Produkttester
Ich durfte das MSI MAG B860 TOMAHAWK WIFI Mainboard im Rahmen der aktuellen 'Testers-Keepers'-Aktion auf Herz und Nieren testen. Vielen Dank an das liebe Mindfactory-Team!
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Verpackung:
Das Mainboard befindet sich in einer recht klassisch gehaltenen grau-schwarzen Box mit vereinzelten limettengrünen Akzenten. Bei genauer Betrachtung der Umverpackung wird schnell klar, dass MSI das Board auf die Zielgruppe 'Gamer' ausgerichtet hat und dabei keine Kompromisse eingeht. Insgesamt macht die Verpackung einen positiven Eindruck und lässt mit ihren 1,9 Kg Gewicht bereits erahnen, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Mainboard mit einer guten Kühlkörperausstattung handelt.
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Inhalt/Zubehör:
Neben dem Mainboard ist im Lieferumfang
ein Schnellinstallationsguide,
ein Shot-Out-Flyer,
ein SATA-Kabel (flach auf gewinkelt),
ein MSI Adapterkabel (1 auf 2 EZ Conn-Kabel),
ein Frontpanel-Verlängerungskabel,
eine WIFI-Antenne mit Standfuß,
ein zusätzlicher M.2-Abstandshalter (EZ M.2 Clip),
sowie ein Steckschlüssel zum Befestigen und Entfernen der M.2-Abstandshalter enthalten.
Bei dem aktuellen Preis des Boards von ~ 200 € ist das Zubehör als 'angemessen' zu bezeichnen. Teurere Mainboards mit Z890-Chipsatz bieten, was das Zubehör angeht, kaum mehr, kosten aber schnell mal das Zweifache. Man erhält hier also alles, was man sich in dem Preisbereich wünschen würde.
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Mainboard:
Kommen wir nun zum eigentlichen Schmuckstück, dem MSI MAG B860 TOMAHAWK WIFI Mainboard im ATX-Format. Das Board setzt auf Intels B860-Chipsatz, welcher den LGA1851-Sockel verwendet und die aktuellen Prozessoren der Core Ultra 2 Serie sowie deren kommenden 'Refresh' unterstützt. Das Mainboard fühlt sich beim Auspacken extrem wertig an und hat zumindest mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert :-)
Design:
Das eingangs bereits erwähnte Farbschema der Umverpackung findet sich auch auf dem Mainboard wieder. Zu einem schlichten schwarzen PCB gesellen sich große mattschwarze VRM- und SSD-Kühlkörper mit limettengrünen Akzenten und den Schriftzügen 'MAG' (MSI ARSENAL GAMING) sowie 'TOMAHAWK'. Das Design richtet sich hierbei klar an die 'Gaming-Community', ist aber meiner Meinung nach gerade für Personen, die einen klassischen Black-Build bauen möchten, optisch die erste Wahl im B860-Segment.
Stromversorgung:
Das MSI TOMAHAWK B860 verfügt über ein 6-lagiges PCB und eine solide 12+1+1+1-Phasen-Stromversorgung mit 60 A Power-Stages. 'Saft' erhält die CPU dabei über 2x 8-Pin-Stecker.
In Kombination mit den massiven FROZR-VRM-Kühlern, die mit 7 W/mK-Wärmeleitpads ausgestattet sind, ist das Mainboard bestens geeignet, auch die leistungsstärksten CPUs des aktuellen Intel-Lineups wie den Core Ultra 7 265K oder Core Ultra 9 285K zu befeuern, ohne an Leistung einbüßen zu müssen.
Interne Anschlüsse:
Insgesamt stehen dem Board 4x DDR5-DIMM-Steckplätze mit bis zu 256 GB Speicherkapazität zur Verfügung. Die Slots unterstützen dabei XMP-Profile mit Geschwindigkeiten bis zu 9.200 MHz, welche durch den Einsatz von CUDIMMs problemlos erreicht werden können. Letztere sind jedoch preislich so hoch angesiedelt, dass es sich hier wohl eher lohnt, auf gewöhnliche DDR5-6.400 MHz Module zu setzen, die als 'Sweet Spot' für die K-CPUs der Intel Ultra 2 Serie gelten.
Des Weiteren stehen dem 'TOMAHAWK' zwei PCIe x16-Steckplätze (1 x Gen 5.0 x16 und 1 x Gen 4.0 x4), ein PCIe 4.0 x1-Steckplatz sowie drei M.2-Steckplätze (1 x Gen 5.0 x4 und 2 x Gen 4.0 x4) mit üppigen FROZR-Kühlkörpern zur Verfügung. Der Gen 5.0 x16 Steckplatz kommt außerdem mit MSIs EZ PCIe-Release daher, einem sehr fortschrittlichen und durchdachten Druckmechanismus zur leichten Entfernung der Grafikkarte. Ebenfalls 'on Board' sind 4x SATA 6 GB/s-Anschlüsse für Festplatten und SSDs im Format 2,5 Zoll und aufwärts. Letztlich sind auf dem Mainboard 7x 4-pin-Lüfteranschlüsse (1x CPU-Fan, 1x AIO-FAN, 5x CASE-FAN) zu finden, um unter Einsatz entsprechender Lüfter einen guten Airflow im Gehäuse erzeugen zu können. Meiner Meinung nach erhält man hier eine ordentliche 'interne' Ausstattung mit vielen verschiedenen Anschluss- und Erweiterungsmöglichkeiten, die speziell für meinen Anwendungsbereich (Gaming/Office/3-Druck) mehr als ausreichend sind.
Externe Anschlüsse:
Das Rear-I/O des Mainboards ist ebenfalls hervorragend ausgestattet. Neben einem USB-BIOS-Flashback-Button und einem Clear-CMOS-Button befinden sich ein Thunderbolt-4-Anschluss (Typ-C) mit 40 Gb/s Datenübertragungsrate, 4x USB 2.0-Anschlüsse, 5x USB 3.2 Gen 2 Anschlüsse (4x Typ-A, 1x Typ-C) mit 10 Gb/s Datenübertragungsrate sowie ein HDMI- und ein Displayport-Anschluss.
Bei den Netzwerkadaptern setzt MSI ganz 'gamertypisch' auf die Intel-Killer-Serie, um möglichst niedrige Latenzen in Online-Games zu gewährleisten. Für die WIFI-Konnektivität kommt ein Intel Killer BE1750x Wi-Fi 7-Adapter zum Einsatz. Damit ist man gerade im Hinblick auf die Zukunft und den aktuellen Trend hin zu Wi-Fi 7 bei WLAN-Routern gut gerüstet. Besonders hervorzuheben ist, dass dem Mainboard eine Antenne mit einem langen Kabel und einem magnetischen Standfuß beiliegt. Im Gegensatz zu den festen 'Standardantennen' kann die MSI-EZ-Antenne so nach Wunsch näher an den Router, z. B. auf dem Schreibtisch platziert werden.
Die LAN-Verbindung übernimmt ein Intel Killer E5000 5 Gb/s Ethernet-Adapter. In Deutschland ist der Adapter vermutlich mehr als ausreichend, da die Durchschnittsbandbreite bei nur etwa 110-120 Mbit/s liegt. Die Ausstattung der Netzwerkadapter würde ich als Fan von kompetitiven Online-Spielen als 'überdurchschnittlich' bezeichnen, da bei vergleichbaren Boards meistens nur schwächere Realtek oder Intel 'Standardadapter' wie der AX210 zum Einsatz kommen.
Abschließend gibt es für mich (als Audiophile) einen 'Wermutstropfen': Das Board verwendet einen 'Entry-Level' Realtek ALC897-Soundprozessor. Bei dem Preispunkt hätte man definitiv einen höherwertigen ALC 1220 oder 4080 Soundprozessor verbauen können. So muss man im 'Worst-Case' zusätzlich +- 100 € für eine ordentliche Soundkarte hinblättern. Aber vermutlich ist das für 95 % der Nutzer nur Meckern auf hohem Niveau :-)
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Testsetup:
Die im nachfolgenden Test verwendete Hardware lautet wie folgt (und war vollständig kompatibel zueinander):
Intel Core Ultra 5 245K | MSI MAG B860 TOMAHAWK | 32 GB DDR5-6400 CL38 RAM (Crucial) | WD SN 7100 1 TB | INNO3D RTX 3080 12 GB | BQ! DARK ROCK 5 | PURE BASE 501 AIRFLOW | BQ! STRAIGHT POWER 11 750W
Einbau, Inbetriebnahme und Benchmarks:
Der Einbau des Boards war durch das vorinstallierte I/O-Shield einfach zu bewerkstelligen. Hier ist vor allem zu erwähnen, dass der Einbau der SSD durch MSIs EZ M.2 CLIP-II-System im Vergleich zur standardmäßigen Verschraubung deutlich 'komfortabler' wird. Gleiches gilt für das bereits zuvor erwähnte EZ-PCIe-Release-System der Grafikkarte.
Nach der Installation der restlichen Hardware kam die Stunde der Wahrheit: Das Mainboard bootete ohne Probleme und erkannte alle Komponenten. Verglichen mit dem Erstbootvorgang von etwa 2-3 Minuten bei so manchen AMD-Boards bootete das 'TOMAHAWK' innerhalb von 30 Sekunden vergleichsweise schnell.
Im Anschluss daran habe ich mir ein erstes Bild vom BIOS gemacht und das ist (subjektiv) bei MSI im Vergleich zur Konkurrenz am einfachsten und übersichtlichsten strukturiert. Bei der darauffolgenden Windows 11- und Treiberinstallation, die beide ohne Probleme von der Hand gingen, wurden verschiedene Benchmarks wie TimeSpy, Cinebench R24, Passmark u.a. durchgeführt. Dabei performten sowohl die CPU als auch die GPU 'punktetechnisch' so wie man es von einem Ultra 5 245K und einer RTX 3080 12GB erwarten würde. Das Mainboard hält wie es zu erwarten war also weder die CPU noch die GPU leistungstechnisch zurück.
Letztlich wurde nochmal mein Philips-Fidelio-Kopfhörer mit Klinke an dem ALC897-Soundprozessor getestet, allerdings bestätigte sich hier meine vorherige Kritik, dass dieser in der Preisklasse einfach nichts zu suchen hat.
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Fazit:
Unterm Strich erhält man mit dem MSI MAG B860 TOMAHAWK WIFI ein qualitativ hochwertiges und stark ausgestattetes Mainboard, dass im Preisbereich um 200 € ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Ich kann eine klare Kaufempfehlung für alle Interessenten geben, die ein zukunftssicheres Gaming- oder Allround- System bauen möchten.