Produkttester
Im Rahmen der Testers Keepers Aktion konnte ich den Monitor MSI Optix MAG272CQR testen.
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Mindfactory!
1. Design
Wie in vielen Alltagssituationen ist es auch bei neuer Hardware nicht anders: Der erste Eindruck zählt, der Letzte bleibt für immer. Egal wie gut die Spezifikationen eines Monitors sind, einen optischen Schandfleck möchte niemand auf dem Schreibtisch stehen haben. Der MSI Optix MAG272CQR gehört aber nicht in diese Kategorie. Wenngleich mir das Design vom Standfuß persönlich nicht so zusagt, fügt es sich doch in das Gesamtbild des Monitors gut ein. Die Vorderseite ist relativ schlicht in schwarz gehalten. Die Rückseite ist mit dem MSI Logo versehen und besteht, wie der Standfuß aus Kunststoff mit einer "gebürstetes Metall" Optik. Wobei der untere Teil vom Standfuß komplett aus Metall ist.. Was bei einem Gaming-Monitor natürlich nicht fehlen darf: schönes buntes Licht. Der MSI Optix MAG272CQR hat eine RGB-Beleuchtung, welche aber wirklich sehr dezent gehalten ist. Ein kleiner Bereich auf der Rückseite, welcher aber kaum in Erscheinung tritt, außer man hat einen direkten Blick auf die Rückseite oder der Monitor steht direkt an einer Wand. Die Beleuchtung selbst lässt sich nur über die MSI Software "Mystic Light" konfigurieren. Über das OSD-Menü des Monitors kann man die Beleuchtung nur ein- und ausschalten. Im Großen und Ganzen hat man hier ein rundes Design und für einen Gaming-Monitor ist es auch nicht zu aufdringlich geraten.
Ein kleines verstecktes Gimmick befindet sich auf der linken Seite des Monitors: Eine kleine Halterung für das Headset. Wirkt ein bisschen wackelig, aber solange keine Zugkraft auf das Headsetkabel einwirkt, sollte die Halterung auch stabil genug sein.
2. Verarbeitung
Von der Verarbeitung her macht der Monitor einen sehr wertigen und stabilen Eindruck. Keine scharfen Kanten oder sonstige Verarbeitungsfehler. Die Spaltmaße passen auch sehr gut. Es gibt nichts, was ich auf den ersten Blick bemängeln könnte.
3. Montage
Der Zusammenbau ist an sich schnell erledigt. Den oberen Teil vom Standfuß mit den 2 beiliegenden Schrauben und einen Schraubendreher am Panel befestigen und danach noch den unteren Teil befestigen. Fertig ist schon die Montage. Wer den Monitor an einer Wandhalterung befestigen möchte, kann das gerne auch tun. Eine VESA Halterung mit VESA 100x100 ist hier die richtige Wahl. Diese ist natürlich separat zu erwerben.
4. Leistung
Der Monitor ist höhenverstellbar und der Neigungswinkel lässt sich ebenfalls anpassen. Eine Pivot-Funktion ist hier allerdings nicht vorhanden. So etwas benötigt man aber eher im Office Bereich und weniger beim Gaming. Die Pivot-Funktion wäre nur beim Aufbau bzw. Anschließen neuer Kabel vorteilhaft, aber das kommt ja eher selten vor.
Da es sich hier um einen Curved Gaming Monitor handelt sollte man natürlich nicht den Blick auf den Krümmungsradius vergessen. Dieser beträgt hier 1500R, das heißt der Monitor bildet einen Kreis mit einem Radius von 1,5 m.
Über welche Anschlüsse verfügt der Monitor?
Vorhandene Anschlüsse sind 1x Displayport 1.2a, 2x HDMI 2.0, 2x USB 3.2, 1x USB Typ B (zum Anschluss mit dem vorhandenen Typ A zu Typ B Kabel am PC), 1x Kopfhöreranschluss und 1x USB-C Anschluss über den man zum Beispiel sein Notebook anschließen kann. Die maximale Leistung des USB-C Anschlusses beträgt aber nur 15 Watt, dass könnte für manche Notebooks zu wenig zum Laden des Akkus sein.
Ist der Monitor mit dem PC per USB verbunden kann man ihn natürlich als USB-Hub nutzen.
Ein weiteres Feature ist, dass man über die Gaming OSD App den Monitor per Maus konfigurieren kann. Man kann sich somit entscheiden, ob man die Einstellung des Monitors über die App ändert oder ganz normal über das OSD-Menü des Monitors selbst.
Laut Verpackung ist der Monitor "HDR ready". Was bedeutet "HDR ready"? Er kann auf jeden Fall ein HDR-Signal verarbeiten, hat aber keine offizielle HDR Zertifizierung. Das liegt unter anderem an der maximalen Helligkeit von 300 cd/m². Leider merkt man dem Monitor dieses HDR "light" auch an. Einen richtigen Mehrwert bringt es meiner Meinung nach nicht.
Die maximale Bildwiederholrate liegt bei 165 Hz. Der Monitor unterstützt Freesync Premium, welches in einem Bereich von 48 Hz bis 165 Hz arbeitet. Bei unter 48 FPS springt die "Low Framerate Compensation" ein. Durch Vervielfältigung der Bilder bleibt der Monitor im Freesync Bereich. Leider musste ich bei der Nutzung von Freesync ein unangenehmes Flackern der Helligkeit feststellen. Probiert hab ich alles Mögliche: Die neuesten Treiber installiert, 4 verschiedene Kabel getestet und auch ich hab mir auch extra ein Vesa zertifiziertes Kabel besorgt. Alle Anschlüsse der Grafikkarte wurden auch durchprobiert. Hierbei war es auch egal, ob per HDMI oder per DisplayPort. Andere Sachen, die ich ausprobiert habe waren: Begrenzung der FPS, zusätzliche Aktivierung von Enhanced Sync und V-Sync. Das Flackern trat immer auf. Hier blieb mir nichts anderes übrig als Freesync zu deaktivieren. Leider konnte ich nicht in der kurzen Zeit die genaue Ursache feststellen, aber es deutet sehr viel auf der Grafikkarten Treiber hin. Auf der AMD Seite findet man genau diesen Fehler unter "bekannte Probleme". Deswegen bleibt das bei meiner Wertung außen vor.
Eine leider sehr negative Sache, die mir beim Testen des Monitors aufgefallen ist: Der Monitor neigt sehr zu "Dark Level Smearing", auch als Ghosting bekannt. "Dark Level" bedeutet hier, dass das Ghosting verstärkt wahrnehmbar ist, je dunkler der darzustellende Bereich im Spiel ist. Leider bei den meisten VA-Panels ein Problem. Auch das Herumprobieren mit den verschiedenen Overdrive-Modi konnte ich keine spürbare Verbesserung der Bewegungsunschärfe feststellen.
Das im Monitor-Menü auswählbare "Anti-Verschwimmen" habe ich auch getestet, aber die Verbesserung war marginal und das Ghosting immer noch sehr störend. Freesync ist mit aktiviertem "Anti-Verschwimmen" auch nicht gleichzeitig nutzbar.
Kommen wir nun zu ein paar sehr positiven Aspekten. Die Farben und der Kontrast haben mir sehr gut gefallen. Ich musste hier auch kaum etwas an den Einstellungen ändern, da hier ab Werk schon gute Arbeit geleistet wurde. Ich habe nur ein leichtes Feintuning vorgenommen.
Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung. Man muss auch bedenken, dass es sich hierbei um einen Curved-Monitor handelt. Hier sollte man normalerweise auch frontal davor sitzen.
Positiv zu erwähnen ist außerdem auf jeden Fall noch das OSD-Menü des Monitors. Übersichtlich und intuitiv über den kleinen roten Joystick auf der Rückseite zu bedienen oder, wie schon erwähnt, über die OSD App. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das fand ich bei all meinen bisher benutzten Monitor im sehr umständlich und teils nervig.
5. Preis-/Leistungsverhältnis
Der aktuell günstigste Preis beläuft sich auf 299€ bei Mindfactory. Wer einen Curved Monitor sucht und sich für den MSI Optix MAG272CQR entscheidet, bekommt auf jeden Fall etwas Gutes für sein Geld geboten. Im Großen und Ganzen ist der aktuell Preis fair für das Gebotene.
6. Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten soweit möglich
Die Haltbarkeit lässt sich in der kurzen Zeit leider schwer beurteilen. Bisher lief der Monitor ohne Probleme, außer dem durch den Grafiktreiber verursachten Freesync-Problem.
Ich habe das Thema Curved Monitore bisher gekonnt ignoriert und mich bewusst kaum mit dem Thema befasst. Frei nach dem Sprichwort: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht".
Nach ausgiebigen Tests in diversen Spielen, besonders in einem meiner aktuellen Lieblingsspiele "Hell Let Loose", kann ich sagen, dass man doch schon eine gewisse Steigerung der Immersion spürt.
Im Vergleich zu meinem aktuellen Monitor, dem Dell S2719DGF, kommen die Farben natürlich besser zur Geltung. Das ist aber auch zum Großteil dem Panel-Typ geschuldet, da mein Dell Monitor ein TN-Panel besitzt und VA-Panels hier fast immer glänzen.
Fazit:
Der MSI Optix MAG272CQR hat gute und schlechte Seiten. Die gute Farbgebung, der schöne Kontrast, sowie das gut durchdachte OSD-Menü auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, dass durch das VA-Panel geschuldete Ghosting in dunklen Szenen.
Kann ich hier eine Kaufempfehlung aussprechen? Für schnelle Shooter ist der Monitor für mich definitiv nicht gut geeignet, da ich das Ghosting hier als zu störend empfand. Andere Genres, zum Beispiel Aufbausimulationen oder Rennspiele, bedient der Monitor aber sehr gut. Deswegen muss man schon bedenken, welche Spiele man hauptsächlich damit zocken möchte und dementsprechend seine Wahl treffen.