Produkttester
Als einer der ausgewählten Produkttester war es mir möglich 14 Tage das neue Gehäuse von NZXT: H1 zu testen. Hierbei durfte ich das ITX-Gehäuse in der Farbe schwarz testen. Um es gut zu erproben habe ich einen Gaming-PC hinein gebaut. Für die Bewertung werde ich auf folgende Punkte eingehen.
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-/Leistungsverhältnis
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten soweit möglich
Design:
Das Design ist schlicht, jedoch trotzdem sehr ansprechend und elegant. Das Gehäuse hat auf drei Seiten eine Metall-Mesh-Wand und auf der vierten eine Tempered Glas-Scheibe. Zwei Wände, durch die Luft von der AiO-Wasserkühlung und der Graphikkarte eingesaugt werden, haben Staubfilter hinter dem Mesh. Bei der hinteren wurde auf den Filter verzichtet, da bei normalem Aufbau hier die Luft austritt. Durch die Glasscheibe lässt sich ein Blick seitlich auf die Graphikkarte und den Prozessor werfen, um jedoch einen schönen Blick darauf werfen zu können sind LEDs im Gehäuse notwendig, da es im inneren sonst recht dunkel ist. Das Netzteil ist gut über dem Mainboard platziert. Die Kabel vom Netzteil sind zwar auf der Glasseite, jedoch ist eine kleine Platte vor den Kabeln, so dass man diese nicht sieht. Das Gehäuse ist in zwei Kammern aufgeteilt. In der einen Kammer ist nur die Graphikkarte und der Rest, also Mainboard und alle weiteren Komponenten befinden sich in der zweiten Kammer.
Verarbeitung:
Das Gehäuse sieht sehr gut verarbeitet aus. Die Haptik der Oberfläche ist sehr angenehm. Das Gehäuse selbst ist ohne Schrauben gebaut. Alles ist mit einem Stecksystem an das Skelet angebaut. Dies ist zwar schön anzusehen, da man keine Schrauben sieht, jedoch habe ich leichte Zweifel, was passiert falls die Stecker in der Zukunft ausleiern. Für mich wären ein paar versteckte Schrauben eine Sicherheit gewesen.
Montage:
Zum Thema Montage muss gesagt sein, dass man ohne die Anleitung und Englisch Kenntnisse etwas länger benötigen könnte, um das Gehäuse zu verstehen. Die Anleitung ist im Gehäuse somit sind Aufkleber auf dem Gehäuse, auf denen Öffnungsinstruktionen draufstehen, der einzige weg am Anfang zu verstehen, wie es geöffnet werden kann. Die Sprache auf den Aufklebern ist Englisch. Um an die Anleitung zu kommen, müssen zuerst die äußeren Wände entfernt werden, was durch ein Abziehen dieser möglich ist. Die Anleitung ist für den weiteren Aufbau wichtig, da sie unter anderem ein weiteres suchen der Sticker unnötig macht und auch die Beschreibung der Wasserkühlung beinhaltet. Nun zur eigentlichen Montage: Um das Mainboard einzubauen kann der Kühlkörper und Lüfter herausgeklappt werden und so hat man viel Platz dieses einzubauen. Man muss zuerst alles auf dem Mainboard anschließen und zum Schluss kommt der CPU-Kühler auf den Prozessor. Alle Kabel vom Netzteil sind schon vorverlegt und die meisten Kabel die perfekte Länge besitzen und im Gehäuse sehr gut vorverlegt sind. In dem Gehäuse ist es leicht ein gutes Kabelmanagement zu realisieren. Zum einen, weil schon viele Kabel vorverlegt sind und zum anderen, weil viele Haken vorhanden sind und auch Klettverschlussbänder schon im Gehäuse vorhanden sind, um die Kabel zu ordnen. Die Graphikkarte wird mit einem Riser Kabel direkt hinter ein Mesh des Gehäuses gebaut, dort können die Lüfter direkt die Luft der Umgebung anziehen. Bei meiner Graphikkarte (Asus ROG Strix GeForce GTX1070-O8G Gaming) mit den Abmessungen 135 x 40 x 300 mm gab es etwas Probleme. Der Stecker für den Powerschalter des Systems ist in der linken oberen Ecke der Graphikkartenkammer und somit wird die Abmessungsangabe der Graphikkartengröße von NZXT verständlich. Der Stecker blockiert den linken oberen Teil der Kammer und deshalb muss man aufpassen, wie breit und wie hoch die Graphikkarte ist. Mit ein bisschen Kreativität und einem bisschen Gewalt kann man eine nicht ganz passende Karte dennoch in das Gehäuse bekommen. In meinem Fall hatte ich das Glück die Graphikkarte durch kurzes Entfernen des Powerschalters doch noch reinbekommen konnte.
Leistung
Nun komme ich zur Leistung des Gehäuses und der mitgelieferten Bauteile. Die Bauform des Gehäuses ist auf starke Komponenten ausgelegt. Hierbei ist besonders das Mesh von Vorteil, da jedes Bauteil so genügend Luft bekommt. Mit dem Gehäuse wird eine Wasserkühlung mit einem 140 mm Lüfter mitgeliefert. Die Wasserkühlung ist leistungsstark und hält meinen Ryzen 5600x auf einem kühlen Niveau. Im normalen Betrieb ist der Prozessor bei 36 °C und bei Borderlands 3 auf FullHD und 60 Hz wird der Prozessor nur 42 °C warm. Bei einem CPU-Benchmark (hier: Cinebench R23) war der Prozessor nach 10 min bei 64 °C. Leider ist keine TDP des Kühlsystems bekannt. Ein weiteres mitgeliefertes Bauteil ist das modulare Netzteil. Dieses liefert 650 Watt und hat eine 80 Plus Gold Zertifizierung und reicht somit für eine etwas stärkere Graphikkarte aus, bei der 30er Serie etwa für die 3070er. Bei dem Netzteil ist leider nur ein Kabel für zwei Festplatten mitgeliefert, da nicht mehr 2,5" Festplatten in das Gehäuse passen, jedoch finde ich es trotzdem schade, dass hier nicht einfach mehr Kabel mitgeliefert wurden, falls man doch noch eine kreative Idee für eine weitere Festplatte hätte, weitere Anschlüsse am Netzteil sind vorhanden. Zum Schluss komme ich noch zu dem mitgelieferten Riser Kabel. Dieses war in der ersten Version des Gehäuses defekt, wurde jedoch nach Angaben von NZXT noch einmal überarbeitet und funktioniert nun einwandfrei, jedoch unterstützt es nur PCIe 3.0.
Preis-/Leistungsverhältnis
Beim Preis-/Leistungsverhältnis wird man am Anfang vermutlich sagen, dass das Gehäuse sehr teuer ist, jedoch werden zusätzliche Komponenten mitgeliefert. In der Lieferung inklusive sind eine Wasserkühlung mit einem 140 mm Lüfter, ein Netzteil mit 650 und einer 80 Plus Gold Zertifizierung, ein Riser Kabel und ein Adapter von Klinke auf Klinke und Mikrofon femal. Dazu ist das Gehäuse sehr schön verarbeitet, hat eine großartige Haptik und ein elegantes und schlichtes Design. Der UVP von 349,90¤ ist nicht nur für das Gehäuse selbst, sondern auch für die zusätzlich mitgelieferten Komponenten. Diese sind ebenfalls sehr hochwertig und passen perfekt in das Gehäuse rein, andernfalls wäre bei einem ITX-Gehäuse eine längere Suche der Teile notwendig. Somit ist das Preis-/Leistungsverhältnis meiner Ansicht nach sehr gut, da es alles in allem ein super Rundumpaket ist.
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten soweit möglich
Ich habe bis jetzt noch keine anderen ITX-Gehäuse gebaut, jedoch fühlt sich das Material sehr wertig und robust an. Zu beanstanden ist hier vielleicht nur, dass keine einzige Schraube verwendet wurde. Das Klippsystem sieht zwar sehr robust aus, jedoch denke ich das hier eine mögliche Schwachstelle sein könnte, das lässt sich jedoch erst nach längerer Zeit sagen. Das Gehäuse selbst, das Rizer Kabel und die AiO-Wasserkühlung haben laut Herstellerseite 3 Jahre Garantie und das Netzteil 10 Jahre. Über die durchschnittliche Betriebsdauer der Pumpe lassen sich leider keine Angaben finden.
Fazit
Ich hatte mich sehr gefreut, dass ich Produkttester für dieses Gehäuse sein durfte, da ich schon immer ein ITX-Gehäuse und eine Wasserkühlung zum Bauen eines PCs verwenden wollte. Hierbei wurde ich von diesem Gehäuse nicht enttäuscht. Das Gehäuse ist sehr gut durchdacht und es eignet sich auch sehr zum Bau eines leistungsstarken PC. Ich muss zugeben, dass ich mich vom Preis zuerst abschrecken lassen hätte, jedoch im Nachhinein kann ich nur sagen, dass man mit den mitgelieferten Komponenten und der Verarbeitung des Gehäuses ein Produkt mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis bekommt. Es macht durch das durchdachte Design und das vorgefertigte Kabelmanagement sehr viel Spaß einen PC mit diesem Gehäuse zu bauen. Zudem finde ich es schön, da es edel und klein ist, man jedoch trotzdem die Leistung, die in dem Gehäuse steckt/stecken könnte, erahnen kann.