerte bei 5GiB aus CrystalDiskMark
In [MB/s] Read Write
Seq Q32T1 237,5 234,0
4KiB Q8T8 2,587 7,570
4KiB Q32T1 2,531 7,663
4KiB Q1T1 0,780 7,647
Preis-Leistungs Verhältnis
Preislich ist die IronWolf völlig im Rahmen mit einem aktuellen Preis pro TB von 36,25¤, wenn man beachtet, dass sie primär für NAS Systeme gedacht ist, und man mit der Pro Variante 5 Jahre Garantie, sowie eine Vielzahl an Sensoren enthält, um so vor einem Festplattenversagen zu warnen.
Wer eine Platte nur für die Steam Bibliothek sucht, ist mit einer Barracuda evtl besser beraten.