Seit zwei Jahren werkelt dieser Prozessor nun bereits vor sich hin und verrichtet tadellos seinen Dienst. Für knapp 120¤ war er damals auch nicht billig, weswegen ich ihn seit dem immer wieder Leistungstests unterzog und mit Übertaktung sogar das letzte Quäntchen Leistung aus ihm herauskitzelte.
Im alltäglichen Leben hat er sich vor allem beim Zocken unter Beweis stellen müsse, leistete aber auch abseits davon bei Video- und Tonbearbeitung, sowie anderen anspruchsvollen Bereichen wie 3D-Rendering einen guten Dienst. Gekühlt wurde er mit einem sehr leisen Freier A11, der Stock-Kühler dürfte einigermaßen unerträglich unter Vollast sein.
Leider handelt es sich auch hier nur um einen theoretischen(!) Vierkerner, da der Prozessor in 2 Module unterteilt ist und sich jedes dieser Module lediglich zwei Threads teilt, was ihn von der Leistung mit einem Intel Dual-Core mit Hyperthreading (ein Kern unterteilt sich hier ebenfalls in 2 Threads) vergleichbar macht! Der Vorteil dieser Architektur macht sich nur in dafür optimierten Anwendungen bemerkbar.
Zu meinen Overclocking-Erfahrungen: Mein FX-4300 ließ sich ohne Probleme auf 4,6GHz übertaten und verrichtete seine Arbeit merklich schneller (getestet in Intensivbereichen wie Video-Redering). Dabei stiegen die Temperaturen nie über 60°C und es währe sicherlich möglich gewesen die 5GHz-Marke zu knacken, jedoch gaben bei höheren Spannungen die ungekühlten Spannungswandler auf meinem 970A-G43 auf und die Schutzschaltung schaltete den PC ab. Der Stromverbrauch stieg auf weit über 170 Watt an und ist wohl das größte Problem dieses Prozessors.
Empfehlung für den Alltags-PC, wenn ein hoher Stromverbrauch irrelevant ist.
Pro:
- ausreichen Leistung für Computerspiele, Office-Anwendungen und die tägliche Arbeit!
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- AM3+ Sockel lässt sich später einfach upgraden
Contra:
- hoher Stromverbrauch (TDP) und damit größere Wärmeentwicklung (bis 145Watt @ Stock 4GHz)!
- schnelle Alterung (für zukünftige Spiele quasi obsolet; kein Vergleich zu Intel-Modellen!)
Hinweise zum Prozessor und den Tests:
- Wie bei allen vorherigen FX-Prozessoren werden Kerntemperaturen unter 40-50°C fehlerhaft ausgelesen, sodass es darunter keine verlässlichen Messwerte gibt!
- Genutzte Tests sind synthetische Benchmarks und Extrembeispiele, die den Prozessor auf eine Art beanspruchen, die nur in seltenen Fällen vom Durchschnittsverbraucher erreicht wird!
- System: ARCTIC Freezer A11, MSI 970A-G43, 8GB-1600 Crucial Ballistix Sport, R7 265X