Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich dieses Produkt im Rahmen einer Testers-Keepers-Aktion von Mindfactory in Zusammenarbeit mit Gigabyte erhalten habe.
Diese Tatsache wird mein Urteil und die hier abgegebene Bewertung in keinster Weise beeinflussen.
Verpackung und Lieferumfang
Das Paket kam innerhalb von drei Werkstagen neutral und gut gepolstert bei mir an.
Die Umverpackung ist ca. 40x24x10 cm groß und schlicht gehalten. Die für den neuen Besitzer interessanten Hinweise wie 'RGB Fusion', 'OC Edition', 'Direct-X 12', oder auch 'VR Ready' sind hier leicht auszumachen.
Die Rückseite verrät einem die weiteren Highlights der Grafikkarte, wie zum Beispiel die Anschlussmöglichkeiten (sogar mit bildlicher Unterstützung), die AORUS Graphics Engine App (siehe 'Benutzerfreundlichkeit (Installation/Treiber/Software) oder die Kühlung der GPU mit Hilfe von Kupferleitungen (statt Aluminium).
Das AORUS-Symbol und der Schriftzug ist allgegenwärtig - was ich nicht negativ auslegen möchte.
Zieht man den Karton heraus und öffnet diesen, sieht man eine weitere Faltschachtel, das Symbol begleitet uns auch hier stets. In ihr sind eine Compact Disc (CD) mit dem Treiber und Zusatzprogrammen (Utilitys) (siehe 'Benutzerfreundlichkeit (Installation/Treiber/Software)'), ein sogenannter 'Quick Guide' in sage und schreibe 25 Sprachen und ein Aufkleber in Form des AORUS-Symbols.
Leider war hier kein Adapter beigelegt, der von DVI auf VGA konvertiert. Es gibt noch genügend Bildschirme dieser Art.
Die Faltschachtel herausgenommen, zeigt sich unser Objekt der Begierde und das in einem großen Ausmaß (ca. 30x11x4,3 cm). Die Grafikkarte ist mehr als sicher verpackt und selbstverständlich in Antistatikfolie.
Design und Kühlung
Ausgepackt macht die Karte einen stabilen und hochwertigen Eindruck. Keine scharfkantigen Ecken, nichts Geklemmtes/Gequetschtes, keine beschädigten Verbindungen und die rückwärtige Platte (Backplate) hält die Grafikkarte bei dieser Länge schön Form. Diese ist in mattem Schwarz gehalten und trägt ebenfalls das AORUS-Symbol sowie ein paar Dekorationsstreifen.
Das Wärmeableitsystem ist hier schon ein Hingucker. Neben den drei 80mm großen 3D-Active-Lüfter, die auf die frontseitig verbauten, miteinander verbundenen, Kühlkörpern einwirken und das nicht nur für den Grafikprozessor, sondern auch für den VRAM und den MOSFET. Hier hilft auch die hintere Platte, die Wärme schneller und besser abzuleiten.
Das Ganze ist stylisch mit Kunststoff umhüllt und die in RGB leuchtfähige Außenseite mit Logo und Schriftzug macht das Ganze noch ansprechender.
Die hier genutzte Stelle der Stromanschlüsse ist im Praxistest vermutlich angenehmer - Länge der Grafikkarte in Kombination mit weiteren Komponenten wie zum Beispiel Festplatten oder auch das Gehäuse an sich -, aber eine Steckverbindung am Ende der Karte hätte ich schöner gefunden, so wären die Anschlusskabel besser verdeckt.
Geräusche und Kühlung
Zur Erläuterung: Mein Computer steht neben mir auf dem Computertisch.
Zu Beginn drehte sich keiner der drei Lüfter, ich war ein wenig beunruhigt, bis ich das leuchtende 'Fan Stop' sah. Die Sensoren sahen einfach nur keinen Anlass, die Lüfter drehen zu lassen, also alles gut mit der Versorgung. Dennoch. Selbst wenn die Lüfter drehen, ist man erstaunt, wie leise das vonstattengeht. Im Normalbetrieb sind sie leiser als meine alte arbeitende HDD.
In Spielen sind sie auch kaum wahrzunehmen. Erst, wenn man die Lüfterregelung selbst in die Hand nimmt, kann man die Geräuschbildung erahnen (siehe 'Benutzerfreundlichkeit (Installation/Treiber/Software)').
Benutzerfreundlichkeit (Installation/Treiber/Software)
Die Installation der Grafikkarte verlief ohne Komplikation (eine Festplatte war im Weg, daran ist aber mein kleines Gehäuse Schuld) und war so einfach wie die Bedienungsanleitung es versprach. Die Treiber/Utility-CD wurde ohne Probleme erkannt und per Auto.exe gestartet. Auf ihr sind alle wichtigen Treiber und das Benutzerhandbuch in vollem Ausmaß (in Englisch und Chinesisch). Es sindvVier auswählbare Objekte vorhanden; Die Treiber, die Graphic Engine App, Google Drive und Google Toolbar. Nicht so schön finde ich das die letzten beiden von Haus aus ausgewählt sind.
Die Installation verlief bei mir dreimal, ob als Kombinations- oder Einzelinstallation, ohne Probleme (ja ich habe die Treiber mit zusätzlicher Software zwei Mal wieder entfernt).
Die App finde ich gelungen. Sie ist intuitiv zu bedienen und zu verstehen.
In der rechten unteren Ecke befinden sich die Navigationssymbole. Die LED-Einstellungen, die Lüfterregelung, ein Monitoring der Grafikkarte und der Homebutton. In der unteren Navigationsleiste sieht man alle AORUS-kompatiblen Geräte, ob Mainboard, Grafikkarte, Headset, Maus oder Tastatur, hier kann man alle einstellen.
Anmerkung: Die Software besitzt nicht immer die gleichen Funktionen und Angaben.
Die Installationsdaten werden während der Installation heruntergeladen und sind somit immer aktuell. Leider hatte ich hierdurch auch Unterschiede.
Die rechte Navigation wies mal die Funktion 'Fan Control' auf und mal nicht.
Das Monitoring konnte mir nach der dritten Installation die Daten von GPU usage, Fan speed [%] und Fan speed [rpm] nicht liefern.
Es gibt bereits drei vorinstallierte Profile: OC Mode: 1860 MHz GPU clock und 8008 MHz Memory clock, Gaming Mode: 1835 MHz GPU clock und 8008 MHz Memory clock und Silent Mode: 1708 MHz GPU clock und 8008 MHz Memory clock. Zusätzlich darf man sich auch selbst Profile erstellen.
In kann leider nicht sagen, wie umfangreich die Einstellmöglichkeiten für geübte Selbstprogrammieren sind, aber mehr als GPU/Memory clock, GPU voltage und die Kühlereinstellungen benötigt man für normales OC'n nicht.
Anmerkung: Beim Test wie viele Userprofile man anlegen kann, stürzte das Programm einmalig bei Profil 87 ab und ich musste die Software erneut aufspielen, ein Neustart erzielte kein Erfolg.
Im Reiter LED befinden sich dann die Einstellmöglichkeiten der Komponenten.
Ob An/Aus, Helligkeit, Geschwindigkeit (zum Beispiel bei pulsierend) und Art der Beleuchtung: Statisch, pulsierend, Farbwechsel uvw. Die Farbe ist frei wählbar, ob mit Hilfe einer Farbskala, einzutragenden RGB-Werten oder mit einer der acht vorgegebenen Farben.
Besonders gelungen finde ich die Kopplung von AORUS-Produkten, diese werden dann mit den gleichen Informationen eingestellt (sofern sie diese unterstützen).
Anmerkung: Die Einstellungen überschreiben sich gerne, wenn man sich einer anderen Software bedient. Damit meine ich lediglich das Öffnen (in meinem Fall die für das AOURS-Mainboard), manchmal auch wenn ich die AORUS Graphics Engine öffnete.
Dies führt dazu, dass die LEDs dann mit der Werkseinstellung leuchten und nicht mehr gekoppelt sind. Die RAM-Riegel leuchteten dann oft gar nicht mehr.
Leistung/Benchmark
Ich habe verschiedene Tools/Programme/Spiele und verschiedene Profile der Grafikkarte zum Testen verwendet.
FurMark 1920x1080 / 0xAA (8xAA)
Silent Mode
GPU Core: 1708 MHz
GPU Memory 4006 MHz
Maximale Temperatur: 64°C
FPS min: 76 (35)/ FPS max: 78(36)
Gaming Mode
GPU Core: 1835 MHz
GPU Memory 4006 MHz
Maximale Temperatur: 63°C
FPS min: 77 (35)/ FPS max 78(37)
OC Mode
GPU Core: 1860 MHz
GPU Memory 4006 MHz
Maximale Temperatur: 63°C
FPS min: 77 (35)/ FPS max 78 (37)
Unigine Heaven Benchmark 4.0 / Quality: Ultra
Silent Core
1920x1080 / 0xAA (8xAA)
FPS: 92,5 (86.1)
Temperatur: 62°C
Score: 2329 (1649)
Gaming Mode
1920x1080 / 0xAA (8xAA)
FPS: 95,4 (66,1)
Temperatur: 63°C
Score: 2404 (1678)
OC Mode
1920x1080 /0xAA (8xAA)
FPS: 95,7 (66,8)
Temperatur: 63°C
Score: 2410 (1682)
3D Mark 11 1280x720 / 1xMSAA
3DMark Score: 16584 Punkte
Graphics Score: 18116 Punkte
Graphics Test 1: 86,94 FPS
Graphics Test 2: 89,13 FPS
Graphics Test 3: 115,1 FPS
Graphics Test 4: 51,62 FPS
UserBenchmark
GPU: Nvidia GTX 1060-6GB - 76%
Link:
http://www.userbenchmark.com
Spiele (Mindestens 45 Minuten Spielzeit)
OC Mode
GPU Core: 1860+MHz
GPU Memory 8008 MHz
Playerunknown's Battelground (PUBG)
1920x1080 / Qualität: Hoch (Sichtweite: Ultra)
FPS min: 64 / FPS max: 92 / FPS avg: 83
Maximale Temperatur: 63°C
Overwatch
1920x1080 / Qualität: Max
FPS min: 64 / FPS max: 283 / FPS avg: 184
Maximale Temperatur: 63°C
Dead by Daylight
1920x1080 / Qualität:
FPS min: 55 / FPS max: 91 / FPS avg: 78
Maximale Temperatur: 60°C
Die Grafikkarte kam bei stundenlangem Spielen oder dem Stresstests nicht über 63°C und lief bei weitem nicht auf hoher Drehzahl. Die Grafikkarte schaltete zudem recht schnell wieder in den Fan Stop-Modus.
Fazit
Die Grafikkarte darf ihren Platz weiterhin behalten. Da ich davon ausgehe, dass die Software und die Treiber noch weitere Updates erhalten, die Zusammenarbeit der Komponenten verbessert wird und die Sensoren wieder ansprechbar werden: Absolute Spitzen-Grafikkarte.
Die Leistung bei aktuellen Spielen stimmt, die Einstellungsmöglichkeiten lassen nichts offen, die Verarbeitung und das Design sind hochwertig und ansprechend für das Auge, und das 'Gimmick' in Form von Licht und Farbe macht was her.
Ich danke Mindfactory und Gigabyte für diese Gelegenheit und Erfahrung dieser Tester-Keepers-Aktion. Es war mit eine Freunde und ein Vergnügen die Grafikkarte zu testen.
Mit freundlichem Gruß
Torben