Produkttester
Disclaimer: Ich habe die SN7100 im Rahmen der Produkttestaktion Testers Keepers erhalten
Die SN7100 von Wetsern Digital stellt eine SSD aus dem mittleren Preissegment dar. Die 2TB-Variante liegt mit ca. 125€ zwischen den günstigsten Modellen um 100€ und den Spitzenmodellen mit DRAM wie einer Samsung 990 PRO, für die typischerweise ca. 150€ über den Thresen wandern.
Sie verfügt über keinen DRAM-Cache sondern verlässt sich auf ihren SLC-Cache. Die Anbindung erfolgt über PCIe4.0x4, wobei laut Datenblatt mit 7250/6900 MB/s den theoretischen Grenzen von PCIe4.0 schon recht nahe gekommen wird. IOPS-Werte von 1000k lesend und 1400k schreibend sind ebenfalls sehr hoch.
Die 5 Jahre Garantie sind großzügig ausgelegt und mit den 1,2PB TBW-Lebenserwartung sollte jeder normale User locker auch die vollen 5 Jahre auskommen. Dies entspricht die SSD 600x komplett vollzuschreiben, also ca. alle 3 Tage.
Lieferumfang/Verpackung:
Die SSD kommt in einer Pappschachtel mit einem zweiteiligen Plastikblister. Darin ist die SSD deutlich besser geschützt als bei den ganz billigen Modellen, die nur in einer Plastikhülle mit etwas Kartonage direkt dran verpackt sind.
Es liegt ein "Büchlein" bei, dieses enthält aber nur das übliche Kleingedruckte.
Ein Heatsink ist nicht enthalten. Auch eine m2-Schraube sucht man vergebens. Letztere wäre wünschenswert und hätte auch locker in der Schachtel Platz.
Günstige SSD-Heatsinks liefern oft für niedrige einstellige Eurobeträge Schraubendreher, Schraube und sogar Standoffs mit. Das würde ich mir auch vermehrt bei SSDs wünschen.
Einbau
Als Standardkomponente gibt es zum Einbau wenig zu sagen. Angewinkelt in den Slot stecken, festschrauben.
Vor der ersten Benutzung (wenn man nicht Windows gleich drauf installiert) muss sie noch in Windows formatiert werden. Es ist also normal, dass sie nicht gleich als neues Laufwerk auftaucht.
Ich habe sie einerseits "blank" und andererseits mit einem Aluminium-Kühlkörper verbaut.
Leistung
Beim synthetischen Test mit CrystalDiskMark (5x8GiB) erreichte meine SSD einen sequenziellen Wert von 7100MB/s lesend und 6200MB/s schreibend. Leicht unter den gelisteten Werten, aber im Rahmen. Die geringere Performance könnte hier auch an anderen Stellen liegen im System. Beides aber sehr gute Werte und wie erwähnt nahe am Maximum.
Laden in Windows und von Spielen erfolgt sehr schnell und ich habe wenig/keinen Unterschied zu meiner WD SN770 bemerkt.
Ich habe die SSD zur Hälfte gefüllt und anschließend einen 400GB Steam-Ordner hinkopiert. Die Schreibrate schwankte teilweise stark, wenn viele kleine Dateien übertragen werden mussten. Im Schnitt kam die SSD aber auf ca. 1,5GB. Ein guter Wert. Eine parallel getestete (und fast leere) Kioxia G3 Plus 1TB brach auf 600-800 MB/s im Schnitt ein.
Wärme/Effizienz
Der verbaute Controller Polaris 3/A101-000171-A1 arbeitet sehr effizient. Beim Test ohne Heatsink lief der synthetische Benchmark durch ohne große Drosselung (ca. 7000MB/s). Die SSD erreichte dabei beim zweiten Durchgang 86°C. Solange man also nicht dauernd große Datenmengen verschiebt, sollte die SSD auch ohne zusätzlichen Heatsink auskommen.
Falls man einen Heatsink verbaut, reicht ein einseitiger. Auf der Platine ist nur ein NAND-Chip und der Controller, welche gekühlt werden müssen.
Da der Controller so effizient ist, hat ein sehr günstiger Aluminiumheatsink mit Wärmeleitpad und Befestigung mit Gummibändern gereicht, um die SSD auch beim mehrminütigen Kopieren des Steamordners auf 60-65°C und damit weit weg von thermischen Grenzen zu halten.
Fazit
Die SN7100 von WesternDigital stellt ein gutes Mittelklassemodell dar, dass für Gamer alle Anforderungen erfüllen sollte. Trotz Ihres fehlenden DRAM-Caches bricht sie auch beim Schreiben großer Datenmengen nicht massiv ein.
Mit ihrem effizienten Controller ist sie zudem einfach zu kühlen oder kann teilweise sogar gänzlich ohne verwendet werden.
Der Preis von ca. 125€ ist für das Gebotene angemessen, höher sollte er aber nicht ausfallen.