Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal herzlich beim Team von Mindfactory bedanken, das mir das ST100 im Zuge der Testers Keepers Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Lieferumfang
Im Karton des ST100 RGB ist neben einem Garantie-Heftchen, Hinweise zur der Entsorgung elektronischer Geräte, ein Quick Start Guide sowie ein Kabel von USB 3.1 A (für den PC) auf USB 3.1 Micro B (für den Ständer) zu finden.
Optik und Usability
Der ST100 Headset Ständer kommt in einem schlichten, funktionalen aber dennoch stilvollen Design daher. Das verbaute Material ist matt schwarz lackiertes Aluminium, es fühlt sich gut an und sollte durch die raue Oberfläche nicht so anfällig für Fingerabdrücke sein. Des Weiteren verarbeitet wurde dunkelgraues Plastik für die LED Beleuchtung am Fuß, welche sich somit, sofern sie ausgeschaltet ist, nicht merklich von der Basis des Ständers abhebt und weißes Plastik für das Corsair Logo am oberen Ende des Ständers. Die Unterseite des ST100 ist bis auf das Typenschild komplett mit Gummi überzogen, was für einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch sorgt. Mein Exemplar kippelte ein wenig, das sollte aber kein Problem sein. Oben am Ständer befindet sich eine leichte Vertiefung, um zu verhindern, dass das aufgelegte Headset oder der Kopfhörer herunterfallen.
Beleuchtung
Die voll RGB fähige LED Beleuchtung teilt sich in 8 Zonen am Standfuß sowie das Corsair Logo an der Stange auf. Beim ersten Einstecken leuchtet der Ständer in allen Regenbogen-Farben fröhlich vor sich hin. Näheres zu den Einstellungsmöglichkeiten der Beleuchtung in der Software später.
Funktionen / Features
Neben der offensichtlichen Funktion, nämlich einen Platz zum Aufhängen eines Headsets zu bieten, kann der ST100 aber noch mehr. Es wurde ein voll USB 3.1 fähiger USB Hub verbaut mit einem Anschluss auf der Oberseite des Fußes sowie einem zweiten Anschluss an der rechten Seite. Direkt daneben befindet sich auch eine 3,5 mm Klinken Buchse für den Anschluss eines Headsets. Wer einen Kopfhörer und ein separates Mikrofon anschließen möchte oder ein Headset ohne vierpoligen Headset Stecker besitzt, kommt um den Einsatz eines Adapters nicht herum. Schließt man ein Headset an den Ständer an, so kann man die verbaute Soundkarte benutzen. Diese bietet, falls man die "CUE" Software installiert, auch eine hardwareseitige 7.1 Surround Sound Emulation. Die Leistung der Soundkarte ist recht ordentlich und sollte deutlich über den Fähigkeiten von Onboard Lösungen auf Low Budget Mainboards liegen. Insofern man also keine separate interne oder externe Soundkarte besitzt, ist das also durchaus interessant, allein schon wegen der Surround Sound Emulation.
Feedback
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir bis jetzt noch nie Gedanken gemacht, ob und wofür ich einen Headset Ständer brauchen könnte. Wenn ich meine Kopfhörer nicht verwendet habe, lagen diese einfach auf dem Schreibtisch oder dem PC herum. Schon nach kurzer Zeit finde ich es aber durchaus praktisch, der Arbeitsplatz wirkt aufgeräumter und im Endeffekt nimmt der Ständer sogar weniger Platz weg, als das Headset, wenn es an derselben Stelle liegen würde. Auch die Möglichkeit, das Headset direkt am ST100 anzuschließen, ist für mich interessant, da ich im Moment keine Möglichkeit habe, meine interne Soundkarte in meinem PC zu verbauen und die Onboard Soundkarte von meinem Board nicht sehr gut ist. Wirklich praktisch finde ich den USB 3.1 Hub, da viele vor allem ältere PC Gehäuse keine USB 3.0 Frontanschlüsse bieten oder aber der Anschluss am Mainboard ein ziemliches Gefriemel ist. Allerdings hätte ich mir einen dritten USB Port gewünscht, um Maus und Tastatur anschließen zu können und noch einen weiteren Anschluss für etwaige USB-Sticks oder ein Ladekabel für das Handy zur Verfügung zu haben. Auch ist die Position des oberen Anschlusses, der wohl für den USB Sender eines Wireless Headsets gedacht ist, für den dauerhaften Anschluss einer Maus oder Tastatur eher unpraktisch.
Ich bin kein großer Fan von leuchtenden Peripherie Geräten, mal abgesehen von der Tastatur, bei der es einen Sinn hat. Auf lange Sicht werde ich die LED Beleuchtung wohl ausgeschaltet oder schwach leuchtend einfarbig lassen, aber das ist wohl eine Geschmackssache.
Software
Direkt nach dem Anschluss an den PC wurde der Headset Ständer problemlos von Windows 10 erkannt. Sowohl die integrierte Soundkarte sowie der schnelle USB 3.1 Hub meldeten sich einsatzbereit. Ein kurzer Test mit einer externen Festplatte sowie mit einem Sprachchat Programm ergaben, im Prinzip ist der Headset Ständer auch ohne die Software funktionsfähig. Möchte man allerdings den vollen Funktionsumfang benutzen wie die Steuerung der LED Beleuchtung und die 7.1 Surround Sound Emulation, wird die auf der Corsair Website verfügbare und rund 200 MB große CORSAIR Utility Engine oder kurz "CUE" benötigt. Download als auch Installation funktionierten reibungslos. Nach der Installation wir ein Neustart der PCs benötigt.
Beim ersten Start bombardiert einen die Software mit allen Produkten, die die LED Beleuchtung von Corsair im Programm hat, das lässt sich allerdings mit einem Haken in den Optionen (nur die verbundenen Geräte anzeigen) abschalten. Wechselt man zwischen Stereo und Surround Sound, erfolgt eine akustische Rückmeldung ("Surround ON", "Surround OFF"), auch beim Wechsel zwischen den einzelnen Equalizer Presets macht sich die Software bemerkbar ("One", "Two", "Three", ...) beides lässt sich aber auch deaktivieren.
Die Einstellungsmöglichkeiten für die LED Beleuchtung sind sehr umfangreich. Zunächst einmal bietet "CUE" 8 verschiedene Beleuchtungs-Presets an (Spiralregenbogen, Regenbogenwelle, Visier, Farbwechsel, Farbimpulse, Farbwelle, Statische Farbe, Beleuchtungsverknüpfung). Hier lassen sich verwendeten Farben, die Geschwindigkeit und Verlauf der Animation sowie einige andere Optionen einstellen. Die Verwendung ist sehr intuitiv und man bekommt direkt eine visuelle Rückmeldung in der Software sowie am Gerät selbst. Es lassen sich auch mehrere Effekte gleichzeitig erstellen und nach Belieben an und abschalten, auch eine Überlagerung mehrerer Effekte ist möglich. Wem das noch nicht ausreicht, kann durch einen Klick auf den kleinen "Erweitert" Knopf oben in der Software die kompletten Funktionen freischalten. Nun hat man Zugriff auf 5 Neue Muster (Statisch, Gradient, Kräuseln, Voll, Welle), bei denen sich die Farbe oder Farbverlauf, Dauer der Animation, Häufigkeit der Animation, und Geschwindigkeit der Animation frei einstellen lässt.
Des Weiteren lassen sich alle 9 LEDs, die 8 im Fuß und das Logo einzeln oder als Gruppe (durch gedrückt halten der STRG Taste) ansprechen. Die daraus entstehenden Kombinations- und Einstellungsmöglichkeiten sind quasi unbegrenzt. Die Software bietet die Möglichkeit, Profile mit unterschiedlichen Beleuchtungen anzulegen und diese mit dem Start von Anwendung und Spielen zu verknüpfen. Wer möchte, kann also seine eigene Beleuchtung erstellen und diese je nach gestartetem Programm automatisch zu aktivieren.
Der Equalizer hat von Haus aus 6 Profile (Pure Direkt, Bass Boost, Movie Theater, FPS Competition, Clear Chat) bietet aber auch die Möglichkeit, Eigene zu erstellen. Man kann dann die Lautstärke von 10 verschiedenen Frequenzbereichen um bis zu +12 dB verstärken oder um bis zu -12 dB abschwächen. Auch hier besteht die Option, diese direkt mit den entsprechenden Anwendungen zu starten.
Preis-/Leistungsverhältnis
Corsair ruft für den ST100 einen stattlichen Preis ab, der aber, wenn man wirklich den vollen Funktionsumfang (USB 3.1 und Soundkarte) nutzt, gerechtfertigt sein kann. Ist man nur auf der Suche für einen Platz, an dem man sein Headset verstauen kann, sollte man sich vielleicht nach einer preiswerteren Lösung umschauen. Ist man aber der Besitzer eines teuren Kopfhörers und möchte diesen richtig in Szene setzen, ist man hier gut bedient. Auch wenn man schon andere Corsair Produkte mit LED Beleuchtung hat, die sich mit der "CUE" Software steuern lassen, ist es vielleicht ein schöne Ergänzung. Auch wenn ich es nicht mag, wenn der ganze Schreibtisch wie eine Christbaum Beleuchtung strahlt.
Fazit
Eine interessante, wenn auch teure Erweiterung der Peripherie, falls man die kompletten Funktionen gebrauchen kann.
Pro
+solide Verarbeitung
+optisch ansprechend
+7.1 Soundkarte
+USB 3.1 Hub
+gute Software
Con
-etwas teuer
-"nur" 2 USB Ports