Verifizierter Kauf
Optisch tolles und sehr wertiges Gehäuse. Man merkt beim Einbau der Komponenten direkt das alles vom Hersteller sehr durchdacht wurde.
Dies ist eines der wenigen Gehäuse mit frontseitigem USB-C-Stecker, was neben dem durchdachten Kabelmanagement das Hauptkaufargument war. Zudem stellt die schlichte graue Farbgebung eine erfreuliche Abwechslung zum Einheitsschwarz dar.
Die Montage von Netzteil, optischem Laufwerk und Mainboard gestaltete sich problemlos, einige Schrauben mit großem Kopf waren aber ab Werk derart fest angezogen, dass es eines Kreuzschraubendrehers bedurfte. Die Passgenauigkeit von Blechen und Bohrungen lässt keine Wünsche offen.
Bedingt durch die begrenzte Höhe dieses Midi-Towers bleibt an der Mainboardoberkante in Verbindung mit einem großen CPU-Kühler nur wenig Raum, um die Stecker für die CPU-Stromversorgung zu installieren. Die Demontage des Gehäusedeckels verschafft zwar etwas Entspannung, dennoch sind filigrane Hände vonnöten. Lobenswert: Aufgrund der üppigen Gehäusebreite sind Kühler mit bis zu 185 mm Höhe einsetzbar.
Zur akustischen Entkopplung von Festplatten ist sehr gut und man bekommt kaum Rückmeldung der Festplatten. Dies kann am sehr stabilen und gewichtigen Aufbau des Gehäuses liegen. Das Gehäuse ist nämlich sehr massiv gebaut und wiegt recht viel. Die seit einigen Jahren verwendeten SSDs fanden ebenfalls problemlos Platz, in diesem Fall auch nur noch auf dem Mainboard aufgesteckte im M2-Format.
Ab Werk sind drei Lüfter vorinstalliert, zwei front- und einer rückseitig. Diese besitzen je einen dreipoligen DC-Anschluss und werden über den integrierten Hub angesteuert. Letzterer hat dann neben der Stromversorgung per SATA-Stromkabel einen vierpoligen PWM-Eingang.
Und hier zeigt sich eine Eigenheit: Verbindet man nun diesen PWM-Eingang mit dem SYSFAN-Anschluss des Mainboards, erfolgt keine Regelung. Die Lüfter laufen mit hoher Drehzahl und zu hohem Geräuschpegel. Es muss mindestens ein weiterer PWM-Lüfter an den Hub angeschlossen werden, damit eine Regelung stattfindet. Das Handbuch von Fractal sieht vor, dafür den CPU-Lüfter zu nutzen. In meinem Fall nicht möglich, da Wasserkühlung verbaut. Ich habe einfach einen 4. 140mm PWM Lüfter gekauft und somit regelt nun die integrierte Lüftersteuerung optimal.
Jedoch möchte nicht jeder die CPU-Kühlung, die ja einen elementaren Bestandteil für den sicheren Betrieb der Hardware darstellt, aus den Händen des Mainboards geben. Alternativ kann man daher den CPU-Lüfter am CPU-FAN-Anschluss des Mainboards gelassen und das PWM-Kabel des Hubs vom Mainboard getrennt, sodass nur doch das SATA-Stromkabel und die DC-Leitungen der drei Lüfter am Hub angeschlossen sind. Dann laufen die Gehäuselüfter zwar immer noch ungeregelt, aber langsam genug, sodass man sie bei geschlossener Gehäusefronttür nicht mehr wahrnehmen kann.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist die nach oben hell blinkende LED für den HDD-Zugriff, die man aus dem Augenwinkel heraus stets wahrnimmt.
Wer ein Gehäuse mit Glaswand ordert, sollte alle Kabel sorgfältig verlegen können. Hierbei macht es einem Fractal sehr leicht, diverse mit Gummistreifen versehene Durchbrüche erlauben es, die Kabel weitgehend rückseitig hinter der Zwischenwand, auf der das Mainboard fixiert wird, zu verstecken.
Fazit: Wer sich nicht scheut, über 150 ¤ für eine Gehäuse auszugeben, erhält mit dem R6 eine hochwertige und flexible Unterbringung für seine Hardware, die darüber hinaus effektvoll in Szene gesetzt wird. Beachtet man die Eigenheiten der Lüftersteuerung, eignet sich das R6 voll und ganz für Silent-PCs.