Verifizierter Kauf
Insbesondere auf Grund guter Erfahrungen mit dem MSI Z 490 Tomahawk hatte ich mich für dieses Board als Grundlage für meine geplante AM 5-Aufrüstung mit dem Ryzen 5 7600X entschieden. Die Vorfreude währte jedoch nur bis zum ersten einschalten, denn es kostete mich rund 1 Stunde (!) und unzählige Bootversuche, bis das Board endlich reif für die Windows-Installation war.
Die "Leidensgeschichte" verlief dabei in mehreren Etappen:
Anfangs weigerte sich das Board beharrlich, überhaupt ein Bild auszugeben (via iGPU) und die CPU- und RAM-Debug-LED leuchteten dauerhaft. Nachdem ich es -zigmal probiert hatte und kein Versuch glückte, wollte ich schon aufgeben, hatte dann aber die "Eingebung", die CPU noch einmal aus- und wieder einzubauen. Und warum auch immer, danach bootete das Board tatsächlich ins BIOS -
--- was jedoch schon nach wenigen Sekunden einfror und auf keinen Tasten- oder Mausbefehl reagierte. Also noch ein Dutzend Boot-Versuche mehr, bis das BIOS funktionierte -
- aber nur mit 4.800 MT/s meines Corsair 2 x 16 GB 6.000 MT/s CL 30-Kits, denn jedes aktivieren von EXPO führte wieder zum, Freeze oder nach dem Neustart gab es einen Blackscreen.
Okay, wieder etliche Bootversuche mehr und irgendwann lief auch EXPO und ich konnte tatsächlich Windows installieren.
Aber leider blieben zwei sehr unangenehme Bugs: Erstens wurde meine Steelseries-USB-Tastatur erst NACH dem Windows-Boot erkannt, so dass es unmöglich war, mit der entf-Taste ins BIOS zu booten. Um ins BIOS zu gelangen (um dort z. B. EXPO zu aktivieren oder die PBO-Einstellungen zu ändern), musste ich vielmehr stets den Umweg über die Windows-Systemsteuerung gehen. Und zweitens braucht das Board eine kleine Ewigkeit zwischen dem einschalten und dem Windows-Desktop: Fast eine Minute muss man warten - und das trotz einer schnellen 2 TB großen Corsair PCIe 4.0-NVMe-SSD und frisch installiertem Windows! Auch im PCGH-Test div. AM 5-Boards "glänzte" der MSI-Vertreter mit der im Vergleich deutlich längsten Bootzeit. Was belegt, dass es nicht an AMD, sondern an MSI liegen muss, die hier offensichtlich etwas vermasselt haben. Solche Bootzeiten, die an selige mechanische HDDs erinnern, im Jahr 2023 - nee, sorry MSI, det jeht nu jar nich!
Positiv ist lediglich zu vermelden, dass - nachdem das Board erst mal stabil lief - sowohl das BIOS Update (was aber die Bugs auch nicht beseitigte) als auch die Installation von Win + Treibern problemlos klappte. Aber für einen Preis von rd. 250 € ist das doch ein bissl wenig an netten Gadgets...
Ich habe mir jetzt noch ein AsRock B 650 Phantom Gaming Lightning von MF geholt. Nicht unbedingt der "Hersteller meines Herzens", aber ich geb' ihm jetzt mal 'ne Chance, nachdem es mein bisheriger Favorit MSI leider verk*ckt hat. Sollte auch das AsRock rumzicken, werde ich als reuiger Renegat zu Intel zurückkehren und zu LGA 1700 switchen, denn mit Intel-Systemen konnte ich mich eigentlich immer an smoother plug&play-Performance erfreuen...