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6GB MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X Aktiv PCIe 4.0 x16 (Retail)

Artikelnummer 73841

EAN 4719072697297    SKU V381-231R

Nicht mehr lieferbar.

6GB MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X Aktiv PCIe 4.0 x16 (Retail)

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Artikelbeschreibung

Seit dem 20.01.2020 im Sortiment

Ein großartiges Gaming-Erlebnis entsteht durch optimierte Hardware. Die komplett neue RDNA-Architektur der Radeon RX 5600 Serie bietet eine überragende Leistung. Übernehmen Sie die Kontrolle mit der RX 5600 Serie und erleben Sie die kraftvolle und herausragende Gaming Performance.

VERBESSERTE DARSTELLUNG
Die RDNA Architektur wurde dazu erschaffen, dass visuelle Features wie Radeon Image Sharpening, FidelityFX und VR Technologies die beste Performance liefern, die man erleben kann.

BEEINDRUCKENDE GAMING DYNAMICS
Holen Sie sich den Vorteil bei kompetitiven Spielen durch dramatisch reduzierten Input-Lag dank Radeon Anti-Lag. Erleben Sie Ruckel- und Tearing-freies Gaming Dank AMD FreeSync Technologie.

THE NEW GAMING RDNA ARCHITECTURE
Die Radeon RX 5600 Serie verfügt über neue Computing Units sowie neue Befehlssätze für bessere visuelle Effekte. Eine verbesserte Multi-Level Cache Hierarchie bietet darüber hinaus eine verringerte Latenz und schnellere Reaktionszeiten.

TWIN FROZR 7 THERMAL DESIGN
Die siebte Generation des berühmten MSI TWIN FROZR Kühlsystems bietet die fortschrittlichste Technik für ultimative Kühlleistung. Mit den neuen TORX 3.0 Lüftern werden neue Rekorde bei der Kühlung erreicht. Dadurch ist jederzeit ein stabiler und leiser Betrieb gesichert.

***Hinweis***
AMD Radeon™ 5600 XT vBIOS-Aktualisierung

Bitte beachten Sie, dass Sie durch das vom jeweiligen Hersteller bereitgestellte vBIOS Update sowohl den Speicher- als auch GPU-Takt erhöhen können und damit mit einer noch besseren Performance Ihr Spielerlebnis genießen.


Technische Daten

Allgemein:
GPU Modell: Radeon RX 5600 XT
Edition: Gaming X
Codename: Navi 10 XLE
Schnittstelle: PCIe 4.0 x16
GPU Anzahl: Single GPU
GPU Takt: 1460MHz
Boost Takt: 1620MHz
Shader Model: 6.4
Anzahl der Streamprozessoren: 2304 Einheiten
Fertigungsprozess: 7nm
Speicher:
Grösse des Grafikspeichers: 6GB
Grafikspeichertyp: GDDR6
Grafikspeicher Taktfrequenz: 1500MHz (12000MHz GDDR6)
Grafikspeicher Anbindung: 192Bit
Video:
Anschlüsse der Grafikkarte: 1xHDMI, 3xDisplayPort
Verschiedenes:
Direct X Version: 12.0
OpenGL Version: 4.6
Kühlung der Grafikkarte: Aktiv
Stromversorgung: 2x 8pin
Max. Stromverbrauch: 150W
Grafikkarten Bauform: 2.5 Slot
Verpackung: Retail
Besonderheiten: AMD CrossFire

Hinweis: Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier aufgeführten Daten wird keine Haftung übernommen.

 

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4 5
     am 09.05.2020
Produkttester
Hey Mindfactory- Community,

mein Name ist Axel und ich habe von Mindfactory im Rahmen der Testers- Keppers Aktion die MSI Radeon" RX 5600 XT GAMING X 6GB Grafikkarte bekommen. Jetzt, nachdem ich die GPU bekommen und ausgiebig getestet habe, möchte ich euch von meinen Erfahrungen berichten. Zunächst, mein Testsystem:

GPU: MSI Radeon RX 5600XT Gaming X 6GB
CPU: Ryzen 3 3200G
Mainboard: Gigabyte Aorus B450 PRO ( aktuelles BIOS)
RAM: 16GB (2x8192GBMB) G.Skill Aegis DDR4-3000
SSD: 240 GB WDS240G2G0B
Netzteil: Be Quiet! Pure Power 11 500W.

Design & Verarbeitung

Das Design der Grafikarte bewerte ich als sehr gut. Als hervorragend empfinde ich die Kühlung. Auf der Platine wurde ein sehr massiver Kühlkörper angebracht. Die Lüfter sind spezielle Torx 3.0 Lüfter, das ist eine Mischung aus traditionellen Lüfterblättern und solchen mit steileren Klingen. Durch diese Technik wird der Luftstrom beschleunigt und die Wirksamkeit erhöht. Nicht nur visuell macht der Kühlkörper was her, sondern auch funktionell, doch dazu später mehr. Die Karte hat hell leuchtende RGB- LEDs, die über das Dragons Center, das zugehörige Programm von MSI gesteuert werden können.

Montage & Installation

Bei der Montage wird die Grafikkarte in einen PCI- Express Port gesteckt. Für die Spannungsversorgung werden zwei 8- polige VGA Anschlüsse vom Netzteil benötigt. Meistens benötigt die GPU nicht mehr als 150 Watt, die Leitungen sind jedoch für 300 Watt ausgelegt. Durch die geringere Last werden sie selten warm.

Als ich die Grafikarte eingebaut habe, hat dies auf Anhieb gut geklappt. Ich habe den richtigen Sitz im PCI- Express Port überprüft und die Spannungsversorgung gesteckt. Das System hat problemlos gebootet. Nun wollte ich die Treiber über die AMD Homepage aktualisieren. Dafür habe ich mir die Adrenalin 2020 Edition 20.4.1 runtergeladen und gestartet. In der Hoffnung, dass die Treiber gut funktionieren werden, habe ich mit einer Aktualisierung gestartet. Das Update führte jedoch zum totalen Desaster. Die Anzeige wollte keine andere Auflösung als 640*480 zulassen. Das schlimmste war jedoch, dass ich nicht mehr die Treiberaktualisierung zurücksetzen konnte, weil durch die verminderte Anzeige vieles nicht mehr anklickbar war. Daraufhin informierte ich mich über Möglichkeiten der Treiberwiederherstellung. Das dedizierte Programm vom Hersteller AMD Cleanup Utility hat leider nur dazu geführt, dass ich überhaupt kein Bild mehr bekommen habe. Es folgte eine lange Odyssee. Ich benutzte die Onboard- Grafikkarte um Windows neu aufzusetzen, aber die GPU wollte immer noch keine Anzeige widergeben. Nach einer Treiberreinigung mit DDU und erneuter Installation der AMD Grafiktreiber (V. 20.2.2) habe ich wieder ein Bild auf der Grafikkarte bekommen, jedoch nur in der Auflösung 640*480. Auf Anraten der Community habe ich einen Versuch mit manuellen Treibern ohne AMD Adrenalin Software unternommen, doch das hat keine Veränderung gegenüber einer Installation mit Adrenalin Software gezeigt. Als die Grafikkarte wieder ein Bild angezeigt hat, versuchte ich eine Windows 10 Neuinstallation, doch das System wollte einfach nicht die Windows DVD booten, dies klappte nur über die Onboard- Grafik. Das hätte nichts verändert, also besorgte ich mir einen älteren Treiber von AMD in der Hoffnung, dass dieser die Situation verbessert. Ich installierte die Treiberversion 19.12.1, nachdem ich wieder mit AMD Cleanup Utility und DDU eine Reinigung alter Daten vollzogen habe. Trotz älterer Treiber hatte ich immer noch eine kleine Auflösung, doch das Fenster der Adrenalin Software von 2019 war kleiner, wodurch es mir möglich geworden ist über den Menüpunkt Anzeige in der Adrenalin Software die Auflösung manuell auf 1920*1080, also Full HD, zu setzen. Endlich war ich am Ziel angekommen und ich konnte alles klar auf meinem Monitor in hoher Auflösung anzeigen. Nun folgte noch ein Update über AMD Adrenalin von 19.12.1 auf 20.2.2. Nachdem Update musste ich die Auflösung wieder manuell über die AMD Adrenalin Software regeln, aber das war dieses Mal kein Problem mehr, weil die Auflösung abgespeichert war.

Um es kurz zu sagen, Montage im Case top, Treiber flop. Ich habe das Internet während meines Problems durchforscht und viele Personen ärgern sich wegen der Treiber oder der AMD Adrenalin Software. Ich hoffe, dass dies kontinuierlich verbessert wird und die Problem von AMD bald gelöst sind.

Leistung

Wie schon angesprochen ist die Kühlung nicht nur ein visuelles Meisterstück sondern auch von der Leistung her grandios. Eine spezielle Aluminiumplatte kühlt die Grafikkarte im Bereich des Spannungseingangs. Der massive Kühlkörper leitet die Wärme durch eine gute Aerodynamik so gut, dass im Office Betrieb meistens die Lüfter nicht arbeiten. Dafür sorgt eine spezielle Technik Zero Frozr, welche die Lüfter bei geringer Belastung komplett anhält. Man kann über die Software Zero Frozr ein- und ausschalten sowie eine temperaturabhängige Lüftersteuerung vornehmen. Während meines Computerbetriebes war ich mit der Kühlleistung sehr zufrieden, denn die Lüfter wurden je nach Bedarf angesteuert. In der Praxis kam ein kurzzeitiges ein- und ausschalten bei Officeanwendung, die Temperatur war dabei relativ stabil bei 30 Grad Celsius während im Spielbetrieb je nach momentaner Last der Lüfter zwischen 0% und 71% seiner maximalen Drehzahl arbeitete. Selbst beim Benchmarktest wurde die Temperatur meiner Grafikkarte nicht um 58 Grad Celsius überschritten. Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Lüfter erst nach 50 Sekunden des Benchmarktestes angefangen haben zu rotieren. In meiner mehrstündigen Spielesession wurde die Grafikkarte ca. 45 Grad Celsius warm. Die Performance beim Spielen war stets grandios. Ich habe zwar nur in Full HD gespielt und damit bei allen Spielen mehr als 60 FPS erreicht, doch auch in 4K Auflösung sind bei den meisten Spielen mehr als 30 FPS drin. Beim 3D Mark Full HD Stresstest hatte die GPU zwischen 45-55 FPS Einbrüche gehalten. Beim Time Spy Stress Test hat mein Testsystem 98,9% erreicht. Die Ergebnisse des 3D Mark Benchmarks findet ihr im Anhang (im Forum). Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass ihr unbedingt die BIOS Version eurer Grafikkarte kontrollieren müsst. Nicht alle Grafikkarten wurden auf den aktuellsten Stand vor dem Verkauf gebracht. Mit einem aktuellen BIOS wird die Leistung um gute 2 FPS erhöht.



Preis-/Leistungsverhältnis & Vergleich zu anderen Grafikkarten

Die Radeon 5600 XT ist im Prinzip eine Light Version der Radeon 5700. Zusammen mit der RX 5500 teilen sich die 3 GPUs dieselbe RDNA- Architektur, die von TSMC produziert wird. Das 7-nm FinFET- Verfahren ist eine besonders fortgeschrittene Art der MOSFET- Technik bei GPUs. AMD verspricht durch diese Technik einen besonders hohen Wirkungsgrad der GPUs. Das bedeutet, dass eine graphische Leistung mit weniger Watt erzielt werden kann, als es bisher üblich war. Sowohl bei der Radeon RX 5700 als auch auf der RX 5600 XT kommt der RDNA- Chip Navi 10 zum Einsatz, aber die Taktrate der RX 5600 XT ist um 0,4 GHz geringer als die der Radeon RX 5700, die üblicherweise mit 1,7 GHz arbeitet. Im Preisvergleich kostet die MSI Radeon RX 5700 29 Euro mehr als die MSI Radeon RX 5600 XT. Für den Mehrpreis von 29 Euro erhält man eine höhere Taktrate sowie 2 GB mehr Grafikkartenspeicher, was ein wirklich guter Deal ist, deswegen würde ich eher zur RX 5700 tendieren um eine zukunftssichere Grafikkarte zu bekommen. Darüber hinaus sollte man auch eine MSI RX 5500 in Betracht ziehen, da sie für knapp 200 Euro deutlich unter dem Preis der größeren Bruder ist, aber trotzdem mit 8 GB Grafikkartenspeicher und guten Spezifikationen herausstechen kann. Wer nicht 4K sondern lediglich Full HD Auflösung darstellen will, wird bestens mit der MSI RX 5500 bedient werden und wird sich dabei auch über eine kleinere Stromrechnung bekommen. Am Ende des Tages fragt man sich, welche Zielgruppe mit der Grafikkarte erreicht werden sollte. Jemand der viel Leistung und auf 4K in Ultra spielen möchte, wird eher zur MSI RX 5700 greifen und jemand, der ein etwas günstigeres System zusammenstellen möchte wird eher zur MSI RX 5500 greifen. Glücklicherweise habe ich eine Antwort auf diese Frage gefunden. Die MSI RX 5600XT ist die direkte Konkurrenz zu der ca. 40 Euro teureren MSI Geforce GTX 1660 Ti. Die Performance scheint bei der RX 5600XT meistens besser zu sein als bei der Geforce GTX 1660 Ti. Wer jedoch von Nvidia mehr überzeugt ist als von AMD wird auch dann meistens zu Nvidia greifen, wenn die AMDs Modell von der Performance besser zu sein scheint.



Zusammenfassend kann ich jedem diese Grafikkarte empfehlen, der vor allem in Full HD Auflösung spielen möchte mit der Option irgendwann auf 4K zu wechseln. Denen, die nur bei Full HD bleiben wollen, empfehle ich eher die MSI RX 5500 und denen die vor allem auf 4K setzen wollen, empfehle ich es eher die 29 Euro in die Hand zu nehmen und auf die MSI RX 5700 zu setzten. Trotz schlechter Erfahrung mit den Treibern hoffe ich, dass euer Exemplar der 5000er- Serie keine Schwierigkeiten macht und ihr ungestört eure Grafikkarte genießen könnt.
    
  
5 5
     am 07.05.2020
Produkttester
MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X - Testers Keepers
Die getestete Grafikkarte wurde mir von MSI in Kooperation mit Mindfactory zum testen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Im folgenden werde ich die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X vorstellen und herausfinden ob diese Grafikkarte die 330 Euro Neupreis (Stand Mai 2020) wert ist.
Ich habe die Karte ausführlich getestet und auch mit meiner vorherigen Grafikkarte, der Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GB verglichen. Diese Karte kostet aktuell um die 130 Euro und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob die RX 5600 XT für den zweieinhalbfachen Preis auch entsprechend mehr Leistung bietet wird sich nun zeigen.

Als die Karte bei mir ankam, was übrigens wieder recht schnell ging (Danke Mindfactory für den tollen Service!), habe ich sie natürlich gleich ausgepackt. Schon die Umverpackung ist sehr hochwertig und fühlt sich gut an. Im Karton liegen dann ein Umschlag mit Bedienungsanleitung, einem Comic mit Installationshinweisen und Werbung. Die Grafikkarte ist natürlich gut gepolstert und in einer antistatischen Tüte verpackt. Wenn man das gute Stück nun auspackt fällt sofort auf, dass diese Karte viel Größer ist als viele andere. Die Karte belegt zwei Slots geht aber noch weiter über den 3. hinaus und wird daher mit Slotgröße 2,5 angegeben. Der Slot darunter ist also nicht mehr nutzbar. Auch in der Länge ist die Karte eine der größeren Modelle. Sie ist ungefähr 30cm lang und passt damit auch nicht mehr in jedes Gehäuse. Der Einbau der Karte sollte aber trotzdem bei den meisten Gehäusen kein Problem darstellen und ging bei mir sehr einfach und schnell.
Hier ein Bild der RX 5600 XT im Vergleich zur RX 570:



Die Grafikkarte fühlt sich hochwertig an und ist sehr gut verarbeitet. Man findet hier keine unsauberen Übergänge an Plastikkanten oder scharfe Außenkanten am Plastik oder Aluminium. Das Design der Karte ist wirklich gut gelungen. Das grau-schwarze Gehäuse mit roten Akzenten sieht meiner Meinung nach wirklich schick aus. Die Backplate ist aus gebürstetem Aluminium und in einem schicken dunklen grau gehalten. Bei dieser Karte tut es mal nicht so sehr weh wenn man die Karte nicht vertikal einbaut, da die Backplate wirklich gut aussieht.
Auch die dezente RGB-Beleuchtung an der Seite sieht schick aus und passt gut ins Gesamtdesign. Sie ist sehr einfach über die MSI Dragon Center Software konfigurierbar. In dieser Software können außerdem noch einige Einstellung zur Verbesserung des Gaming-Erlebnisses vorgenommen werden. MSI bietet für bestimmte Spiele wie CS:GO oder Rocket League auch einen Gaming Modus an, der die Einstellungen für das jeweilige Spiel anpasst.

Die MSI RX 5600 XT Gaming X bietet anschlussseitig 3x Displayport sowie 1x HDMI. Es werden aktuelle Standards wie Freesync 2 HDR und DirectX 12 unterstützt und es können bis zu 4 Monitore gleichzeitig angeschlossen werden.

Die Karte verwendet ein sehr fortschrittliches Kühlsystem. Zum einen kommen die MSI Torx Fans zum Einsatz, wobei sich jeweils ein Dispersionsrotorblatt mit einem normalen abwechselt, was zu einer enormen Verbesserung der Kühlleistung führen soll. MSI wirbt außerdem mit der Twin Frozr 7 Technologie. Das fortschrittliche Kühldesign sorgt hier dafür, dass die Lüfter im normalen Betrieb ohne anspruchsvolles Gaming komplett ausgeschaltet bleiben. Sobald die Lüfter einschalten sind sie zwar zu hören, allerdings ist die Karte nur bei Volllast deutlich lauter als die anderen Lüfter im PC und bleibt vorher lange auf einem sehr angenehmen Lautstärkeniveau, dass sich nicht von den anderen PC Lüftern abhebt.
Die Größe der Karte ist also auf das Kühlsystem zurückzuführen. Gewundert habe ich mich lediglich über den Weg des Luftstroms. Die Karte stößt die angesaugte Luft an der Seite raus und nicht wie bei vielen anderen Grafikkarten hinten am Slot. Nun muss man dazusagen, dass an der Seite wesentlich mehr Luft herausströmen kann als hinten durch einen oder zwei Slots. Allerdings wird dabei die warme Luft gegen die Gehäusewand des PCs gedrückt und auf der anderen Seite zum Mainboard hin. Wenn man nun eine M.2 SSD verbaut hat kann es sein, dass die um einiges wärmer wird. Man muss hier also vielleicht noch einen Kühlkörper einplanen.

Zu den technischen Daten der RX 5600 XT kann man sagen, dass die Karte einiges drauf hat. Sie bringt einen Chip (Navi 10 XLE, 7nm, 2304 Streamprozessoren) mit 1460MHz Grundtakt und 1620MHz Boost mit und ist mit PCIe 4.0 x16 angebunden. Außerdem bietet die Karte GDDR6 Speicher, allerdings leider nur 6GB, der mit bis zu 12000MHz im Boost und 1500MHz Grundfrequenz taktet. Der Grafikspeicher ist mit 192Bit angebunden. Die Leistungsaufnahme der Karte liegt bei maximal 150W. Es scheint so, dass die Karte wesentlich besser mit der Leistung von 150W umgeht als die RX 570, die bis zu 180W verbraucht. Die RX 5600 XT wird über zwei 8-pin Stromanschlüsse versorgt, während die RX 570 die 180W über einen einzigen bezieht.
Das Kühlsystem ist im Vergleich zur RX 570 unverhältnismäßig groß, gleichzeitig schiebt die RX 570 die Abwärme auch noch durch einen einzigen Slot hinten am PC raus. Die RX 570 ist somit bei voller Auslastung auch deutlich hörbar.

Die RX 570 8GB bietet 8GB VRAM, der allerdings nur mit GDDR5 läuft und damit langsamer ist. Bei sehr anspruchsvollen Spielen bei 4K kann es passieren, dass 6GB einfach nicht mehr ausreichen, dann wird aber der normale RAM im PC für die Grafikkarte mitverwendet. In einem Spiel hatte ich aber wegen der hohen Auslastung mit der RX 570 mehr FPS, da hier die 8GB fast voll ausgeschöpft wurden.
Bei Karten im Preisbereich über 300 Euro sollte man meiner Meinung nach heutzutage 8GB VRAM erwarten können, schade, dass diese Karte das nicht bietet.



Wenn man die beiden Karten im Vergleich betrachtet fallen einige Merkmale auf in denen die RX 570 besser zu sein scheint. Ob die Leistung der RX 5600 XT, wie man bei dem Preis erwarten würde, wirklich viel besser ist wird sich nun in den Spieletests und Benchmarks zeigen.

Das Testsystem besteht aus einem Ryzen 5 2600 auf dem ASRock B450m Pro 4 Mainboard sowie 16GB RAM (G.Skill Aegis) mit 3000MHz, zwei SSDs und einer HDD. Zur Stromversorgung habe ich ein be quiet! System Power 9 mit 400W verwendet.

Zuerst habe ich 3D Mark Firestrike und Timespy laufen lassen. Die RX 5600 XT erreicht in beiden Tests ungefähr 50% mehr Punkte als die RX 570. Um genau zu sein schafft die MSI Karte hier einen Score von fast 16000 Punkten im Firestrike und ca. 6400 Punkte im Timespy. Auf der offiziellen Website von 3D Mark findet man mit diesem System einen Maximalscore von bis zu 19000 Punkten im Fire Strike und 7500 Punkten im Timespy. Das liegt daran, dass ich weder Grafikkarte noch CPU übertaktet habe und auch der RAM "nur" mit 3000MHz läuft. Man muss außerdem fairerweise dazusagen, dass ich für den Test Windows nicht neu installiert habe, sodass auch dadurch ein paar FPS mehr möglich wären. Die Ergebnisse sind also vor allem als Referenzwerte zum Vergleichen der beiden Karten zu betrachten. Durch eine frische Installation und Übertakten kann man natürlich noch ein paar FPS mehr herausholen.

Danach habe ich einige Spielebenchmarks gemacht und die durchschnittlichen FPS gemessen. Die meisten Tests habe ich in Full HD, WQHD sowie in 4K und jeweils auf den höchsten Grafikeinstellungen getestet. Dafür habe ich Virtual Super Resolution (VSR) benutzt, da ich nur einen Full HD Monitor für die Tests verwendet habe. Das AMD Feature findet man in den Radeon Einstellungen. Man kann damit dann in Spielen und auch in Windows selbst bis zu 4K statt Full HD einstellen, sodass das Spiel in 4K gerendert und dann erst bei der Ausgabe auf Full HD runterskaliert wird. Das sorgt für ein wesentlich schärferes Bild und eine starke Bildqualität auf Full HD Monitoren und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zu testen wie gut das System mit einem besseren Monitor klar kommen würde. Die aufgelisteten FPS Zahlen bei WQHD und 4K entsprechen ziemlich exakt den Ergebnissen die man mit einem echten WQHD oder 4K Monitor erreicht. Auf WQHD Monitoren kann VSR leider nicht genutzt werden.

Im Shadow of the Tomb Raider Benchmark erreicht die RX 5600 XT auf Full HD 75 FPS durchschnittlich und bei 4K ca. 30 FPS. Der Konkurrent schafft hier nur 60 bzw. 20 FPS.
Als nächstes habe ich mir den Metro Redux 2033 Benchmark angeschaut. Auch hier liefert die MSI Karte ca. 50% mehr FPS als die RX 570.
Ein weiteres Game, das sich meiner Meinung nach sehr gut zum Testen eignet ist das wahrscheinlich recht unbekannte Spiel Obduction. Hier habe ich sowohl mit 100% als auch mit 200% Auflösung getestet, da das nochmal einen riesigen Unterschied macht. Das Spiel ist so fordernd, dass bei Full HD und 100% nur 107 FPS bei der RX 5600 XT sowie 65 FPS bei der RX 570 ausgespuckt wurden.
Bei 4K und 200% sieht das nochmal anders aus. Die RX 5600 XT schafft hier nur noch 6 FPS, währen die RX 570 unerwartet ganze 7 FPS geliefert hat. Ich habe das einige Male getestet und man kann natürlich behaupten, dass hier ein Messfehler vorliegt. Der Grund für den besseren Wert liegt hier aber beim VRAM, der die RX 5600 XT in diesem Fall einfach limitiert. Mit 8GB hätten wir hier vermutlich um die 13 FPS. Bei diesen Settings waren sogar die 8GB der RX 570 fast komplett ausgelastet.
Ein weiteres Game, bei dem ein unerwarteter FPS Wert von der MSI Karte ausgespuckt wird, ist Doom auf Full HD. Die RX 570 liefert hier ungefähr 81 FPS, die RX 5600 XT nur 65. Ich habe nicht herausfinden können woran das liegt, komisch ist, dass die Werte bei 4K wie erwartet sind.

Alle Benchmarks und Spieletests sowie einige andere aktuelle Spiele, die ich in meiner Bibliothek finden konnte, sind in der folgenden Übersicht aufgeführt.

Benchmarks und Spieletests


oberer Wert: MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X
unterer Wert: Sapphitre Pulse Radeon Rx 570 8GB


3D Mark Firestrike:
15906 (19029 GPU)
10994 (12802 GPU)

3D Mark Timespy:
6377 (6519 GPU)
4150 (3951 GPU)

Shadow of the Tomb Raider:
FHD: 80-90 FPS / 4K: 30 FPS
FHD: 50-60 FPS / 4K: 20 FPS

Shadow of the Tomb Raider Benchmark
FHD: 75 FPS, 12000 Bilder / 4K: 29 FPS, 4500 Bilder
FHD: 58 FPS, 9000 Bilder / 4K: 20 FPS, 3000 Bilder

Metro Redux 2033 (SSAA off)
FHD: 143 FPS / 4K: 33 FPS
FHD: 73 FPS / 4K: 22 FPS

Metro Redux 2033 Benchmark
100 FPS (60 Min/180 Max) / 63 FPS (31 Min/119 Max)

Destiny 2
FHD: 112 FPS / WQHD: 72 FPS / 4K: 35 FPS
FHD: 58 FPS / WQHD: 46 FPS / 4K: 23 FPS

Obduction (100% Auflösung)
FHD: 107 FPS / WQHD: 80 FPS / 4K: 38 FPS
FHD: 65 FPS / WQHD: 48 FPS / 4K: 25 FPS

Obduction (200% Auflösung)
FHD: 43 FPS / WQHD: 26 FPS / 4K: 6 FPS
FHD: 26 FPS / WQHD: 15 FPS / 4K: 7 FPS

CS:GO
FHD: 200-250 FPS / WQHD: 190 FPS / 4K: 150 FPS
FHD: 170-230 FPS / WQHD: 145 FPS / 4K: 88 FPS

Doom
FHD: 65 FPS / 4K: 50 FPS
FHD: 81 FPS / 4K: 34 FPS

Just Cause 3
FHD: 85 FPS / 4K: 45 FPS
FHD: 80 FPS / 4K: 30 FPS

Just Cause 4
FHD: 82 FPS / WQHD: 70 FPS / 4K: 35 FPS
FHD: 60 FPS / WQHD: 44 FPS / 4K: 24 FPS

Warframe
FHD: 262 FPS / WQHD: 166 FPS / 4K: 85 FPS
FHD: 118 FPS / WQHD: 72 FPS / 4K: 56 FPS

Alien Isolation
FHD: 256 FPS / WQHD: 179 FPS / 4K: 94 FPS
FHD: 168 FPS / WQHD: 112 FPS / 4K: 55 FPS

*Alles auf maximalen Settings*

Fazit:
Es wird also deutlich, dass die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X ca. 50% mehr Leistung besitzt als der Vergleichskandidat Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GB und dabei sogar 30W weniger verbraucht.
Es wäre schön gewesen wenn die Karte 8 statt nur 6GB Grafikspeicher mitbringen würde, allerdings ist das Ziel der 5600er Reihe ja die Schließung der Lücke zwischen der 5500er und 5700er Reihe. Wer lieber 8GB haben möchte sollte zur RX 5700 XT greifen, muss aber auch 100 Euro mehr dafür auf den Tisch legen. Allerdings würde ich nach den Tests sagen, dass die 6GB meist ausreichen. In den allermeisten Spielen waren nicht mal 4GB ausgelastet, es gibt aber durchaus fordernde Titel die von 8GB wirklich profitieren, vor allem wenn man auf 4K spielen will. Die 8GB der RX 570 sind zwar toll und bringen einen Performance Boost zur RX 570 4GB, allerdings fällt die Karte im Test einiges schlechter aus als die 5600er Karte, da diese einfach schneller taktet und statt GDDR5 auch GDDR6 mitbringt. Auch der Schritt von PCIe 3.0 zu 4.0 bringt Vorteile.

Zuletzt möchte ich noch die Frage beantworten für wen diese Grafikkarte geeignet ist. Die Grafikkarte entspricht von der Leistung her ungefähr einer RTX 2060 und fügt sich in der Mittelklasse aktueller Karten ein. Für 330 Euro bekommt man hier ziemlich viel Leistung und der Preis ist meiner Meinung nach durchaus fair. Für 4K Gaming ist die Karte eher nicht geeignet wenn man sich aber an Frameraten von 30 FPS nicht stört, weil man nur gelegentlich mal spielt oder wenn es um eher "langsame" Spiele geht bietet die Karte genügend Leistung. Man könnte aber sagen, dass die RX 5600 XT die perfekte WQHD Karte ist, da hier auf höchsten Einstellungen in den meisten Spielen weit über 60 FPS erreicht werden. Bei einigen schnellen Shootern wie CS:GO sind auch über 144Hz möglich, sodass man die Karte auch für flüssiges Gaming mit einem 144Hz Monitor verwenden kann. Die Karte eignet sich somit für Spieler, die am liebsten auf WQHD spielen und dabei noch ordentliche Frameraten erreichen wollen. Auf niedrigeren Grafikeinstellungen sind wahrscheinlich bei vielen Spielen auch über 240 FPS möglich.

Mir gefällt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X sehr gut und ich freue mich diese Karte ab sofort zum Spielen verwenden zu können. Das Testen und Vergleichen hat mir Spaß gemacht und ich kann die Grafikkarte eigentlich nur weiterempfehlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut und die Karte bietet außer den 6GB VRAM keinen Grund zur Kritik.
2 von 2 fanden diese Bewertung hilfreich.    
  
5 5
     am 07.05.2020
Produkttester
Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB im Test I Testers Keepers
Testumgebung: CPU: AMD Ryzen 3600, Mainboard: Gigabyte B450 Aorus Elite, RAM: 32GB DDR4-3200 G.Skill RipJaws, Netzteil: CoolerMaster 550 Watt Modular, Gehäuse: Inter-Tech W-III RGB

Verpackung und Lieferumfang:
Die Verpackung ist schick gestaltet, könnte man sich evtl. sogar ins Regal stellen. Viel wichtiger ist jedoch natürlich was drin ist! Die Aufzählung dieser Dinge fällt jedoch relativ kurz aus: Die Grafikkarte selbst, etwas Papierkram, das war es. Keine Adapter, keine Aufkleber, nichts. Nun könnte man natürlich sagen, dass hier auf das wesentliche reduziert wurde, aber auf der anderen Seite wird damit eben auch einfach Geld gespart. Da meine restliche Hardware aber passt, sind keine Adapter nötig.
Die Karte selbst sieht tatsächlich ausgesprochen schick aus und zeigt eine tadellose Verarbeitungsqualität. Eine massive schwarze Backplate aus Metall deutet bereits eine vernünftige Kühlleistung an. Das MSI-Logo an der Oberseite ist beleuchtet (siehe Video). Als wunderschöne Spielerei ist es möglich die RGB-LEDs für die Beleuchtung über die MSI-Dragon Software in der Farbe zu verstellen, sodass sich die Grafikkarte schön in das Gesamtkonzept der Beleuchtung im Inneren des Rechners anpasst. Schließlich weiß jeder, dass RGB-LEDs alles besser machen und das letzte bisschen Leistung rausholen (das war ein Scherz).

Montage und Installation
Die Montage gestaltete sich erfreulich einfach. Blenden im Gehäuse freimachen, in den Port stöpseln und fertig. Zwei Dinge gilt es jedoch zu beachten:
1.) Zwei 8-Pin Anschlüsse sind notwendig für den Betrieb der Karte! Ältere Netzteile könnten hier in Schwierigkeiten kommen. Es gibt zwar auch Adapter, aber vor dem Kauf sollte überprüft werden, ob das vorhandene Netzteil genügend Leistung auf diesem Anschluss zur Verfügung stellen kann. Technisch gesehen kommen bei 8-Pin nur zwei Masseleitungen dazu, der Standard definiert aber gleichzeitig deutlich mehr Leistung, die abgerufen werden darf gegenüber 6-Pin.
2.) Die Karte ist lang! Zuvor war eine ZOTAC GTX 970 verbaut. Dieses 5600XT-Gerät ist verglichen damit ein Monster! Mit 28cm würde ich sogar unterstellen, dass sie in einigen Gehäusen platzmäßig Probleme bekommen könnte. In meinem Fall (ATX-Gehäuse, keine optischen Laufwerke, Festplatte hinter/unter dem Board verbaut) passte jedoch alles vorzüglich.

Betrieb und Benchmarks
Was im Betrieb natürlich sofort auffällt, ist die Lautstärke einer Karte. Und an dieser Stelle muss man MSI einfach ein ganz großes Kompliment machen: Die Karte ist richtig schön leise! Im Idle bleibt die Temperatur im Normalfall so niedrig, dass die Lüfter gar nicht laufen müssen. Auch unter Last ist die Geräuschkulisse erfreulich niedrig. Im Testvideo musste ich die Gehäuselüfter abklemmen, damit die Grafikkarte zu hören ist. Auch mein 92mm be-quiet! CPU-Lüfter ist gefühlt lauter als die Karte selbst. In diesem Sinne gibt es an dem Kühlerdesign von MSI wenig auszusetzen (von der schieren Größe der Karte und Kühler mal ab, aber irgendeinen Tod muss man ja sterben&).
Leistungsmäßig ist die Karte ebenfalls sehr gut aufgestellt. Hervorzuheben ist an dieser Stelle jedoch das BIOS-Update [1], welches unbedingt aufgespielt werden sollte. Dieses Update erhöht den Takt von Speicher und Grafikprozessor, sodass man gratis und ohne Garantieverlust ein gutes Leistungsplus verzeichnen kann. Full-HD Gaming ist vermutlich die anvisierte Zielgruppe der Karte und in diesem Bereich kann man getrost sagen, dass die Karte meine Ansprüche vollständig erfüllt. Maximale Details in Call of Duty: Modern Warfare sind problemlos mit hohen FPS-Zahlen möglich. Schraubt man ein wenig herunter, ist auch 4K-Gaming möglich. Im 4K-Fall kann man natürlich keine ausreichenden FPS-Zahlen für einen 144Hz Monitor erwarten, aber spielbar ist es allemal.
Als "objektiven" Benchmark habe ich auch einmal den TimeSpy Benchmark von 3DMark laufen lassen. An diesem lässt sich auch schön ablesen, wieviel das BIOS-Update wirklich bringt:
Ohne BIOS-Update: 6594 Grafikpunkte
Mit BIOS-Update: 7382 Grafikpunkte
Als Referenz die alte GTX 970: 3115 Grafikpunkte
Man sieht also, dass das Update mal eben so 12% mehr Leistung freischaltet. Da die Stabilität überhaupt nicht beeinträchtigt ist und die Karte ganz offensichtlich das mit links aus dem Ärmel schüttelt, sollte die Frage erlaubt sein, was das soll. Nicht jeder übertaktet seine Karte und hier wird wissentlich Leistung vorenthalten. Ich wage sogar mich soweit aus dem Fenster zu lehnen, dass nicht einmal jeder das BIOS seiner Karte updaten wird. Die Schritt für Schritt Anleitung [2] auf der MSI-Homepage ist zwar ganz gut, aber man muss sie eben erstmal finden. Automatisch wird in der MSI-Software für die Grafikkarte zwar das Update angezeigt, lies sich mit meiner Softwarerevision jedoch nicht flashen.
Ein für mich persönlich relativ wichtiger Punkt befasst sich mit dem Einsatz der Karte in einem professionellen Umfeld. Dank Corona sitze ich zuhause fest und darf im Home-Office meine Simulationen und Berechnungen durchführen. Kurz vorweg: Schaut vorher nach, ob eure Software einen OpenCL Renderpfad bietet. CUDA wird nur von Nvidia Karten unterstützt. Aus diesem Grund läuft man zum Beispiel in Probleme bei MATLAB. Da ich relativ viel mit Mustererkennung zu tun habe, ist Tensorflow ein wichtiges Werkzeug. Normalerweise kann man das Training neuronaler Netze auch auf die Grafikkarte auslagern, welche aus Architekturgründen in vielen Szenarien deutlich effizienter als die CPU arbeitet. Auch hier ist CUDA meist das Werkzeug der Wahl, doch AMD scheint den Trend erkannt zu haben und bietet ebenfalls einen Tensorflow-Port an (ROCm [3]). Das Problem ist nur: Navi wird nicht unterstützt! Hier muss AMD unbedingt nachbessern, denn Navi ist nun nicht erst seit gestern auf dem Markt verfügbar. Der OpenCL Port von Tensorflow bietet nämlich nicht die gleiche Leistung wie CUDA oder eben ROCm.

Fazit
Aus meiner Sicht ist die Karte zum Spielen hervorragend geeignet, solange man bei Full-HD bleibt. 6GB VRAM limitieren hier momentan an keiner Stelle, sie ist schnell genug und bietet aus Preis-Leistungs-Sicht ein attraktives Gesamtpaket. Das BIOS-Update macht die Karte erfreulicherweise ein gutes Stück schneller. Für die Mustererkennerfraktion muss AMD unbedingt nachbessern, denn um die grüne Dominanz im Grafikmarkt zu brechen, muss auf allen Ebenen angegriffen werden. Als direkte Konkurrenz vom Team Grün würde ich die RTX 2060 sehen. Und hier wird es richtig interessant, da die Karten ziemlich gleichauf sind in den Benchmarks. Folglich wird letztendlich der Preis entscheidend sein. Fällt die Radeon unter 300¤, ist sie aus meiner Sicht ein No-Brainer und absolut attrativ. Also schaut mal nach, ob es sie nicht irgendwann im Mindstar auftaucht.
Ich würde die Karte insbesondere empfehlen, wenn man sprichwörtlich Ruhe im Karton haben will. Also: hat man genügend Platz im Gehäuse, spielt auf Full-HD, überlässt Mustererkennung den Freaks und möchte sein sauer verdientes Erspartes in eine sinnvolle Aufrüstung investieren, ist man bei der MSI Radeon RX 5600XT Gaming X ziemlich richtig. Selbst wenn ich die Karte nicht im Rahmen von Testers Keepers von Mindfactory zur Verfügung gestellt bekommen hätte, hätte ich sie mir vermutlich sowieso gekauft.

Links:
[1] BIOS-Update: https://www.msi.com/Graphics-card/Radeon-RX-5600-XT-GAMING-X
[2] Anleitung: https://download.msi.com/archive/mnu exe/vga/RX5600-XT-GAMING-X-BIOS-update-SOP.zip
[3] AMD ROCm Tensorflow: https://github.com/ROCmSoftwarePlatform/tensorflow-upstream
    
  
4 5
     am 02.05.2020
Produkttester
Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB im Test I Testers Keepers

Einleitung

Mit der Radeon RX 5600 XT erschien am 29. Januar 2020 die 5. Grafikkarte der 5000er Desktop-Serie von AMD. Während die 5500 XT 4 Gigabyte und 8 Gigabyte-Versionen auf dem kleineren Navi 12-Chip aufbauen, basiert die Radeon 5600-Serie wie die 5700-Serie auf dem 251mm² großen Navi 10-Chip. Beide GPUs basieren auf AMDs neuer RDNA-Architektur, die speziell für den Gaming-Einsatz entwickelt wurde.
Im Gegensatz zur großen Schwester RX 5700 XT sind bei allen RX 5600-Karten vier der ursprünglichen 40 Compute Units (CUs) deaktiviert. Mit 192-bit statt 256-bit ist das Speicherinterface auch kleiner geraten als beim Vollausbau der Navi 10 GPU, so dass die Speicherbestückung mit 6 Gigabyte GDDR6-Speicher aus technischen Gründen ebenfalls kleiner ausfällt.

Alle Chips von AMDs Navi-Familie werden im fortschrittlichen 7 Nanometer (nm) Fertigungsverfahren bei TSMC hergestellt, so dass die GPUs deutlich höher takten können als die Vorgänger der Polaris-Serie, die noch im 14nm-Verfahren bei Globalfoundries gefertigt werden. Bei den Navi Grafikkarten unterscheidet AMD neuerdings zwischen Base-Clock, Game-Clock und Boost-Clock.
Base-Clock ist der Basistakt, der selbst im Worstcase immer anliegt, selbst wenn man die Grafikkarte in einem synthetischen Stresstest quält. Der Gameclock ist der durchschnittliche Takt in Spielen, der unter normalen Voraussetzungen und ohne Änderung der Leistungseinstellungen im Treiber anliegen sollte. Der Boost-Clock hingegen ist der maximale Takt, der selbst unter optimalen Gegebenheiten nur äußerst selten erreicht wird. Bei der MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X wird der Gameclock mit 1615 MHz angegeben, was nur 110 MHz geringer ist als bei der nächstgrößeren MSI Radeon RX 5700 Gaming X. Der geringere Takt kommt der Leistungsaufnahme (TDP) zugute, die MSI mit 160 Watt angibt. Ein erstaunlicher Wert, schließlich liegt der TDP-Wert bei vielen Karten der 5500 XT-Serie bei 140 Watt.

Wie alle Karten aus AMDs Navi-Serie unterstützt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X den PCI Express 4.0-Standard. Ein entsprechendes Mainboard mit AMDs x570- oder dem kommenden B550-Chipsatz vorausgesetzt. Dieser sorgt dafür mit doppelter Bandbreite gegenüber PCIe 3.0 dafür, dass die Framerate der Grafikkarten bei vollem GDDR6-Speicher und Zugriff auf den Systemspeicher nicht vollends einbricht.

Spezifikationen

Weitere Spezifikationen der MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X können der folgenden Tabelle entnommen werden:

PCB-Design MSI
Bus Standard PCI Express 4.0
L*B*H 297 * 140 * 58 mm
Stromversorgung 2 * 8 Pin
Spannungswandlerkreise GPU 8
Kühlerdesign Gaming X / 2,7 Slots
Kühlkörper Alu-Radiator, 6 Heatpipes
Lüfter 2 * 95mm
Lüfter im 2D Modus abschaltbar Ja
GPU-Basistakt 1.420 MHz
GPU-Gametakt 1.615 MHz
GPU-Boosttakt 1.750 MHz
Speichertakt 6.000 MHz
Speicherbandbreite 192-bit
Leistungsaufnahme 150 W
Empfohlenes Netzteil Ab 450 W
Einstellbare Max. GPU-Power +20%
Gewicht 1401g
DirectX Unterstützung 12.0
Anschlüsse 3 * DisplayPort 1.4 DSC / 1 * HDMI 2.0b

Design & Verarbeitung

Die Radeon RX 5600 XT Gaming X ist eines von zwei verschiedenen RX 5600-Modellen seitens MSI. Neben dem Topmodell der Gaming X-Reihe gibt es noch die günstigere RX 5600 XT Mech OC. Das Design der Radeon RX 5600 XT Gaming X wurde für die Navi-Grafikkarten von Grund auf neugestaltet und unterscheidet sich auch optisch deutlich von den Gaming X-Varianten auf Basis von Nvidia-GPUs.
MSI setzt hierbei auf ein schlichtes, aber optisch hochwertig wirkendes Design aus mattem, schwarzem Plastik und grauem Plastik in gebürsteter Aluminium-Optik. Als Kontrast-Element sind um die zwei Lüfter rote Zierleisten angebracht. Die Rückseite der Grafikkarte wird durch eine schwarze Backplate geschützt, die aus Aluminium besteht und somit gleichzeitig als Wärmeleiter fungiert.
An der Seite befindet sich noch das Logo der MSI Gaming X-Serie, welches im Betrieb leuchtet und sich mit der mitgelieferten Software farblich individuell ansteuern lässt. Da aber mittlerweile Wasserkühlungen, Mainboards und weitere Komponenten alle ihre eigene Software zur Einstellung der RGB-Beleuchtung mitbringen, muss jeder User selbst entscheiden, wie wichtig ihm die individuelle Farbgestaltung seines Rechners ist. Auch ohne Software wechselt das MSI-Logo fließend die Farbe.

Größe und Gewicht sind für eine Mittelklassekarte mit 150 Watt TDP sehr ordentlich, was eine hohe Wertigkeit und einen leisen Betrieb verspricht.

Montage

Die Montage der Karte gestaltet sich einfach, wie bei fast jeder Grafikkarte. Alte Karte raus, neue Karte rein in den PCI-Express-Slot, 8-Pin-Stecker vom Netzteil anschließen, Befestigungsschrauben an der Slotblende nicht vergessen | Fertig!

Testsystem

Mein Testsystem für die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X besteht aus folgenden Komponenten:
" AMD Ryzen R5 3600 (6 Kerne / 12 Threads) gekühlt mit einer AiO 360mm Wasserkühlung.
" Gigabyte x570 Aorus Master
" 32GB Crucial Ballistix Sport AT V2 Dual Rank DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit (übertaktet auf 3400 MHz)
" Dell U2413 Monitor

Getestet wird in der eher seltenen Auflösung 1920*1200 (16:10) in möglichst maximalen Grafikeinstellungen. Die Ausnahme bildet das grafisch wenig anspruchsvolle Forza 7, welches daher in 4k-Auflösung getestet wird. 16-fache anisotropische Texturfilterung ist dabei immer aktiviert. Die MSI Radeon

RX 5600 XT Gaming X wird mit folgende Grafikkarten im Benchmarkparkour verglichen:
" MSI Radeon RX Vega 56 Airboost OC 8GB
" Sapphire Radeon RX 570 Pulse 8GB
" MSI Radeon R9 290 Gaming 4GB


Benchmarks

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X zeigt in allen Tests spielbare Frameraten und liegt ungefähr auf dem Level einer Radeon RX Vega 56. Dabei sinken die Frames pro Sekunde (fps) selten unter die wichtige Marke von 60. Nur der wahrscheinlich unoptimierte Gothic Teaser und der experimentelle Minecraft Shader Mod stellen die Karte vor größere Herausforderungen. Dabei sind jedoch beide Titel klar als "spielbar" zu bezeichnen. Während Techlands Dying Light der Karte eher zu liegen scheint, muss Sie sich in Resident Evil der Vega-Karte geschlagen geben. Für eine Mittelklasse-Grafikkarte ist dies jedoch ein respektables Ergebnis.
Die Radeon RX 570 und R9 290 werden von der MSI RX 5600 XT Gaming X klar geschlagen.

Overclocking

Der etwas versiertere Anwender hat durch die Performance-Regler in AMDs Adrenalin Treiber zahlreiche Möglichkeiten noch mehr Leistung aus seiner MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X herauszuholen. Um der RX 5700 jedoch nicht zu nahe zu kommen liegt der im Treiber einstellbare maximale Takt bei +10% und die Leistungsgrenze, die den Stromverbrauch regelt bei +20%. Der Speichertakt hingegen kann problemlos um 1.000 Mhz auf 7.000 Mhz angehoben werden.
Insgesamt sind so weitere 10% Mehrleistung möglich und sofern man damit einverstanden ist, dass die Garantie durch Overclocking erlischt, ist dies auch jedem zu empfehlen, da die Karte selbst unter den oben genannten Taktraten nicht am physikalischen Limit arbeitet. Die Taktraten des Top-Modells Radeon RX 5700 XT zeigen dies deutlich.

Lautstärke / Temperatur / Verbrauch

Während die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X sich in den Spielebenchmark mit der RX Vega noch einen harten Schlagabtausch liefert, werden die Vergleichskarten beim Thema Lautstärke deklassiert.
Im Windows schalten sich die Lüfter komplett ab und selbst beim Spielen dauert es ein paar Minuten bis die Karte eine Temperatur von 60 Grad erreicht und die Lüfter anfangen zu rotieren. Doch selbst dann bleibt die Karte stets unhörbar aus dem Testgehäuse. Ein Blick auf das Gewicht der Karte verrät: MSI verbaut den gleichen Kühler, wie bei dem höheren RX 5700 XT-Modell. Kein Wunder also, dass die Karte so ein hervorragendes Ergebnis einfährt. Großes Lob an MSI!

Insgesamt sieht man grade beim Thema Kühler auch wie sehr sich Grafikkarten in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Die Lautstärke der R9 290 beim Spielen ist nur mit einem geschlossenen Headset erträglich.

Modell Lautstärke Karte Windows Desktop Lautstärke Karte Last
MSI RX 5600XT 6GB passiv nicht wahrnehmbar
RX Vega 56 8GB kaum wahrnehmbar deutlich wahrnehmbar
RX 570 8GB kaum wahrnehmbar leicht wahrnehmbar
R9 290 4GB leicht wahrnehmbar sehr deutlich wahrnehmbar

Beim Thema Verbrauch fährt die MSI-Karte ein hervorragendes Ergebnis ein. Unter Windows meldet der Treiber einen Verbrauch von lediglich 6 Watt und beim Spielen werden ca. 90 Watt angegeben. Das ist fast die Hälfte der RX Vega 56, bei ähnlicher Performance.

Preis-/Leistungsverhältnis

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X wird bei Mindfactory zum Testzeitpunkt für 329 EUR angebotenen und gehört damit zu den teureren RX 5600 XT Modellen. Betrachtet man jedoch den hochwertigen Kühler, ist der Aufpreis durchaus gerechtfertigt. Für 20 EUR mehr gibt es jedoch bereits die ersten Modelle der RX 5700, welche neben höheren Taktraten zusätzlich 2 Gigabyte mehr Grafikspeicher bietet. Schnäppchenjäger, die ohnehin nur in Full-HD spielen wollen, können zur 5600 XT greifen. Spieler mit einem Monitor mit höherer Auflösung sollten den Aufpreis für die Radeon RX 5700 in Betracht ziehen.

Fazit

MSI hat mit der Radeon RX 5600 XT Gaming X ein gelungenes Produkt auf den Markt gebracht. Die Karte bietet eine hohe Spieleleistung und ist auch für zukünftige Spieletitel in Full-HD gerüstet. Dabei ist sie gleichzeitig die kühlste, leiseste und effizienteste Karte unter den Testprobanden. Sie eignet sich damit besonders für Spieler, die sich ein Silent-System zusammenstellen möchten, jedoch ohne auf Spieleleistung verzichten zu wollen.
    
  
3 5
     am 30.04.2020
Produkttester
Die Mindfactory AG und msi haben mir die msi Radeon RX 5600 XT Gaming X im Rahmen der Aktion Testers Keepers zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Es folgt anstatt einem generellen Review ein Review der Karte in meinen speziellen Anwendungsfall, bestehend aus der Nutzung eines Linux-Systems mit nur sporadischem Spielen.

*Testsystem*
Das Testsystem bestand aus:
- Prozessor: Intel i7-7700K gekühlt von EKL Alpenföhn Brocken ECO
- Arbeitsspeicher: 2x16 GiB Crucial Ballistix Sport LT DDR4-2400,
- Mainboard: msi Z270 SLI PLUS,
- Massenspeicher: 500 GB Samsung 960 Evo
- Netzteil: Cougar CM700W
- Display: 3x Dell U2415
Alle genutzten Betriebssysteme wurden für die Tests jeweils frisch installiert.

*Konstruktion, Optik und Allgemeines*
msi hat bei der Konstruktion der Karte ganze Arbeit geleistet. Sie fühlt sich hochwertig und robust an, verfügt über einen massiven Kühlköper mit zwei Lüftern und einem meinem Empfinden nach ästhetischen Design. Sie bietet drei DisplayPorts und einen HDMI-Anschluss -- es können maximal vier Displays gleichzeitig angeschlossen werden. Alle Anschlüsse und Steckverbinder sind bei Auslieferung durch Kappen geschützt, die Karte steckt -- wenig überraschend -- in einer ESD-Hülle. Die Packung enthält nur die Karte selbst, Hinweise zur Produktregistration und einen Umschlag mit Werbung, einer Installationsanleitung in Comic-Form und einer faltbaren, mehrsprachigen Anleitung. An der Oberseite der Karte ist eine kurze Leiste mit RGB-Beleuchtung angebracht, die, wenn man sie nicht konfiguriert, einfach durchgängig die Farbe wechselt. Auf dem Mainboard sollte ein freier x16-PCIe-Slot bereitstehen. Die Karte unterstützt den neuen PCIe Standard 4.0 und verfügt über 6 GiB DDR6 RAM. Insgesamt benötigt die Karte den Platz von etwas weniger als drei PCIe-Steckplätzen. Gleich zwei 8-Pin PCIe-Stromanschlüsse versorgen die Karte mit zusätzlicher Energie. Ich könnte mir vorstellen, dass diese beiden Stromanschlüsse noch ein Überbleibsel des Platinenlayouts der msi Radeon RX 5700 Gaming X sind. Die Rückseite der Platine ist bedeckt von einer Metallplatte, welche die strukturelle Integrität der Konstruktion erhöht, da das hohe Gewicht der Karte Verformungen der Platine begünstigen würde, die wiederum zu sich lösenden Lötstellen führen könnten. Außerdem dient die Metallplatte der zusätzlichen Ableitung von Wärme. Der Einbau ins Testsystem gestaltete sich einfach, wenn auch danach deutlich weniger Platz für die Kabelführung vorhanden war als mit der vorher verbauten msi Geforce GTX 750 Ti.

*Chip und BIOS*
Der Radeon RX 5600 XT ist, wie sein grosser Bruder, der RX 5700, ein Navi 10-Chip. Der RX 5600 XT verfügt jedoch nur über ein 192 Bit breites Speicherinterface, während beim RX 5700 ein 256 Bit breites Speicherinterface zum Einsatz kommt. Der Start des RX 5600 XT Anfang 2020 wurde überschattet von einem plötzlichen BIOS-Update von AMD und der dadurch entstandenen Verwirrung bei Herstellern und Nutzern. Während andere Hersteller schnellstmöglich neue BIOS-Varianten zur Verfügung gestellt haben, die auch den Speichertakt von 12 Gbit/s auf 14 Gbit/s erhöhen, hat msi bei der Gaming X einen konservativen Ansatz verfolgt -- ähnlich wie Asus bei den Karten ROG Strix und TUF Gaming X3, die erst im April offiziell eine Speichertakterhöhung erhielten. Da ich ein Anwender bin, dem viel an Systemstabilität gelegen ist, empfinde ich dieses Vorgehen als gerechtfertigt. Die Karte wurde in Windows 7 Professional mit dem LiveUpdate-Tool von msi auf das neuste BIOS geupdatet. GPU-Z gab danach erfreulicherweise einen Speichertakt von 1750 MHz an.

*Inbetriebnahme*
Der Bootvorgang von Ubuntu 18.04 LTS hing trotz HWE-Kernel noch vor dem Starten der grafischen Oberfläche. Hier war laut Fehlermeldung im Log der Treiber amdgpu ursächlich. Auch das Booten von Ubuntu 19.10 wurde durch einen ähnlichen Fehler verhindert. Nach der Installation der von AMD zur Verfügung gestellten Treiber für den RX 5600 XT vom 16. April 2020 in Ubuntu 18.04 LTS (hier wird offenbar nur 18.04 LTS unterstützt) mit dem mitgelieferten Shell-Skript, lies sich das System zumindest hochfahren und die grafische Oberfläche nutzen. Die drei baugleichen und per DisplayPort-Kabel an die Karte angeschlossenen Displays konnten problemlos mit xrandr konfiguriert werden. Für die restlichen Tests habe ich jedoch, um ein Multi-Monitor-Setup als Fehlerquelle ausschließen zu können, nur einen Monitor per HDMI angeschlossen. Um auch diesen Anschluss als Fehlerquelle ausschließen zu können, wurde bei auftretenden Problemen immer eine Gegenprüfung mit dem DisplayPort-Anschluss vorgenommen. Leider traten schon beim grafisch anspruchslosen Arbeiten im Window-Manager störende Effekte auf, wie zum Beispiel ein deutliches Stottern beim Verschieben von Fenstern. In der Menüführung des Spiels Counter Strike: Global Offensive (CSGO) machte sich ein weiterer Fehler bemerkbar: solange man die Maus bewegte, wurde das Bild nicht neu gerendert (0 FPS). Der Mauszeiger reagierte ausserdem extrem langsam. Ich habe mehrere verschiedene Funk- und Kabelmäuse und unterschiedliche Polling-Frequenzen getestet. Je niedriger die Polling-Frequenz, desto weniger ausgeprägt war auch der Fehler.
Die FPS in CSGO, ermittelt mit der Phoronix Test-Suite, jeweils für niedrigstmögliche (low) und höchstmögliche (high) Darstellungsqualität:

Auflösungen: 800x600, 1024x768, 1280x1024, 1600x1200, 1920x1080, 1920x1200
msi Geforce GTX 750 Ti, CSGO (low): 245.2, 241.5, 211.9, 160.1, 149.6, 140.4
msi Geforce GTX 750 Ti, CSGO (high): 222.1, 187.7, 150.3, 113.3, 105.6, 98.64
msi Radeon RX 5600 XT GAMING X, CSGO (low): 226.2, 225.5, 224.5, 223.1, 216.3, 218.2
msi Radeon RX 5600 XT GAMING X, CSGO (high): 210.7, 212.1, 209.8, 207.7, 202.3, 204.2

Die FPS-Ergebnisse für die GTX 750 Ti fallen erwartungsgemäß mit steigender Auflösung. Bei der RX 5600 XT Gaming X trat dieser Effekt nur sehr bedingt auf. Der leichte Anstieg von 1920x1080 zu 1920x1200 kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass 1920x1200 die native Auflösung des Displays ist. Dass die FPS für niedrige Auflösungen bei der alten Vergleichskarte noch höher sind als bei der neuen, zeigt höchstwahrscheinlich mehr die unterschiedliche (und bei NVIDIA offensichtlich bessere) Implementierung der Treiber als die Leistungsfähigkeit der GPU. Selbst zu spielen war mit der RX 5600 XT aufgrund ständiger kleiner Ruckler kaum möglich. Das vor einigen Tagen erst erschienene Ubuntu 20.04 LTS lies sich mit der Karte ohne Probleme starten, Anwendungen wie Textverarbeitung, Web-Browser und andere 2D-Applikationen ließen sich ordentlich nutzen. Die Probleme mit der Grafik von CSGO waren aber auch in 20.04 LTS weiterhin präsent. Interessanterweise trat der Fehler mit der langsam reagierenden Maus nicht immer auf, ungefähr eine Stunde lang lies sich das Menü ordentlich bedienen, bis der Fehler wieder auftrat. Während der Fehler auftrat, schrieb der amdgpu-Treiber periodisch Warnungen in das Systemlog. Eine Suche nach dieser Warnmeldung fördete einen Thread eines RX-5700-Besitzers zutage, der seit Monaten auf eine Lösung des Problems hofft. Da ich dieses eigentlich schöne Stück Hardware gern dauerhaft nutzen würde, war ich motiviert, weitere Tests durchzuführen. So wurde unter anderem mit dem Power-Management des amdgpu-Treibers und der Einstellung per power dpm force performance level herumexperimentiert. Auch der aktuellste Linux Kernel (5.7-rc2) wurde heruntergeladen, kompiliert, installiert und im Umfeld von 20.04 LTS gebootet. Zusammen mit power dpm force performance level auf high waren die kleinen Ruckler in CSGO verschwunden, dafür traten aber sporadisch große Ruckler auf, die das Spielgefühl ebenso störten. Auch der durch Mausbewegung provozierte Fehler kam immer wieder. Weitere Kernel der aktuellen amd staging drm next und drm next Entwicklungszweige konnten sich eines Tests nicht entziehen, aber hier traten ebenfalls die größeren Ruckler auf. Um die ordnungsgemäße Funktion der Karte festzustellen und damit Faktoren wie Hardware -- beispielsweise Netzteilprobleme oder einen Defekt der Karte selbst -- ausschließen zu können, habe ich zum Abschluss die Karte noch einem Funktionstest in Windows 10 Professional unterzogen. Wobei angemerkt werden muss, dass ich selbst über wenig Erfahrung im Umgang mit diesem Betriebssystem verfüge. Hier konnte die Karte endlich zeigen, was sie kann: keine Ruckler, flüssiges Gameplay, hohe FPS, Multi-Monitor-Unterstützung. Alles out of the box, nach Installation der bei AMD verfügbaren Treiber. Die Karte erwärmt sich selbst unter dauerhafter Volllast aufgrund der großzügig dimensionierten Kühlung nur marginal. Unter Volllast sind die Lüfter hörbar aber keinesfalls störend laut. Bei normalem Arbeiten, das die GPU kaum fordert, werden sie zudem abgeschaltet. Ein großes Plus für Anwender, die nur gelegentlich spielen und den Rest der Zeit eher die CPU als die GPU fordern.

*Fazit*
Mit dem aktuellen Ubuntu 20.04 LTS und dauerhaft auf high gesetztem power dpm force performance level lässt sich die msi Radeon RX 5600 XT Gaming X für produktive 2D-Anwendungen im Multi-Monitor-Setup nutzen. Ein besonders stabiles Gefühl, das man beim produktiv Arbeiten gern hätte, vermittelt der amdgpu-Treiber in seinem jetzigen Zustand mit plötzlich auftretenden Warnmeldungen im Systemlog allerdings nicht. Leider ist der amdgpu-Treiber momentan auch noch nicht so weit, dass die Karte zum problemlosen Spielen unter Linux geeignet wäre. Zwar bringt eine GPU von AMD im Vergleich mit NVIDIA den großen Vorteil mit sich, dass es mit amdgpu einen äußerst aktiv entwickelten, quelloffenen Linux-Treiber gibt, was allein schon das Karma erhöhen sollte. Benötigt man jedoch jetzt sofort eine Grafikkarte, die out of the box unter Linux funktioniert, sollte man sich eher nach einer Karte mit einer GPU von AMDs großem Konkurrenten NVIDIA umsehen und schweren Herzens die proprietären Treiber akzeptieren. msi hat mit der RX 5600 XT Gaming X jedenfalls das Beste aus der GPU gemacht. Die Konstruktion, Kühlleistung und Ästhetik sind exzellent. Ein oberflächlicher Test in Windows 10 förderte keinerlei Probleme zutage.
    
  
5 5
     am 30.01.2021
Verifizierter Kauf
Die Grafikkarte funktioniert einwandfrei, zuverlässig und bringt eine gute Leistung für Full HD-Gaming.
    
  
3 5
     am 16.09.2020
Verifizierter Kauf
Die Grafikkarte macht ein gut verarbeiteten eindruck, die zwei Lüfter erfüllen ihren zweck und sind kaum zu hören. Unter last liegt die Temp bisher bei ca max 70 Grad.
Ich habe die Grafikkarte für 280,- ¤ erworben was ich an für sich in Ordnung finde. Gegen eine 5700 habe ich mich entschieden da ich für diese ein neues Netzteil benötigt hätte und die RX 5600 XT meinen Ansprüchen völlig genügt.
Jedoch habe ich wie manch andere das große Problem mit abstürzen (Bluescreen, Spiele werden einfach beendet mit der Fehlermeldung Treiber veraltet, Microrucklern etc.).
Nahdem ich dann mein System komplett neu Aufgesetzt habe um auch jegliche alten Treiber zu entfernen hat sich die lage etwas verbessert jedoch habe ich ab und an immer noch mit diesen Problemen zu kämpfen (ca 1-2 mal am Tag, davor nahezu 1-2 mal in der Std).
Anscheinend bekommen sie es immer noch nicht hin gescheite Treiber für diese Karte zu erstellen.

Wenn dieser Fehler behoben ist würde ich auch 5 Sterne vergeben. Leider ist es aktuell keine Kaufempfehlung .
    
  
5 5
     am 28.08.2020
Verifizierter Kauf
Wahnsinnig schnelle M2 SSD, die mein neues System beherbergt. Wenn Sie so lange hält wie sie schnell ist, bin ich begeistert.
0 von 9 fanden diese Bewertung hilfreich.    
  
4 5
     am 09.05.2020
Produkttester
Hey Mindfactory- Community,

mein Name ist Axel und ich habe von Mindfactory im Rahmen der Testers- Keppers Aktion die MSI Radeon" RX 5600 XT GAMING X 6GB Grafikkarte bekommen. Jetzt, nachdem ich die GPU bekommen und ausgiebig getestet habe, möchte ich euch von meinen Erfahrungen berichten. Zunächst, mein Testsystem:

GPU: MSI Radeon RX 5600XT Gaming X 6GB
CPU: Ryzen 3 3200G
Mainboard: Gigabyte Aorus B450 PRO ( aktuelles BIOS)
RAM: 16GB (2x8192GBMB) G.Skill Aegis DDR4-3000
SSD: 240 GB WDS240G2G0B
Netzteil: Be Quiet! Pure Power 11 500W.

Design & Verarbeitung

Das Design der Grafikarte bewerte ich als sehr gut. Als hervorragend empfinde ich die Kühlung. Auf der Platine wurde ein sehr massiver Kühlkörper angebracht. Die Lüfter sind spezielle Torx 3.0 Lüfter, das ist eine Mischung aus traditionellen Lüfterblättern und solchen mit steileren Klingen. Durch diese Technik wird der Luftstrom beschleunigt und die Wirksamkeit erhöht. Nicht nur visuell macht der Kühlkörper was her, sondern auch funktionell, doch dazu später mehr. Die Karte hat hell leuchtende RGB- LEDs, die über das Dragons Center, das zugehörige Programm von MSI gesteuert werden können.

Montage & Installation

Bei der Montage wird die Grafikkarte in einen PCI- Express Port gesteckt. Für die Spannungsversorgung werden zwei 8- polige VGA Anschlüsse vom Netzteil benötigt. Meistens benötigt die GPU nicht mehr als 150 Watt, die Leitungen sind jedoch für 300 Watt ausgelegt. Durch die geringere Last werden sie selten warm.

Als ich die Grafikarte eingebaut habe, hat dies auf Anhieb gut geklappt. Ich habe den richtigen Sitz im PCI- Express Port überprüft und die Spannungsversorgung gesteckt. Das System hat problemlos gebootet. Nun wollte ich die Treiber über die AMD Homepage aktualisieren. Dafür habe ich mir die Adrenalin 2020 Edition 20.4.1 runtergeladen und gestartet. In der Hoffnung, dass die Treiber gut funktionieren werden, habe ich mit einer Aktualisierung gestartet. Das Update führte jedoch zum totalen Desaster. Die Anzeige wollte keine andere Auflösung als 640*480 zulassen. Das schlimmste war jedoch, dass ich nicht mehr die Treiberaktualisierung zurücksetzen konnte, weil durch die verminderte Anzeige vieles nicht mehr anklickbar war. Daraufhin informierte ich mich über Möglichkeiten der Treiberwiederherstellung. Das dedizierte Programm vom Hersteller AMD Cleanup Utility hat leider nur dazu geführt, dass ich überhaupt kein Bild mehr bekommen habe. Es folgte eine lange Odyssee. Ich benutzte die Onboard- Grafikkarte um Windows neu aufzusetzen, aber die GPU wollte immer noch keine Anzeige widergeben. Nach einer Treiberreinigung mit DDU und erneuter Installation der AMD Grafiktreiber (V. 20.2.2) habe ich wieder ein Bild auf der Grafikkarte bekommen, jedoch nur in der Auflösung 640*480. Auf Anraten der Community habe ich einen Versuch mit manuellen Treibern ohne AMD Adrenalin Software unternommen, doch das hat keine Veränderung gegenüber einer Installation mit Adrenalin Software gezeigt. Als die Grafikkarte wieder ein Bild angezeigt hat, versuchte ich eine Windows 10 Neuinstallation, doch das System wollte einfach nicht die Windows DVD booten, dies klappte nur über die Onboard- Grafik. Das hätte nichts verändert, also besorgte ich mir einen älteren Treiber von AMD in der Hoffnung, dass dieser die Situation verbessert. Ich installierte die Treiberversion 19.12.1, nachdem ich wieder mit AMD Cleanup Utility und DDU eine Reinigung alter Daten vollzogen habe. Trotz älterer Treiber hatte ich immer noch eine kleine Auflösung, doch das Fenster der Adrenalin Software von 2019 war kleiner, wodurch es mir möglich geworden ist über den Menüpunkt Anzeige in der Adrenalin Software die Auflösung manuell auf 1920*1080, also Full HD, zu setzen. Endlich war ich am Ziel angekommen und ich konnte alles klar auf meinem Monitor in hoher Auflösung anzeigen. Nun folgte noch ein Update über AMD Adrenalin von 19.12.1 auf 20.2.2. Nachdem Update musste ich die Auflösung wieder manuell über die AMD Adrenalin Software regeln, aber das war dieses Mal kein Problem mehr, weil die Auflösung abgespeichert war.

Um es kurz zu sagen, Montage im Case top, Treiber flop. Ich habe das Internet während meines Problems durchforscht und viele Personen ärgern sich wegen der Treiber oder der AMD Adrenalin Software. Ich hoffe, dass dies kontinuierlich verbessert wird und die Problem von AMD bald gelöst sind.

Leistung

Wie schon angesprochen ist die Kühlung nicht nur ein visuelles Meisterstück sondern auch von der Leistung her grandios. Eine spezielle Aluminiumplatte kühlt die Grafikkarte im Bereich des Spannungseingangs. Der massive Kühlkörper leitet die Wärme durch eine gute Aerodynamik so gut, dass im Office Betrieb meistens die Lüfter nicht arbeiten. Dafür sorgt eine spezielle Technik Zero Frozr, welche die Lüfter bei geringer Belastung komplett anhält. Man kann über die Software Zero Frozr ein- und ausschalten sowie eine temperaturabhängige Lüftersteuerung vornehmen. Während meines Computerbetriebes war ich mit der Kühlleistung sehr zufrieden, denn die Lüfter wurden je nach Bedarf angesteuert. In der Praxis kam ein kurzzeitiges ein- und ausschalten bei Officeanwendung, die Temperatur war dabei relativ stabil bei 30 Grad Celsius während im Spielbetrieb je nach momentaner Last der Lüfter zwischen 0% und 71% seiner maximalen Drehzahl arbeitete. Selbst beim Benchmarktest wurde die Temperatur meiner Grafikkarte nicht um 58 Grad Celsius überschritten. Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Lüfter erst nach 50 Sekunden des Benchmarktestes angefangen haben zu rotieren. In meiner mehrstündigen Spielesession wurde die Grafikkarte ca. 45 Grad Celsius warm. Die Performance beim Spielen war stets grandios. Ich habe zwar nur in Full HD gespielt und damit bei allen Spielen mehr als 60 FPS erreicht, doch auch in 4K Auflösung sind bei den meisten Spielen mehr als 30 FPS drin. Beim 3D Mark Full HD Stresstest hatte die GPU zwischen 45-55 FPS Einbrüche gehalten. Beim Time Spy Stress Test hat mein Testsystem 98,9% erreicht. Die Ergebnisse des 3D Mark Benchmarks findet ihr im Anhang (im Forum). Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass ihr unbedingt die BIOS Version eurer Grafikkarte kontrollieren müsst. Nicht alle Grafikkarten wurden auf den aktuellsten Stand vor dem Verkauf gebracht. Mit einem aktuellen BIOS wird die Leistung um gute 2 FPS erhöht.



Preis-/Leistungsverhältnis & Vergleich zu anderen Grafikkarten

Die Radeon 5600 XT ist im Prinzip eine Light Version der Radeon 5700. Zusammen mit der RX 5500 teilen sich die 3 GPUs dieselbe RDNA- Architektur, die von TSMC produziert wird. Das 7-nm FinFET- Verfahren ist eine besonders fortgeschrittene Art der MOSFET- Technik bei GPUs. AMD verspricht durch diese Technik einen besonders hohen Wirkungsgrad der GPUs. Das bedeutet, dass eine graphische Leistung mit weniger Watt erzielt werden kann, als es bisher üblich war. Sowohl bei der Radeon RX 5700 als auch auf der RX 5600 XT kommt der RDNA- Chip Navi 10 zum Einsatz, aber die Taktrate der RX 5600 XT ist um 0,4 GHz geringer als die der Radeon RX 5700, die üblicherweise mit 1,7 GHz arbeitet. Im Preisvergleich kostet die MSI Radeon RX 5700 29 Euro mehr als die MSI Radeon RX 5600 XT. Für den Mehrpreis von 29 Euro erhält man eine höhere Taktrate sowie 2 GB mehr Grafikkartenspeicher, was ein wirklich guter Deal ist, deswegen würde ich eher zur RX 5700 tendieren um eine zukunftssichere Grafikkarte zu bekommen. Darüber hinaus sollte man auch eine MSI RX 5500 in Betracht ziehen, da sie für knapp 200 Euro deutlich unter dem Preis der größeren Bruder ist, aber trotzdem mit 8 GB Grafikkartenspeicher und guten Spezifikationen herausstechen kann. Wer nicht 4K sondern lediglich Full HD Auflösung darstellen will, wird bestens mit der MSI RX 5500 bedient werden und wird sich dabei auch über eine kleinere Stromrechnung bekommen. Am Ende des Tages fragt man sich, welche Zielgruppe mit der Grafikkarte erreicht werden sollte. Jemand der viel Leistung und auf 4K in Ultra spielen möchte, wird eher zur MSI RX 5700 greifen und jemand, der ein etwas günstigeres System zusammenstellen möchte wird eher zur MSI RX 5500 greifen. Glücklicherweise habe ich eine Antwort auf diese Frage gefunden. Die MSI RX 5600XT ist die direkte Konkurrenz zu der ca. 40 Euro teureren MSI Geforce GTX 1660 Ti. Die Performance scheint bei der RX 5600XT meistens besser zu sein als bei der Geforce GTX 1660 Ti. Wer jedoch von Nvidia mehr überzeugt ist als von AMD wird auch dann meistens zu Nvidia greifen, wenn die AMDs Modell von der Performance besser zu sein scheint.



Zusammenfassend kann ich jedem diese Grafikkarte empfehlen, der vor allem in Full HD Auflösung spielen möchte mit der Option irgendwann auf 4K zu wechseln. Denen, die nur bei Full HD bleiben wollen, empfehle ich eher die MSI RX 5500 und denen die vor allem auf 4K setzen wollen, empfehle ich es eher die 29 Euro in die Hand zu nehmen und auf die MSI RX 5700 zu setzten. Trotz schlechter Erfahrung mit den Treibern hoffe ich, dass euer Exemplar der 5000er- Serie keine Schwierigkeiten macht und ihr ungestört eure Grafikkarte genießen könnt.
    
  
5 5
     am 07.05.2020
Produkttester
MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X - Testers Keepers
Die getestete Grafikkarte wurde mir von MSI in Kooperation mit Mindfactory zum testen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Im folgenden werde ich die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X vorstellen und herausfinden ob diese Grafikkarte die 330 Euro Neupreis (Stand Mai 2020) wert ist.
Ich habe die Karte ausführlich getestet und auch mit meiner vorherigen Grafikkarte, der Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GB verglichen. Diese Karte kostet aktuell um die 130 Euro und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob die RX 5600 XT für den zweieinhalbfachen Preis auch entsprechend mehr Leistung bietet wird sich nun zeigen.

Als die Karte bei mir ankam, was übrigens wieder recht schnell ging (Danke Mindfactory für den tollen Service!), habe ich sie natürlich gleich ausgepackt. Schon die Umverpackung ist sehr hochwertig und fühlt sich gut an. Im Karton liegen dann ein Umschlag mit Bedienungsanleitung, einem Comic mit Installationshinweisen und Werbung. Die Grafikkarte ist natürlich gut gepolstert und in einer antistatischen Tüte verpackt. Wenn man das gute Stück nun auspackt fällt sofort auf, dass diese Karte viel Größer ist als viele andere. Die Karte belegt zwei Slots geht aber noch weiter über den 3. hinaus und wird daher mit Slotgröße 2,5 angegeben. Der Slot darunter ist also nicht mehr nutzbar. Auch in der Länge ist die Karte eine der größeren Modelle. Sie ist ungefähr 30cm lang und passt damit auch nicht mehr in jedes Gehäuse. Der Einbau der Karte sollte aber trotzdem bei den meisten Gehäusen kein Problem darstellen und ging bei mir sehr einfach und schnell.
Hier ein Bild der RX 5600 XT im Vergleich zur RX 570:



Die Grafikkarte fühlt sich hochwertig an und ist sehr gut verarbeitet. Man findet hier keine unsauberen Übergänge an Plastikkanten oder scharfe Außenkanten am Plastik oder Aluminium. Das Design der Karte ist wirklich gut gelungen. Das grau-schwarze Gehäuse mit roten Akzenten sieht meiner Meinung nach wirklich schick aus. Die Backplate ist aus gebürstetem Aluminium und in einem schicken dunklen grau gehalten. Bei dieser Karte tut es mal nicht so sehr weh wenn man die Karte nicht vertikal einbaut, da die Backplate wirklich gut aussieht.
Auch die dezente RGB-Beleuchtung an der Seite sieht schick aus und passt gut ins Gesamtdesign. Sie ist sehr einfach über die MSI Dragon Center Software konfigurierbar. In dieser Software können außerdem noch einige Einstellung zur Verbesserung des Gaming-Erlebnisses vorgenommen werden. MSI bietet für bestimmte Spiele wie CS:GO oder Rocket League auch einen Gaming Modus an, der die Einstellungen für das jeweilige Spiel anpasst.

Die MSI RX 5600 XT Gaming X bietet anschlussseitig 3x Displayport sowie 1x HDMI. Es werden aktuelle Standards wie Freesync 2 HDR und DirectX 12 unterstützt und es können bis zu 4 Monitore gleichzeitig angeschlossen werden.

Die Karte verwendet ein sehr fortschrittliches Kühlsystem. Zum einen kommen die MSI Torx Fans zum Einsatz, wobei sich jeweils ein Dispersionsrotorblatt mit einem normalen abwechselt, was zu einer enormen Verbesserung der Kühlleistung führen soll. MSI wirbt außerdem mit der Twin Frozr 7 Technologie. Das fortschrittliche Kühldesign sorgt hier dafür, dass die Lüfter im normalen Betrieb ohne anspruchsvolles Gaming komplett ausgeschaltet bleiben. Sobald die Lüfter einschalten sind sie zwar zu hören, allerdings ist die Karte nur bei Volllast deutlich lauter als die anderen Lüfter im PC und bleibt vorher lange auf einem sehr angenehmen Lautstärkeniveau, dass sich nicht von den anderen PC Lüftern abhebt.
Die Größe der Karte ist also auf das Kühlsystem zurückzuführen. Gewundert habe ich mich lediglich über den Weg des Luftstroms. Die Karte stößt die angesaugte Luft an der Seite raus und nicht wie bei vielen anderen Grafikkarten hinten am Slot. Nun muss man dazusagen, dass an der Seite wesentlich mehr Luft herausströmen kann als hinten durch einen oder zwei Slots. Allerdings wird dabei die warme Luft gegen die Gehäusewand des PCs gedrückt und auf der anderen Seite zum Mainboard hin. Wenn man nun eine M.2 SSD verbaut hat kann es sein, dass die um einiges wärmer wird. Man muss hier also vielleicht noch einen Kühlkörper einplanen.

Zu den technischen Daten der RX 5600 XT kann man sagen, dass die Karte einiges drauf hat. Sie bringt einen Chip (Navi 10 XLE, 7nm, 2304 Streamprozessoren) mit 1460MHz Grundtakt und 1620MHz Boost mit und ist mit PCIe 4.0 x16 angebunden. Außerdem bietet die Karte GDDR6 Speicher, allerdings leider nur 6GB, der mit bis zu 12000MHz im Boost und 1500MHz Grundfrequenz taktet. Der Grafikspeicher ist mit 192Bit angebunden. Die Leistungsaufnahme der Karte liegt bei maximal 150W. Es scheint so, dass die Karte wesentlich besser mit der Leistung von 150W umgeht als die RX 570, die bis zu 180W verbraucht. Die RX 5600 XT wird über zwei 8-pin Stromanschlüsse versorgt, während die RX 570 die 180W über einen einzigen bezieht.
Das Kühlsystem ist im Vergleich zur RX 570 unverhältnismäßig groß, gleichzeitig schiebt die RX 570 die Abwärme auch noch durch einen einzigen Slot hinten am PC raus. Die RX 570 ist somit bei voller Auslastung auch deutlich hörbar.

Die RX 570 8GB bietet 8GB VRAM, der allerdings nur mit GDDR5 läuft und damit langsamer ist. Bei sehr anspruchsvollen Spielen bei 4K kann es passieren, dass 6GB einfach nicht mehr ausreichen, dann wird aber der normale RAM im PC für die Grafikkarte mitverwendet. In einem Spiel hatte ich aber wegen der hohen Auslastung mit der RX 570 mehr FPS, da hier die 8GB fast voll ausgeschöpft wurden.
Bei Karten im Preisbereich über 300 Euro sollte man meiner Meinung nach heutzutage 8GB VRAM erwarten können, schade, dass diese Karte das nicht bietet.



Wenn man die beiden Karten im Vergleich betrachtet fallen einige Merkmale auf in denen die RX 570 besser zu sein scheint. Ob die Leistung der RX 5600 XT, wie man bei dem Preis erwarten würde, wirklich viel besser ist wird sich nun in den Spieletests und Benchmarks zeigen.

Das Testsystem besteht aus einem Ryzen 5 2600 auf dem ASRock B450m Pro 4 Mainboard sowie 16GB RAM (G.Skill Aegis) mit 3000MHz, zwei SSDs und einer HDD. Zur Stromversorgung habe ich ein be quiet! System Power 9 mit 400W verwendet.

Zuerst habe ich 3D Mark Firestrike und Timespy laufen lassen. Die RX 5600 XT erreicht in beiden Tests ungefähr 50% mehr Punkte als die RX 570. Um genau zu sein schafft die MSI Karte hier einen Score von fast 16000 Punkten im Firestrike und ca. 6400 Punkte im Timespy. Auf der offiziellen Website von 3D Mark findet man mit diesem System einen Maximalscore von bis zu 19000 Punkten im Fire Strike und 7500 Punkten im Timespy. Das liegt daran, dass ich weder Grafikkarte noch CPU übertaktet habe und auch der RAM "nur" mit 3000MHz läuft. Man muss außerdem fairerweise dazusagen, dass ich für den Test Windows nicht neu installiert habe, sodass auch dadurch ein paar FPS mehr möglich wären. Die Ergebnisse sind also vor allem als Referenzwerte zum Vergleichen der beiden Karten zu betrachten. Durch eine frische Installation und Übertakten kann man natürlich noch ein paar FPS mehr herausholen.

Danach habe ich einige Spielebenchmarks gemacht und die durchschnittlichen FPS gemessen. Die meisten Tests habe ich in Full HD, WQHD sowie in 4K und jeweils auf den höchsten Grafikeinstellungen getestet. Dafür habe ich Virtual Super Resolution (VSR) benutzt, da ich nur einen Full HD Monitor für die Tests verwendet habe. Das AMD Feature findet man in den Radeon Einstellungen. Man kann damit dann in Spielen und auch in Windows selbst bis zu 4K statt Full HD einstellen, sodass das Spiel in 4K gerendert und dann erst bei der Ausgabe auf Full HD runterskaliert wird. Das sorgt für ein wesentlich schärferes Bild und eine starke Bildqualität auf Full HD Monitoren und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zu testen wie gut das System mit einem besseren Monitor klar kommen würde. Die aufgelisteten FPS Zahlen bei WQHD und 4K entsprechen ziemlich exakt den Ergebnissen die man mit einem echten WQHD oder 4K Monitor erreicht. Auf WQHD Monitoren kann VSR leider nicht genutzt werden.

Im Shadow of the Tomb Raider Benchmark erreicht die RX 5600 XT auf Full HD 75 FPS durchschnittlich und bei 4K ca. 30 FPS. Der Konkurrent schafft hier nur 60 bzw. 20 FPS.
Als nächstes habe ich mir den Metro Redux 2033 Benchmark angeschaut. Auch hier liefert die MSI Karte ca. 50% mehr FPS als die RX 570.
Ein weiteres Game, das sich meiner Meinung nach sehr gut zum Testen eignet ist das wahrscheinlich recht unbekannte Spiel Obduction. Hier habe ich sowohl mit 100% als auch mit 200% Auflösung getestet, da das nochmal einen riesigen Unterschied macht. Das Spiel ist so fordernd, dass bei Full HD und 100% nur 107 FPS bei der RX 5600 XT sowie 65 FPS bei der RX 570 ausgespuckt wurden.
Bei 4K und 200% sieht das nochmal anders aus. Die RX 5600 XT schafft hier nur noch 6 FPS, währen die RX 570 unerwartet ganze 7 FPS geliefert hat. Ich habe das einige Male getestet und man kann natürlich behaupten, dass hier ein Messfehler vorliegt. Der Grund für den besseren Wert liegt hier aber beim VRAM, der die RX 5600 XT in diesem Fall einfach limitiert. Mit 8GB hätten wir hier vermutlich um die 13 FPS. Bei diesen Settings waren sogar die 8GB der RX 570 fast komplett ausgelastet.
Ein weiteres Game, bei dem ein unerwarteter FPS Wert von der MSI Karte ausgespuckt wird, ist Doom auf Full HD. Die RX 570 liefert hier ungefähr 81 FPS, die RX 5600 XT nur 65. Ich habe nicht herausfinden können woran das liegt, komisch ist, dass die Werte bei 4K wie erwartet sind.

Alle Benchmarks und Spieletests sowie einige andere aktuelle Spiele, die ich in meiner Bibliothek finden konnte, sind in der folgenden Übersicht aufgeführt.

Benchmarks und Spieletests


oberer Wert: MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X
unterer Wert: Sapphitre Pulse Radeon Rx 570 8GB


3D Mark Firestrike:
15906 (19029 GPU)
10994 (12802 GPU)

3D Mark Timespy:
6377 (6519 GPU)
4150 (3951 GPU)

Shadow of the Tomb Raider:
FHD: 80-90 FPS / 4K: 30 FPS
FHD: 50-60 FPS / 4K: 20 FPS

Shadow of the Tomb Raider Benchmark
FHD: 75 FPS, 12000 Bilder / 4K: 29 FPS, 4500 Bilder
FHD: 58 FPS, 9000 Bilder / 4K: 20 FPS, 3000 Bilder

Metro Redux 2033 (SSAA off)
FHD: 143 FPS / 4K: 33 FPS
FHD: 73 FPS / 4K: 22 FPS

Metro Redux 2033 Benchmark
100 FPS (60 Min/180 Max) / 63 FPS (31 Min/119 Max)

Destiny 2
FHD: 112 FPS / WQHD: 72 FPS / 4K: 35 FPS
FHD: 58 FPS / WQHD: 46 FPS / 4K: 23 FPS

Obduction (100% Auflösung)
FHD: 107 FPS / WQHD: 80 FPS / 4K: 38 FPS
FHD: 65 FPS / WQHD: 48 FPS / 4K: 25 FPS

Obduction (200% Auflösung)
FHD: 43 FPS / WQHD: 26 FPS / 4K: 6 FPS
FHD: 26 FPS / WQHD: 15 FPS / 4K: 7 FPS

CS:GO
FHD: 200-250 FPS / WQHD: 190 FPS / 4K: 150 FPS
FHD: 170-230 FPS / WQHD: 145 FPS / 4K: 88 FPS

Doom
FHD: 65 FPS / 4K: 50 FPS
FHD: 81 FPS / 4K: 34 FPS

Just Cause 3
FHD: 85 FPS / 4K: 45 FPS
FHD: 80 FPS / 4K: 30 FPS

Just Cause 4
FHD: 82 FPS / WQHD: 70 FPS / 4K: 35 FPS
FHD: 60 FPS / WQHD: 44 FPS / 4K: 24 FPS

Warframe
FHD: 262 FPS / WQHD: 166 FPS / 4K: 85 FPS
FHD: 118 FPS / WQHD: 72 FPS / 4K: 56 FPS

Alien Isolation
FHD: 256 FPS / WQHD: 179 FPS / 4K: 94 FPS
FHD: 168 FPS / WQHD: 112 FPS / 4K: 55 FPS

*Alles auf maximalen Settings*

Fazit:
Es wird also deutlich, dass die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X ca. 50% mehr Leistung besitzt als der Vergleichskandidat Sapphire Pulse Radeon RX 570 8GB und dabei sogar 30W weniger verbraucht.
Es wäre schön gewesen wenn die Karte 8 statt nur 6GB Grafikspeicher mitbringen würde, allerdings ist das Ziel der 5600er Reihe ja die Schließung der Lücke zwischen der 5500er und 5700er Reihe. Wer lieber 8GB haben möchte sollte zur RX 5700 XT greifen, muss aber auch 100 Euro mehr dafür auf den Tisch legen. Allerdings würde ich nach den Tests sagen, dass die 6GB meist ausreichen. In den allermeisten Spielen waren nicht mal 4GB ausgelastet, es gibt aber durchaus fordernde Titel die von 8GB wirklich profitieren, vor allem wenn man auf 4K spielen will. Die 8GB der RX 570 sind zwar toll und bringen einen Performance Boost zur RX 570 4GB, allerdings fällt die Karte im Test einiges schlechter aus als die 5600er Karte, da diese einfach schneller taktet und statt GDDR5 auch GDDR6 mitbringt. Auch der Schritt von PCIe 3.0 zu 4.0 bringt Vorteile.

Zuletzt möchte ich noch die Frage beantworten für wen diese Grafikkarte geeignet ist. Die Grafikkarte entspricht von der Leistung her ungefähr einer RTX 2060 und fügt sich in der Mittelklasse aktueller Karten ein. Für 330 Euro bekommt man hier ziemlich viel Leistung und der Preis ist meiner Meinung nach durchaus fair. Für 4K Gaming ist die Karte eher nicht geeignet wenn man sich aber an Frameraten von 30 FPS nicht stört, weil man nur gelegentlich mal spielt oder wenn es um eher "langsame" Spiele geht bietet die Karte genügend Leistung. Man könnte aber sagen, dass die RX 5600 XT die perfekte WQHD Karte ist, da hier auf höchsten Einstellungen in den meisten Spielen weit über 60 FPS erreicht werden. Bei einigen schnellen Shootern wie CS:GO sind auch über 144Hz möglich, sodass man die Karte auch für flüssiges Gaming mit einem 144Hz Monitor verwenden kann. Die Karte eignet sich somit für Spieler, die am liebsten auf WQHD spielen und dabei noch ordentliche Frameraten erreichen wollen. Auf niedrigeren Grafikeinstellungen sind wahrscheinlich bei vielen Spielen auch über 240 FPS möglich.

Mir gefällt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X sehr gut und ich freue mich diese Karte ab sofort zum Spielen verwenden zu können. Das Testen und Vergleichen hat mir Spaß gemacht und ich kann die Grafikkarte eigentlich nur weiterempfehlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut und die Karte bietet außer den 6GB VRAM keinen Grund zur Kritik.
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5 5
     am 07.05.2020
Produkttester
Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB im Test I Testers Keepers
Testumgebung: CPU: AMD Ryzen 3600, Mainboard: Gigabyte B450 Aorus Elite, RAM: 32GB DDR4-3200 G.Skill RipJaws, Netzteil: CoolerMaster 550 Watt Modular, Gehäuse: Inter-Tech W-III RGB

Verpackung und Lieferumfang:
Die Verpackung ist schick gestaltet, könnte man sich evtl. sogar ins Regal stellen. Viel wichtiger ist jedoch natürlich was drin ist! Die Aufzählung dieser Dinge fällt jedoch relativ kurz aus: Die Grafikkarte selbst, etwas Papierkram, das war es. Keine Adapter, keine Aufkleber, nichts. Nun könnte man natürlich sagen, dass hier auf das wesentliche reduziert wurde, aber auf der anderen Seite wird damit eben auch einfach Geld gespart. Da meine restliche Hardware aber passt, sind keine Adapter nötig.
Die Karte selbst sieht tatsächlich ausgesprochen schick aus und zeigt eine tadellose Verarbeitungsqualität. Eine massive schwarze Backplate aus Metall deutet bereits eine vernünftige Kühlleistung an. Das MSI-Logo an der Oberseite ist beleuchtet (siehe Video). Als wunderschöne Spielerei ist es möglich die RGB-LEDs für die Beleuchtung über die MSI-Dragon Software in der Farbe zu verstellen, sodass sich die Grafikkarte schön in das Gesamtkonzept der Beleuchtung im Inneren des Rechners anpasst. Schließlich weiß jeder, dass RGB-LEDs alles besser machen und das letzte bisschen Leistung rausholen (das war ein Scherz).

Montage und Installation
Die Montage gestaltete sich erfreulich einfach. Blenden im Gehäuse freimachen, in den Port stöpseln und fertig. Zwei Dinge gilt es jedoch zu beachten:
1.) Zwei 8-Pin Anschlüsse sind notwendig für den Betrieb der Karte! Ältere Netzteile könnten hier in Schwierigkeiten kommen. Es gibt zwar auch Adapter, aber vor dem Kauf sollte überprüft werden, ob das vorhandene Netzteil genügend Leistung auf diesem Anschluss zur Verfügung stellen kann. Technisch gesehen kommen bei 8-Pin nur zwei Masseleitungen dazu, der Standard definiert aber gleichzeitig deutlich mehr Leistung, die abgerufen werden darf gegenüber 6-Pin.
2.) Die Karte ist lang! Zuvor war eine ZOTAC GTX 970 verbaut. Dieses 5600XT-Gerät ist verglichen damit ein Monster! Mit 28cm würde ich sogar unterstellen, dass sie in einigen Gehäusen platzmäßig Probleme bekommen könnte. In meinem Fall (ATX-Gehäuse, keine optischen Laufwerke, Festplatte hinter/unter dem Board verbaut) passte jedoch alles vorzüglich.

Betrieb und Benchmarks
Was im Betrieb natürlich sofort auffällt, ist die Lautstärke einer Karte. Und an dieser Stelle muss man MSI einfach ein ganz großes Kompliment machen: Die Karte ist richtig schön leise! Im Idle bleibt die Temperatur im Normalfall so niedrig, dass die Lüfter gar nicht laufen müssen. Auch unter Last ist die Geräuschkulisse erfreulich niedrig. Im Testvideo musste ich die Gehäuselüfter abklemmen, damit die Grafikkarte zu hören ist. Auch mein 92mm be-quiet! CPU-Lüfter ist gefühlt lauter als die Karte selbst. In diesem Sinne gibt es an dem Kühlerdesign von MSI wenig auszusetzen (von der schieren Größe der Karte und Kühler mal ab, aber irgendeinen Tod muss man ja sterben&).
Leistungsmäßig ist die Karte ebenfalls sehr gut aufgestellt. Hervorzuheben ist an dieser Stelle jedoch das BIOS-Update [1], welches unbedingt aufgespielt werden sollte. Dieses Update erhöht den Takt von Speicher und Grafikprozessor, sodass man gratis und ohne Garantieverlust ein gutes Leistungsplus verzeichnen kann. Full-HD Gaming ist vermutlich die anvisierte Zielgruppe der Karte und in diesem Bereich kann man getrost sagen, dass die Karte meine Ansprüche vollständig erfüllt. Maximale Details in Call of Duty: Modern Warfare sind problemlos mit hohen FPS-Zahlen möglich. Schraubt man ein wenig herunter, ist auch 4K-Gaming möglich. Im 4K-Fall kann man natürlich keine ausreichenden FPS-Zahlen für einen 144Hz Monitor erwarten, aber spielbar ist es allemal.
Als "objektiven" Benchmark habe ich auch einmal den TimeSpy Benchmark von 3DMark laufen lassen. An diesem lässt sich auch schön ablesen, wieviel das BIOS-Update wirklich bringt:
Ohne BIOS-Update: 6594 Grafikpunkte
Mit BIOS-Update: 7382 Grafikpunkte
Als Referenz die alte GTX 970: 3115 Grafikpunkte
Man sieht also, dass das Update mal eben so 12% mehr Leistung freischaltet. Da die Stabilität überhaupt nicht beeinträchtigt ist und die Karte ganz offensichtlich das mit links aus dem Ärmel schüttelt, sollte die Frage erlaubt sein, was das soll. Nicht jeder übertaktet seine Karte und hier wird wissentlich Leistung vorenthalten. Ich wage sogar mich soweit aus dem Fenster zu lehnen, dass nicht einmal jeder das BIOS seiner Karte updaten wird. Die Schritt für Schritt Anleitung [2] auf der MSI-Homepage ist zwar ganz gut, aber man muss sie eben erstmal finden. Automatisch wird in der MSI-Software für die Grafikkarte zwar das Update angezeigt, lies sich mit meiner Softwarerevision jedoch nicht flashen.
Ein für mich persönlich relativ wichtiger Punkt befasst sich mit dem Einsatz der Karte in einem professionellen Umfeld. Dank Corona sitze ich zuhause fest und darf im Home-Office meine Simulationen und Berechnungen durchführen. Kurz vorweg: Schaut vorher nach, ob eure Software einen OpenCL Renderpfad bietet. CUDA wird nur von Nvidia Karten unterstützt. Aus diesem Grund läuft man zum Beispiel in Probleme bei MATLAB. Da ich relativ viel mit Mustererkennung zu tun habe, ist Tensorflow ein wichtiges Werkzeug. Normalerweise kann man das Training neuronaler Netze auch auf die Grafikkarte auslagern, welche aus Architekturgründen in vielen Szenarien deutlich effizienter als die CPU arbeitet. Auch hier ist CUDA meist das Werkzeug der Wahl, doch AMD scheint den Trend erkannt zu haben und bietet ebenfalls einen Tensorflow-Port an (ROCm [3]). Das Problem ist nur: Navi wird nicht unterstützt! Hier muss AMD unbedingt nachbessern, denn Navi ist nun nicht erst seit gestern auf dem Markt verfügbar. Der OpenCL Port von Tensorflow bietet nämlich nicht die gleiche Leistung wie CUDA oder eben ROCm.

Fazit
Aus meiner Sicht ist die Karte zum Spielen hervorragend geeignet, solange man bei Full-HD bleibt. 6GB VRAM limitieren hier momentan an keiner Stelle, sie ist schnell genug und bietet aus Preis-Leistungs-Sicht ein attraktives Gesamtpaket. Das BIOS-Update macht die Karte erfreulicherweise ein gutes Stück schneller. Für die Mustererkennerfraktion muss AMD unbedingt nachbessern, denn um die grüne Dominanz im Grafikmarkt zu brechen, muss auf allen Ebenen angegriffen werden. Als direkte Konkurrenz vom Team Grün würde ich die RTX 2060 sehen. Und hier wird es richtig interessant, da die Karten ziemlich gleichauf sind in den Benchmarks. Folglich wird letztendlich der Preis entscheidend sein. Fällt die Radeon unter 300¤, ist sie aus meiner Sicht ein No-Brainer und absolut attrativ. Also schaut mal nach, ob es sie nicht irgendwann im Mindstar auftaucht.
Ich würde die Karte insbesondere empfehlen, wenn man sprichwörtlich Ruhe im Karton haben will. Also: hat man genügend Platz im Gehäuse, spielt auf Full-HD, überlässt Mustererkennung den Freaks und möchte sein sauer verdientes Erspartes in eine sinnvolle Aufrüstung investieren, ist man bei der MSI Radeon RX 5600XT Gaming X ziemlich richtig. Selbst wenn ich die Karte nicht im Rahmen von Testers Keepers von Mindfactory zur Verfügung gestellt bekommen hätte, hätte ich sie mir vermutlich sowieso gekauft.

Links:
[1] BIOS-Update: https://www.msi.com/Graphics-card/Radeon-RX-5600-XT-GAMING-X
[2] Anleitung: https://download.msi.com/archive/mnu exe/vga/RX5600-XT-GAMING-X-BIOS-update-SOP.zip
[3] AMD ROCm Tensorflow: https://github.com/ROCmSoftwarePlatform/tensorflow-upstream
    
  
4 5
     am 02.05.2020
Produkttester
Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB im Test I Testers Keepers

Einleitung

Mit der Radeon RX 5600 XT erschien am 29. Januar 2020 die 5. Grafikkarte der 5000er Desktop-Serie von AMD. Während die 5500 XT 4 Gigabyte und 8 Gigabyte-Versionen auf dem kleineren Navi 12-Chip aufbauen, basiert die Radeon 5600-Serie wie die 5700-Serie auf dem 251mm² großen Navi 10-Chip. Beide GPUs basieren auf AMDs neuer RDNA-Architektur, die speziell für den Gaming-Einsatz entwickelt wurde.
Im Gegensatz zur großen Schwester RX 5700 XT sind bei allen RX 5600-Karten vier der ursprünglichen 40 Compute Units (CUs) deaktiviert. Mit 192-bit statt 256-bit ist das Speicherinterface auch kleiner geraten als beim Vollausbau der Navi 10 GPU, so dass die Speicherbestückung mit 6 Gigabyte GDDR6-Speicher aus technischen Gründen ebenfalls kleiner ausfällt.

Alle Chips von AMDs Navi-Familie werden im fortschrittlichen 7 Nanometer (nm) Fertigungsverfahren bei TSMC hergestellt, so dass die GPUs deutlich höher takten können als die Vorgänger der Polaris-Serie, die noch im 14nm-Verfahren bei Globalfoundries gefertigt werden. Bei den Navi Grafikkarten unterscheidet AMD neuerdings zwischen Base-Clock, Game-Clock und Boost-Clock.
Base-Clock ist der Basistakt, der selbst im Worstcase immer anliegt, selbst wenn man die Grafikkarte in einem synthetischen Stresstest quält. Der Gameclock ist der durchschnittliche Takt in Spielen, der unter normalen Voraussetzungen und ohne Änderung der Leistungseinstellungen im Treiber anliegen sollte. Der Boost-Clock hingegen ist der maximale Takt, der selbst unter optimalen Gegebenheiten nur äußerst selten erreicht wird. Bei der MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X wird der Gameclock mit 1615 MHz angegeben, was nur 110 MHz geringer ist als bei der nächstgrößeren MSI Radeon RX 5700 Gaming X. Der geringere Takt kommt der Leistungsaufnahme (TDP) zugute, die MSI mit 160 Watt angibt. Ein erstaunlicher Wert, schließlich liegt der TDP-Wert bei vielen Karten der 5500 XT-Serie bei 140 Watt.

Wie alle Karten aus AMDs Navi-Serie unterstützt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X den PCI Express 4.0-Standard. Ein entsprechendes Mainboard mit AMDs x570- oder dem kommenden B550-Chipsatz vorausgesetzt. Dieser sorgt dafür mit doppelter Bandbreite gegenüber PCIe 3.0 dafür, dass die Framerate der Grafikkarten bei vollem GDDR6-Speicher und Zugriff auf den Systemspeicher nicht vollends einbricht.

Spezifikationen

Weitere Spezifikationen der MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X können der folgenden Tabelle entnommen werden:

PCB-Design MSI
Bus Standard PCI Express 4.0
L*B*H 297 * 140 * 58 mm
Stromversorgung 2 * 8 Pin
Spannungswandlerkreise GPU 8
Kühlerdesign Gaming X / 2,7 Slots
Kühlkörper Alu-Radiator, 6 Heatpipes
Lüfter 2 * 95mm
Lüfter im 2D Modus abschaltbar Ja
GPU-Basistakt 1.420 MHz
GPU-Gametakt 1.615 MHz
GPU-Boosttakt 1.750 MHz
Speichertakt 6.000 MHz
Speicherbandbreite 192-bit
Leistungsaufnahme 150 W
Empfohlenes Netzteil Ab 450 W
Einstellbare Max. GPU-Power +20%
Gewicht 1401g
DirectX Unterstützung 12.0
Anschlüsse 3 * DisplayPort 1.4 DSC / 1 * HDMI 2.0b

Design & Verarbeitung

Die Radeon RX 5600 XT Gaming X ist eines von zwei verschiedenen RX 5600-Modellen seitens MSI. Neben dem Topmodell der Gaming X-Reihe gibt es noch die günstigere RX 5600 XT Mech OC. Das Design der Radeon RX 5600 XT Gaming X wurde für die Navi-Grafikkarten von Grund auf neugestaltet und unterscheidet sich auch optisch deutlich von den Gaming X-Varianten auf Basis von Nvidia-GPUs.
MSI setzt hierbei auf ein schlichtes, aber optisch hochwertig wirkendes Design aus mattem, schwarzem Plastik und grauem Plastik in gebürsteter Aluminium-Optik. Als Kontrast-Element sind um die zwei Lüfter rote Zierleisten angebracht. Die Rückseite der Grafikkarte wird durch eine schwarze Backplate geschützt, die aus Aluminium besteht und somit gleichzeitig als Wärmeleiter fungiert.
An der Seite befindet sich noch das Logo der MSI Gaming X-Serie, welches im Betrieb leuchtet und sich mit der mitgelieferten Software farblich individuell ansteuern lässt. Da aber mittlerweile Wasserkühlungen, Mainboards und weitere Komponenten alle ihre eigene Software zur Einstellung der RGB-Beleuchtung mitbringen, muss jeder User selbst entscheiden, wie wichtig ihm die individuelle Farbgestaltung seines Rechners ist. Auch ohne Software wechselt das MSI-Logo fließend die Farbe.

Größe und Gewicht sind für eine Mittelklassekarte mit 150 Watt TDP sehr ordentlich, was eine hohe Wertigkeit und einen leisen Betrieb verspricht.

Montage

Die Montage der Karte gestaltet sich einfach, wie bei fast jeder Grafikkarte. Alte Karte raus, neue Karte rein in den PCI-Express-Slot, 8-Pin-Stecker vom Netzteil anschließen, Befestigungsschrauben an der Slotblende nicht vergessen | Fertig!

Testsystem

Mein Testsystem für die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X besteht aus folgenden Komponenten:
" AMD Ryzen R5 3600 (6 Kerne / 12 Threads) gekühlt mit einer AiO 360mm Wasserkühlung.
" Gigabyte x570 Aorus Master
" 32GB Crucial Ballistix Sport AT V2 Dual Rank DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit (übertaktet auf 3400 MHz)
" Dell U2413 Monitor

Getestet wird in der eher seltenen Auflösung 1920*1200 (16:10) in möglichst maximalen Grafikeinstellungen. Die Ausnahme bildet das grafisch wenig anspruchsvolle Forza 7, welches daher in 4k-Auflösung getestet wird. 16-fache anisotropische Texturfilterung ist dabei immer aktiviert. Die MSI Radeon

RX 5600 XT Gaming X wird mit folgende Grafikkarten im Benchmarkparkour verglichen:
" MSI Radeon RX Vega 56 Airboost OC 8GB
" Sapphire Radeon RX 570 Pulse 8GB
" MSI Radeon R9 290 Gaming 4GB


Benchmarks

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X zeigt in allen Tests spielbare Frameraten und liegt ungefähr auf dem Level einer Radeon RX Vega 56. Dabei sinken die Frames pro Sekunde (fps) selten unter die wichtige Marke von 60. Nur der wahrscheinlich unoptimierte Gothic Teaser und der experimentelle Minecraft Shader Mod stellen die Karte vor größere Herausforderungen. Dabei sind jedoch beide Titel klar als "spielbar" zu bezeichnen. Während Techlands Dying Light der Karte eher zu liegen scheint, muss Sie sich in Resident Evil der Vega-Karte geschlagen geben. Für eine Mittelklasse-Grafikkarte ist dies jedoch ein respektables Ergebnis.
Die Radeon RX 570 und R9 290 werden von der MSI RX 5600 XT Gaming X klar geschlagen.

Overclocking

Der etwas versiertere Anwender hat durch die Performance-Regler in AMDs Adrenalin Treiber zahlreiche Möglichkeiten noch mehr Leistung aus seiner MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X herauszuholen. Um der RX 5700 jedoch nicht zu nahe zu kommen liegt der im Treiber einstellbare maximale Takt bei +10% und die Leistungsgrenze, die den Stromverbrauch regelt bei +20%. Der Speichertakt hingegen kann problemlos um 1.000 Mhz auf 7.000 Mhz angehoben werden.
Insgesamt sind so weitere 10% Mehrleistung möglich und sofern man damit einverstanden ist, dass die Garantie durch Overclocking erlischt, ist dies auch jedem zu empfehlen, da die Karte selbst unter den oben genannten Taktraten nicht am physikalischen Limit arbeitet. Die Taktraten des Top-Modells Radeon RX 5700 XT zeigen dies deutlich.

Lautstärke / Temperatur / Verbrauch

Während die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X sich in den Spielebenchmark mit der RX Vega noch einen harten Schlagabtausch liefert, werden die Vergleichskarten beim Thema Lautstärke deklassiert.
Im Windows schalten sich die Lüfter komplett ab und selbst beim Spielen dauert es ein paar Minuten bis die Karte eine Temperatur von 60 Grad erreicht und die Lüfter anfangen zu rotieren. Doch selbst dann bleibt die Karte stets unhörbar aus dem Testgehäuse. Ein Blick auf das Gewicht der Karte verrät: MSI verbaut den gleichen Kühler, wie bei dem höheren RX 5700 XT-Modell. Kein Wunder also, dass die Karte so ein hervorragendes Ergebnis einfährt. Großes Lob an MSI!

Insgesamt sieht man grade beim Thema Kühler auch wie sehr sich Grafikkarten in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Die Lautstärke der R9 290 beim Spielen ist nur mit einem geschlossenen Headset erträglich.

Modell Lautstärke Karte Windows Desktop Lautstärke Karte Last
MSI RX 5600XT 6GB passiv nicht wahrnehmbar
RX Vega 56 8GB kaum wahrnehmbar deutlich wahrnehmbar
RX 570 8GB kaum wahrnehmbar leicht wahrnehmbar
R9 290 4GB leicht wahrnehmbar sehr deutlich wahrnehmbar

Beim Thema Verbrauch fährt die MSI-Karte ein hervorragendes Ergebnis ein. Unter Windows meldet der Treiber einen Verbrauch von lediglich 6 Watt und beim Spielen werden ca. 90 Watt angegeben. Das ist fast die Hälfte der RX Vega 56, bei ähnlicher Performance.

Preis-/Leistungsverhältnis

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X wird bei Mindfactory zum Testzeitpunkt für 329 EUR angebotenen und gehört damit zu den teureren RX 5600 XT Modellen. Betrachtet man jedoch den hochwertigen Kühler, ist der Aufpreis durchaus gerechtfertigt. Für 20 EUR mehr gibt es jedoch bereits die ersten Modelle der RX 5700, welche neben höheren Taktraten zusätzlich 2 Gigabyte mehr Grafikspeicher bietet. Schnäppchenjäger, die ohnehin nur in Full-HD spielen wollen, können zur 5600 XT greifen. Spieler mit einem Monitor mit höherer Auflösung sollten den Aufpreis für die Radeon RX 5700 in Betracht ziehen.

Fazit

MSI hat mit der Radeon RX 5600 XT Gaming X ein gelungenes Produkt auf den Markt gebracht. Die Karte bietet eine hohe Spieleleistung und ist auch für zukünftige Spieletitel in Full-HD gerüstet. Dabei ist sie gleichzeitig die kühlste, leiseste und effizienteste Karte unter den Testprobanden. Sie eignet sich damit besonders für Spieler, die sich ein Silent-System zusammenstellen möchten, jedoch ohne auf Spieleleistung verzichten zu wollen.
    
  
3 5
     am 30.04.2020
Produkttester
Die Mindfactory AG und msi haben mir die msi Radeon RX 5600 XT Gaming X im Rahmen der Aktion Testers Keepers zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Es folgt anstatt einem generellen Review ein Review der Karte in meinen speziellen Anwendungsfall, bestehend aus der Nutzung eines Linux-Systems mit nur sporadischem Spielen.

*Testsystem*
Das Testsystem bestand aus:
- Prozessor: Intel i7-7700K gekühlt von EKL Alpenföhn Brocken ECO
- Arbeitsspeicher: 2x16 GiB Crucial Ballistix Sport LT DDR4-2400,
- Mainboard: msi Z270 SLI PLUS,
- Massenspeicher: 500 GB Samsung 960 Evo
- Netzteil: Cougar CM700W
- Display: 3x Dell U2415
Alle genutzten Betriebssysteme wurden für die Tests jeweils frisch installiert.

*Konstruktion, Optik und Allgemeines*
msi hat bei der Konstruktion der Karte ganze Arbeit geleistet. Sie fühlt sich hochwertig und robust an, verfügt über einen massiven Kühlköper mit zwei Lüftern und einem meinem Empfinden nach ästhetischen Design. Sie bietet drei DisplayPorts und einen HDMI-Anschluss -- es können maximal vier Displays gleichzeitig angeschlossen werden. Alle Anschlüsse und Steckverbinder sind bei Auslieferung durch Kappen geschützt, die Karte steckt -- wenig überraschend -- in einer ESD-Hülle. Die Packung enthält nur die Karte selbst, Hinweise zur Produktregistration und einen Umschlag mit Werbung, einer Installationsanleitung in Comic-Form und einer faltbaren, mehrsprachigen Anleitung. An der Oberseite der Karte ist eine kurze Leiste mit RGB-Beleuchtung angebracht, die, wenn man sie nicht konfiguriert, einfach durchgängig die Farbe wechselt. Auf dem Mainboard sollte ein freier x16-PCIe-Slot bereitstehen. Die Karte unterstützt den neuen PCIe Standard 4.0 und verfügt über 6 GiB DDR6 RAM. Insgesamt benötigt die Karte den Platz von etwas weniger als drei PCIe-Steckplätzen. Gleich zwei 8-Pin PCIe-Stromanschlüsse versorgen die Karte mit zusätzlicher Energie. Ich könnte mir vorstellen, dass diese beiden Stromanschlüsse noch ein Überbleibsel des Platinenlayouts der msi Radeon RX 5700 Gaming X sind. Die Rückseite der Platine ist bedeckt von einer Metallplatte, welche die strukturelle Integrität der Konstruktion erhöht, da das hohe Gewicht der Karte Verformungen der Platine begünstigen würde, die wiederum zu sich lösenden Lötstellen führen könnten. Außerdem dient die Metallplatte der zusätzlichen Ableitung von Wärme. Der Einbau ins Testsystem gestaltete sich einfach, wenn auch danach deutlich weniger Platz für die Kabelführung vorhanden war als mit der vorher verbauten msi Geforce GTX 750 Ti.

*Chip und BIOS*
Der Radeon RX 5600 XT ist, wie sein grosser Bruder, der RX 5700, ein Navi 10-Chip. Der RX 5600 XT verfügt jedoch nur über ein 192 Bit breites Speicherinterface, während beim RX 5700 ein 256 Bit breites Speicherinterface zum Einsatz kommt. Der Start des RX 5600 XT Anfang 2020 wurde überschattet von einem plötzlichen BIOS-Update von AMD und der dadurch entstandenen Verwirrung bei Herstellern und Nutzern. Während andere Hersteller schnellstmöglich neue BIOS-Varianten zur Verfügung gestellt haben, die auch den Speichertakt von 12 Gbit/s auf 14 Gbit/s erhöhen, hat msi bei der Gaming X einen konservativen Ansatz verfolgt -- ähnlich wie Asus bei den Karten ROG Strix und TUF Gaming X3, die erst im April offiziell eine Speichertakterhöhung erhielten. Da ich ein Anwender bin, dem viel an Systemstabilität gelegen ist, empfinde ich dieses Vorgehen als gerechtfertigt. Die Karte wurde in Windows 7 Professional mit dem LiveUpdate-Tool von msi auf das neuste BIOS geupdatet. GPU-Z gab danach erfreulicherweise einen Speichertakt von 1750 MHz an.

*Inbetriebnahme*
Der Bootvorgang von Ubuntu 18.04 LTS hing trotz HWE-Kernel noch vor dem Starten der grafischen Oberfläche. Hier war laut Fehlermeldung im Log der Treiber amdgpu ursächlich. Auch das Booten von Ubuntu 19.10 wurde durch einen ähnlichen Fehler verhindert. Nach der Installation der von AMD zur Verfügung gestellten Treiber für den RX 5600 XT vom 16. April 2020 in Ubuntu 18.04 LTS (hier wird offenbar nur 18.04 LTS unterstützt) mit dem mitgelieferten Shell-Skript, lies sich das System zumindest hochfahren und die grafische Oberfläche nutzen. Die drei baugleichen und per DisplayPort-Kabel an die Karte angeschlossenen Displays konnten problemlos mit xrandr konfiguriert werden. Für die restlichen Tests habe ich jedoch, um ein Multi-Monitor-Setup als Fehlerquelle ausschließen zu können, nur einen Monitor per HDMI angeschlossen. Um auch diesen Anschluss als Fehlerquelle ausschließen zu können, wurde bei auftretenden Problemen immer eine Gegenprüfung mit dem DisplayPort-Anschluss vorgenommen. Leider traten schon beim grafisch anspruchslosen Arbeiten im Window-Manager störende Effekte auf, wie zum Beispiel ein deutliches Stottern beim Verschieben von Fenstern. In der Menüführung des Spiels Counter Strike: Global Offensive (CSGO) machte sich ein weiterer Fehler bemerkbar: solange man die Maus bewegte, wurde das Bild nicht neu gerendert (0 FPS). Der Mauszeiger reagierte ausserdem extrem langsam. Ich habe mehrere verschiedene Funk- und Kabelmäuse und unterschiedliche Polling-Frequenzen getestet. Je niedriger die Polling-Frequenz, desto weniger ausgeprägt war auch der Fehler.
Die FPS in CSGO, ermittelt mit der Phoronix Test-Suite, jeweils für niedrigstmögliche (low) und höchstmögliche (high) Darstellungsqualität:

Auflösungen: 800x600, 1024x768, 1280x1024, 1600x1200, 1920x1080, 1920x1200
msi Geforce GTX 750 Ti, CSGO (low): 245.2, 241.5, 211.9, 160.1, 149.6, 140.4
msi Geforce GTX 750 Ti, CSGO (high): 222.1, 187.7, 150.3, 113.3, 105.6, 98.64
msi Radeon RX 5600 XT GAMING X, CSGO (low): 226.2, 225.5, 224.5, 223.1, 216.3, 218.2
msi Radeon RX 5600 XT GAMING X, CSGO (high): 210.7, 212.1, 209.8, 207.7, 202.3, 204.2

Die FPS-Ergebnisse für die GTX 750 Ti fallen erwartungsgemäß mit steigender Auflösung. Bei der RX 5600 XT Gaming X trat dieser Effekt nur sehr bedingt auf. Der leichte Anstieg von 1920x1080 zu 1920x1200 kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass 1920x1200 die native Auflösung des Displays ist. Dass die FPS für niedrige Auflösungen bei der alten Vergleichskarte noch höher sind als bei der neuen, zeigt höchstwahrscheinlich mehr die unterschiedliche (und bei NVIDIA offensichtlich bessere) Implementierung der Treiber als die Leistungsfähigkeit der GPU. Selbst zu spielen war mit der RX 5600 XT aufgrund ständiger kleiner Ruckler kaum möglich. Das vor einigen Tagen erst erschienene Ubuntu 20.04 LTS lies sich mit der Karte ohne Probleme starten, Anwendungen wie Textverarbeitung, Web-Browser und andere 2D-Applikationen ließen sich ordentlich nutzen. Die Probleme mit der Grafik von CSGO waren aber auch in 20.04 LTS weiterhin präsent. Interessanterweise trat der Fehler mit der langsam reagierenden Maus nicht immer auf, ungefähr eine Stunde lang lies sich das Menü ordentlich bedienen, bis der Fehler wieder auftrat. Während der Fehler auftrat, schrieb der amdgpu-Treiber periodisch Warnungen in das Systemlog. Eine Suche nach dieser Warnmeldung fördete einen Thread eines RX-5700-Besitzers zutage, der seit Monaten auf eine Lösung des Problems hofft. Da ich dieses eigentlich schöne Stück Hardware gern dauerhaft nutzen würde, war ich motiviert, weitere Tests durchzuführen. So wurde unter anderem mit dem Power-Management des amdgpu-Treibers und der Einstellung per power dpm force performance level herumexperimentiert. Auch der aktuellste Linux Kernel (5.7-rc2) wurde heruntergeladen, kompiliert, installiert und im Umfeld von 20.04 LTS gebootet. Zusammen mit power dpm force performance level auf high waren die kleinen Ruckler in CSGO verschwunden, dafür traten aber sporadisch große Ruckler auf, die das Spielgefühl ebenso störten. Auch der durch Mausbewegung provozierte Fehler kam immer wieder. Weitere Kernel der aktuellen amd staging drm next und drm next Entwicklungszweige konnten sich eines Tests nicht entziehen, aber hier traten ebenfalls die größeren Ruckler auf. Um die ordnungsgemäße Funktion der Karte festzustellen und damit Faktoren wie Hardware -- beispielsweise Netzteilprobleme oder einen Defekt der Karte selbst -- ausschließen zu können, habe ich zum Abschluss die Karte noch einem Funktionstest in Windows 10 Professional unterzogen. Wobei angemerkt werden muss, dass ich selbst über wenig Erfahrung im Umgang mit diesem Betriebssystem verfüge. Hier konnte die Karte endlich zeigen, was sie kann: keine Ruckler, flüssiges Gameplay, hohe FPS, Multi-Monitor-Unterstützung. Alles out of the box, nach Installation der bei AMD verfügbaren Treiber. Die Karte erwärmt sich selbst unter dauerhafter Volllast aufgrund der großzügig dimensionierten Kühlung nur marginal. Unter Volllast sind die Lüfter hörbar aber keinesfalls störend laut. Bei normalem Arbeiten, das die GPU kaum fordert, werden sie zudem abgeschaltet. Ein großes Plus für Anwender, die nur gelegentlich spielen und den Rest der Zeit eher die CPU als die GPU fordern.

*Fazit*
Mit dem aktuellen Ubuntu 20.04 LTS und dauerhaft auf high gesetztem power dpm force performance level lässt sich die msi Radeon RX 5600 XT Gaming X für produktive 2D-Anwendungen im Multi-Monitor-Setup nutzen. Ein besonders stabiles Gefühl, das man beim produktiv Arbeiten gern hätte, vermittelt der amdgpu-Treiber in seinem jetzigen Zustand mit plötzlich auftretenden Warnmeldungen im Systemlog allerdings nicht. Leider ist der amdgpu-Treiber momentan auch noch nicht so weit, dass die Karte zum problemlosen Spielen unter Linux geeignet wäre. Zwar bringt eine GPU von AMD im Vergleich mit NVIDIA den großen Vorteil mit sich, dass es mit amdgpu einen äußerst aktiv entwickelten, quelloffenen Linux-Treiber gibt, was allein schon das Karma erhöhen sollte. Benötigt man jedoch jetzt sofort eine Grafikkarte, die out of the box unter Linux funktioniert, sollte man sich eher nach einer Karte mit einer GPU von AMDs großem Konkurrenten NVIDIA umsehen und schweren Herzens die proprietären Treiber akzeptieren. msi hat mit der RX 5600 XT Gaming X jedenfalls das Beste aus der GPU gemacht. Die Konstruktion, Kühlleistung und Ästhetik sind exzellent. Ein oberflächlicher Test in Windows 10 förderte keinerlei Probleme zutage.
    
  

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