Verifizierter Kauf
Der Versand war leider eine ziemliche Katastrophe: Erstens kostete es €50 extra für die "Übergröße", zweitens dauerte es über eine Woche (Mindfactory hatte eine veraltete Telefonnummer an IDS geschickt) und dann kam der Monitor noch kaputt an. Äußerlich war erst einmal alles in Ordnung, aber beim ersten Einschalten offenbahrten sich Sprünge und Blasen in einer der tieferen Schichten, die möglicherweise darauf zurückgingen, daß der Bildschirm freistehend auf einer Palette transportiert wurde, während er nur am Fuß fixiert war.
Das Gehäuse ist dann nicht verwindungssteif genug, um die Torsionskräfte im Lastwagen zu kompensieren.
Ja es ist Plastik und nicht sonderlich massiv, dafür kann man ihn auch noch tragen. Von der Rückseite sehe ich nichts, weil 43" Schirme eine Wand darstellen, welche alles dahinter ehemals sichtbare mit Inhalt ersetzt.
Bisher habe ich nur mit einen LG 43" IPS Monitor gearbeitet und der ist für die echte Arbeit große Klasse, aber daß ich beim Spielen gegen meine Kids keine Chance habe, liegt wohl auch daran, daß er eben träge reagiert und noch mit einer RTX 3090 betrieben wurde.
Dieser Schirm hier liefert zusammen mit der gleichzeitig eingewechselten RTX 4090 und eine Ryzen 5950X zum ersten Mal bei 4k das ab, wovon vorher allenthalben nur zu lesen und zu hören war: Endlich sinkt die Bildrate nie mehr auf 60Hz oder weniger und außerdem sind dank G-Sync bzw. variabler Bildrate alle Verrisse ("tearing") ohne VSync weg.
Tatsächlich läßt sich die Dokumentation nicht wirklich darüber aus, ob der Schirm variable Bildraten unterstützt, offiziell sind dort nur 60, 120 und 144 Hz aufgezählt. Aber nach Aktivierung von G-Sync, dem Abstellen von VSYNC und der Einstellung von maximal 144HZ Bildrate in den Nvidia-Treibereinstellungen habe ich nie wie wieder Verrisse beobachtet und die Bilderaufbauten sind ebenso nahtlos wie latenzfrei: Ein gänzlich anderer Spieleindruck!
HDR ist ebenfalls ganz nett, weniger bei der Arbeit aber auf jeden Fall bei Spielen oder Medien, es erreicht nicht ganz das Niveau von OLEDs, aber das vorherige LG IPS Panel (ist jetzt Zweitschirm) hat dagegen keine Chance.
Das hat bei der Arbeit aber tatsächlich noch ein paar Vorteile: Die Stabilität der Farben läßt bei diesem VA gegenüber dem IPS des LG etwas zu wünschen übrig, gerade Textfenster werden in den absoluten Ecken schon etwas unleserlich. Außerdem hatte das LG eine automatische Anpasung an die Umgebungshelligkeit, deren Nutzen erst so richtig auffällt, wenn man hier ständig nachregeln muß.
Und da ich das Gerät meistens im HDR 1000 Modus verwende, muß die Regelung der Helligkeit im Nvidia Control-Panel erfolgen, denn die manuelle Einstellung über Joystick oder Fernbedienung ist dann blockiert, was etwas lästig ist.
Da ist es vielleich sogar ganz nützlich, daß HDR unter Linux nicht geht und damit die manuelle Kontrolle über die Fernbedienung wieder funktioniert.
Ja, man kan unglaublich viel an dem Gerät einstellen und leider muß man es auch immer wieder, denn ich betreibe die Bildschirme über einen KVM an diversen Rechner, deren Fähigkeiten bei 4k sehr unterschiedlich ausfallen.
Der andere wesentliche Nachteil dieser relativ kompromißlosen Optimierung auf Spiele ist ein ziemlich hoher Stromverbrauch, vor allem weil die Abwärme bei den aktuellen Außentemperaturen eher lästig ist: Er strahlt einen buchstäblich an.
Aber ganz so schlimm wie zu den Anfangszeiten der Flachbildschirme ist es auch nicht.
Ob das bei der Lebenserwartung eine Rolle spielt, wird sich zeigen: Er ist für seine Darstellungsleistung ja durchaus preiswert, selbst wenn er damit doppelt so teuer (und durstig) wie das gleich große LG IPS Display ist, welches seine Vorzüge aber eben vor allem bei der Textarbeit hat, aber zum Spielen kaum taugt.
Der LG hat überraschend viel Baß zu bieten, was bei Filmen durchaus für Atmosphäre sorgen konnt, aber bei Videokonferenzen gelegentlich nicht die Klarheit brachte, welche meine etwas vorgeschädigten Lauscher brauchen.
Dieser Gigabyte-Schirm hat dort weit weniger zu bieten, für Explosionen oder ähnlich muß man wohl noch einen Subwoofer dazustellen oder eben doch die Kopfhörer nehmen.
Dafür ist er weit besser bei den Videokonferenzen und auch bei dialogreichen Filmen und im Sommer lasse ich die Kopfhörer besonders gern weg. Man kann also das etwas reduzierte Spektrum gut finden oder mangelhaft, je nachdem wo man seinen Schwerpunkt ansetzt.
Ein Stern Abzug, weil erst das 2. Gerät den Transport überstand und nicht alles perfekt ist.
Ein halber wieder drauf, weil Mindfactory alles getan hat, um die Wogen um den Transportschaden zu glätten.