Verifizierter Kauf
Plus- und Kritik-Punkte am Festplatten-Gehäuse
Schmutzanfälligkeit
Aus den Abbildungen kann man erahnen, dass das Gehäuse schwarz glänzende
Oberflächen hat. Dass es sich dabei um Oberflächen handelt, die man im
allgemeinen Sprachgebrauch mit Klavierlack-Optik beschreibt, wird nirgends
wo erwähnt. Damit ist eine schwarz glänzend Oberfläche gemeint, auf der beim
leichten Anfassen Fingerabdrücke verbleiben und die den Staub beziehungsweise
Dreck wie magnetisch anzieht. Was nützt mir eine schön aussehende Fläche, die
auf den ersten Blick zwar hübsch aussieht, aber so schnell verschmutzt und
dann gammelig wirkt.
Ich kann mir das nur so erklären, dass die Designer und Marketing-Menschen
solcher Produkte entweder soviel Geld verdienen, dass sie sich anscheinend eine
andauernde Putzhilfe leisten können oder eine Ehefrau gefunden haben, die zu
dieser stumpfsinnigen Arbeit bereit ist. Dies ist bei mir und in meinem
Bekanntenkreis nicht der Fall. Das so oft angeführte Argument für diese Optik,
dass der Kunde diese Optik so wolle, trifft also für mich gewiss nicht zu.
Auch die Flächen mit dem gebürstetem Aluminium erwiesen sich auf Dauer als zu
schmutzanfällig. Wenn sich im Laufe der Zeit üblicher Staub in einem
Haushalt dort ablagert, sammelt sich dieser in den länglichen Riffelungen
ab und lässt sich auch nicht durch leichtes Drüber-wischen entfernen.
Dass es auch anders geht, sieht man an der Fläche, wo die Anschlüsse
liegen. Denn diese ist glatt matt und nicht schmutzanfällig. Warum sind
nicht alle Oberflächen so?
Geklipst statt geschraubt
Eigentlich sollte man annehmen, dass sich so ein Gehäuse auch ohne
Anleitung montieren lässt. Dem ist aber nicht so. Denn erst aus der
Anleitung geht hervor, dass man die Platte entweder mit den 4
beiliegenden Schrauben oder mit den 2 Plastik-Klipsen im Rahmen
befestigen kann, aber beides zusammen geht nicht. Es ist zwar löblich,
dass der Hersteller 2 verschiedene Befestigungen-Methoden anbietet,
ergibt für mich aber keinen Sinn. Bei einem Artikel in der 20
Euroklasse, wo es auch auf Cent-Beträge ankommt, hätte man die Klipse
auch weglassen können oder aber als weitere Variante anbieten können.
Das Prinzip der Schraube versteht jeder in industrialisierten Ländern,
während man bei den Plastikbefestigungen ohne Anleitung nicht wissen
kann an welchen Stellen man drücken muss, um die Befestigung zu
lösen. Selbst wenn man dies weis, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit
die Plastikstege abzubrechen, insbesondere wenn man die Platten
häufiger wechseln will. Da die äußere Hülle mit Schrauben befestigt
sind, braucht man eh einen Schraubendreher. Also ist für mich eine
Befestigung der Platte per Klipse nur dann sinnvoll, wenn die äußere
Befestigung auch durch so was wie Klipse erfolgt. Denn dann erst hätte
man den ersichtlichen Vorteil einer werkzeuglosen Montage.
Die Schrauben für die äußere Hülle greifen in messingfarben
Gegenstücke aus Metall. Dies ist solider und ein häufigerer Wechsel
der Platte ist damit möglich im Vergleich zu manch anderen
Gehäusen. Dort greifen die Schrauben wie Holzschrauben direkt ins
Plastik. Dies leiert natürlich bei häufigerem Plattenwechsel aus.
Beschriftung
Auf der Anschlussseite stehen die Daten wie Spannung, Stromstärke und
Polarität. Dies weiß jeder zu würdigen, der z.B. mal umziehen musste.
Denn wenn man Pech hat, hat man eine Kiste mit dutzenden Netzadaptern,
wo man kaum mehr weiß zu welchen Geräten die Adapter
gehören. Allerdings könnte die Beschriftung größer und kontrastreicher
sein, denn die Millimeter große Schrift konnte ich gerade so noch
erkennen. Die marktschreierische Phrase 6G hingegen ist groß
dargestellt. Dann sollte dies auch bei den anderen Beschriftungen
möglich sein.
Halterung
Dem Artikel liegt ein u-förmiger Halter bei, sodass man das Gehäuse
ähnlich wie ein Stalagmit aufstellen kann, statt das Gehäuse wie ein
Ziegelstein hinzulegen. Mir fällt kein zwingender Grund ein für die
erste Aufstellungsart. Für mich hätte ein zusätzlicher Halter nur Sinn
ergeben, wenn dieser Bohrungen hätte um das Gehäuse an einer Wand zu
befestigen. Denn dann könnte man an einem Router, der an der Wand
befestigt ist, bequem das Festplattengehäuse daneben anschließen, um
ein Mini-NAS zu haben.
Technische Daten
Leider ist auch hier die verbreitete Unsitte zu finden, dass keine
technischen Angaben wie zum Chipsatz vom USB-Adapter gemacht werden.
Als Linux-Nutzer weis man dann nicht, ob der verbaute Adapter
unterstützt wird. Da brauchen die Firmen auch nicht jammern, wenn man
als Käufer blind bestellt und Zandalismus (kaufen und zurückschicken)
betreibt.
Bei meinem Gehäuse war, so weit ich es erkennen konnte, der Chip
ASM1153E von der Firma "ASMedia Technology Inc." verbaut und das Programm
lsusb zeigte auch die USB ID 174c:55aa an, was auch nicht immer selbst
verständlich ist. Während bei anderen IDs dieses Herstellers nur
jeweils ein Chipname wie ASM1051W bei 174c:51d6 aufgelistet ist, wird bei
meinem Gehäuse die Kennzeichnung "Name: ASM1051E SATA 6Gb/s bridge,
ASM1053E SATA 6Gb/s bridge, ASM1153 SATA 3Gb/s bridge, ASM1153E SATA
6Gb/s bridge" mit vier Chipnamen angezeigt.
Ich weiß nicht ob der Hersteller hier so was wie eine generelle ID für
mehrere Chips verwendet hat oder die Linux-Community nicht sorgfältig
gearbeitet hat. Es wäre wünschenswert, wenn die Hersteller Linux mehr
unterstützen würden. Denn wenn sich Linux weiter etabliert, werden
Firmen, die dies vernachlässigt haben, wohl vom Markt verschwinden.
Als negatives Beispiel sei die Firma Kodak genannt, die damals den
Umstieg von der analogen zur digitalen Fotografie verpasst hat.