Das B760M micro ATX board ist ein solides board mit wertiger Haptik und guter Verarbeitung. Aufgrund des fehlenden I/O shroud (voluminöse IO-Abdeckung) können auch noch ältere Kühler/Lüfter Kombinationen, wie z. B. mein Noctua NH-L12S problemlos verbaut werden, da die Bauteile des I/O shroud den Einbau nicht vereiteln. Hervorzuheben ist auch die verbaute Intel Wi-Fi 6E AX211 für 1x 2.4GHz/1x 5GHz/1x 6GHz simultan im M.2/E-Key mit Unterstützung von Intel CNVi als auch CNVio2. Auch die gut positionierten 4x Lüfter/CHA Fan 4-Pin Anschlüsse lassen sich via Bios tadellos benutzerdefiniert regeln, erreichen aber bereits im PWM Mode sehr niedrige Drehzahlen von 550 rpm. Den Kühler für die obere, an die CPU angebundene M.2 NVMe benutze ich nicht, da der Boxed Kühler die NVMe mit einem leichten Luftstrom kühlt.

Die beiden USB 2.0 Ports für Maus/Tastatur sind ok, aber die externen 3x USB Anschlüsse inkl. des 1x USB-C sind lediglich mit USB 3.2 Gen 1x1 ergo 5 Gbit/s angebunden. Zumindest den USB-C hätte AsRock mit USB 3.2 Gen 2x1 und 10 Gbit/s ausstatten können.

Ich habe einen i5 12400 verbaut und das Bios auf die Version 5.05 geflasht. Dies 13th Gen Raptor Lake und 14th Gen Raptor Lake refresh können verwendet werden, aber mir waren die Preisaufschläge in Relation zur benötigten Leistung im vorgesehenen Einsatzbereich zu heftig. Zumindest ist das board in ein paar Jahren bereit für einen CPU Wechsel. Ich verwende für Office, Multimedia und Internet die iGPU Intel UHD Graphics 730.

Das Bios folgt dem typischen Layout von AsRock mit bekannten Registern und Konfigurationsmöglichkeiten. Der i5 12400 wird mit einem Intel Laminar RM1 Kühler geliefert, dieser besitzt einen Kupferkern und ist kaum wahrnehmbar und läuft mit ca. 850 rpm im PWM Mode.

Nach Aktivierung der Stromsparmechanismen, insbesondere der Package C-States, musste ich leider feststellen, dass trotz Nutzung der onboard Grafik maximal die Package C-States C3 erreicht werden. Erwartet hatte ich eigentlich die Package C-States C8 bis C10 im low Idle Betrieb. Hier könnte AsRock durch ein künftiges Bios release nachbessern. Wer allerdings eine dedizierte Grafikkarte benutzt, würde diese niedrigen Energie-Levels ohnehin nicht erreichen.

Alles in allem eine solide Ausstattung mit Luft nach oben in den Details wie etwa Bios oder USB-C. Berücksichtigt man den attraktiven Preis des boards kann man das AsRock B760M Pro RS/D4 Wifi im Hinblick auf den Einsatzzweck uneingeschränkt empfehlen.

Ein Stern Abzug für die bis dato nicht erreichbaren Stromsparmechanismen Package C-States C8 bis C10 und die kastrierte USB-C Anbindung mit 5 Gbit/s anstatt 10 Gbit/s