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Das AZZA Storm 6000 W/B, ein PC Big Tower mit Wow-Effekt, oder doch nicht?
Der folgende Bericht wurde im Zuge der "Testers Keepers"-Aktion von Mindfactory erstellt. Zur Wahl standen das AZZA Storm 6000B (Schwarz) und das AZZA Strom 6000W (Weiß). In diesem Test kam das AZZA Storm 6000W zu Einsatz.
Nachfolgend die wichtigsten Aspekte des Testberichtes.
- Pro & Contra
- Design
- Verarbeitung
- Funktionen
- Montage/Kabelmanagement
- Preis/Leistung
- Fazit
Ein Hinweis noch bevor wir mit dem Testbericht beginnen. Die Komponenten die bei diesem Test zum Einsatz kamen, haben schon einige Jahre ihre Arbeit verrichtet und zählen nicht zu den aktuellsten. Die Kernkomponenten wie Mainboard usw. standen bei diesem Test noch nicht zur Verfügung, so dass ich hierfür auf ältere Hardware zurückgegriffen habe. Sie dienen lediglich der Veranschaulichung des Einbaus.
Fotos zum Test gibt esim Forum: "Reviews/PC Komponenten/AZZA Storm 6000 Testers Keepers"
Das Pro & Contra:
Pro:
- Edel wirkendes Design
- Großes Seitenfenster aus gehärtetem Glas
- Zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten
- Sehr großzügiges Platzangebot
- Lüfter austauschbar (bezieht sich auf vorinstallierte Lüfter)
- Antivibrationsstreifen
- Vorbereitung für WaKü
- Lange Kabel der verbauten und/oder vorinstallierten Komponenten
- RGB Beleuchtung
- Festplattenhalterunganordnung beliebig änderbar
- Abnehmbarer Staubfilter
Contra:
- Nur ein 5,25" Laufwerksschacht
- Fehlende Gummis bei der Kabeldurchführung zum Kabelmanagement
- Fehlende Netzteilabdeckung
- Fehlender RGB Controller (dazu später mehr)
- Fehlende Dämmung
- Fehlendes Zubehör
- Anleitung nur auf Englisch und sehr kurz
- Fehlerhafte Beschreibung
- Hoher Preis
- Relativ schwer
Das Design:
Das AZZA Storm 6000 muss sich definitiv nicht verstecken. Es sieht sehr edel aus. Die Front, sowie auch die Oberseite, werden von einer Reihe Hexagons geziert, einige davon eingestanzt, andere wiederrum sind durchsichtig. Die zuletzt genannten bringen die RGB Lüfter sehr schön zur Geltung. Auch der POWER Schalter fügt sich gut in die Front ein. Besonderes Highlight des AZZA Storm 6000 ist das große Sichtfenster auf der linken Seite. Dieser Big Tower macht ohne jeden Zweifel, überall eine gute Figur.
Die Verarbeitung und Funktionen:
Bis auf Front und Oberseite ist der komplette Tower auf sehr stabil wirkendem Metall. Front und Oberseite sind aus Kunststoff, was man aber nicht sieht, denn die Oberfläche ist glänzend und reiht sich gut in das Gesamtkonzept ein. Das große Sichtfenster ist aus gehärtetem Glas, welches mit einem EVA
Antivibrationsstreifen ausgestattet ist. Im Auslieferungszustand ist das Glas beidseitig mit Folie geschützt.
In die Front eingearbeitet ist eine Klappe, die ein eventuell eingebautes optisches Laufwerk verbirgt, sowie einen zunächst kleinen unscheinbaren Taster. In der Klappe befindet sich ein kleiner Magnet der dafür sorgt, dass diese geschlossen bleibt.
Bleiben wir zunächst bei den Lüftern. Laut Hersteller und Beschreibung sollte bei den Lüftern ein 4-PIN-PWN Anschluss sein, diesen sucht man jedoch vergebens. Bei den Lüftern handelt es sich um 120mm Lüfter die, lt. Hersteller, mit 800 | 1800 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Die 4 vormontierten AZZA Hurricane RGB-Lüfter sind in Acrylglas gefasst, welches die RGB Beleuchtung besonders gut zur Geltung bringt. Die Lüfter sind mit je einem 3-Pin Power Connector (nicht wie angegeben 4-Pin-PWN) und einem 4-Pin RGB (m/w) ausgestattet.
Auch beim Thema Lautstärke hätte ich mir mehr erwünscht. Für meine Ohren waren diese RGB Lüfter einfach zu laut. Hier kann es aber auch daran liegen, dass ich diese bei Volllast und voller Umdrehungszahl getestet habe.
Zum Thema RGB Beleuchtung: Die Lüfter benötigen ein RGB kompatibles Mainboard. Wer so ein Board nicht besitzt, der hat die Möglichkeit, über einen zusätzlichen Molexstecker, der auch vorhanden ist, die RGB Beleuchtung anzuschließen. Es bietet sich hier an, den Stecker auf Funktion zu testen, denn in meinem Fall war es leider so, dass der Stecker an der RGB Steuerplatine, die sich oben im Deckel befindet, gar nicht angeschlossen war. Daher war der Molexstecker bei mir ohne Funktion und zu meinem Bedauern muss ich zugeben, dass ich diesen im Laufe der weiteren Tests aus den Augen verloren habe. Man kann alles in Allem aber sagen, hier hat der Hersteller entweder geschlafen oder hat die ganze Sache nicht richtig zu Ende gedacht. In Anbetracht des hohen Preises, wäre es schön gewesen, z.B. einen RGB Controller zum Lieferumfang zu legen. Das hätte das Gesamtergebnis positiv beeinflusst. Ein RGB Controller der ggf. noch mit Infrarot Fernbedienung ausgestattet ist, "was für ein genialer Schachzug". Naja, man darf ja noch träumen.
Bei den Lüftern erinnern wir uns an den oben genannten kleinen unscheinbaren Taster hinter der Frontklappe. Dieser ist für RGB Beleuchtung der Lüfter. Zum einen dient er als EIN/AUS Schalter, zum anderen kann mit ihm die Farbe und der Farbmodi der Lüfter eingestellt werden.
Wenn man nun aber, je nach persönlicher Stimmung, jedes Mal erst die Klappe öffnen muss um etwas zu ändern, kann das mitunter schon nervig sein. Hier kann man dann wirklich sagen: "Ein Königreich für einen RGB Controller". Zum Glück sind diese für kleines Geld nachgekauft und schon kann man alles von seinem Sitzplatz aus machen. Dieser Nachkauf trügt das Ganze natürlich ein wenig in Hinsicht auf den stolzen Preis des Towers.
Bleiben wir bei den negativen Aspekten des Towers. Diesmal bezieht es sich auf den 5,25" Laufwerksschacht. Beim AZZA Storm 6000 kann man nur ein 5,25" Gerät einbauen, da es nicht mehr Öffnungen in der Front gibt. Natürlich reicht ein optisches Laufwerk vollkommen aus, was ist aber mit den PC Enthusiasten, die neben einem optischen Laufwerk auch zum Beispiel eine Lüftersteuerung einbauen wollen? Die müssen sich wohl oder übel für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden. Für die einen oder anderen ist das sicherlich nicht weiter von Belang, aber es sollte zumindest mit erwähnt werden.
Weiterer Kritikpunkt sind in meinen Augen die fehlenden Gummis an den Kabeldurchführungen zum Kabelmanagement. Zwar ist das Metall an den Rändern der Öffnungen gewalzt und wenn die Kabel einmal sauber und ordentlich verlegt sind kann nicht mehr viel passieren, dennoch hätten hier Gummis dem Ganzen keinen Abbruch getan. Bei anderen Towern in der Größenordnung und dem Preis, gehört sowas einfach zum guten Aussehen.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass es eine Netzteilabdeckung gibt, vielleicht mit einem Schriftzug, z.B. "AZZA Storm 6000". Die hätte das Gesamtbild ganz klar positiv abgerundet. Mit ein wenig handwerklichem Geschick, kann man diese aber sicher schnell und günstig selber bauen. Aber auch hier würden natürlich wieder Folgekosten entstehen.
Ohne den Preis weiter nach oben zu treiben, wäre es auch angebracht gewesen, eine Dämmung im Gehäuse anzubringen. Selbst gute Dämmungen
kosten in der Herstellung nicht viel, so dass der Hersteller dennoch Gewinn hätte einfahren können.
Auch vermisse ich leider den einen oder anderen zusätzlichen Einbaurahmen für 2,5" Laufwerke. Zwar ist es heutzutage eher untypisch, viele Festplatten zu verbauen, aber wenn das Gehäuse schon die Möglichkeit bietet, sollte man diese auch nutzen können. Leider kann ich nicht sagen, ob man diese separat nachkaufen kann, aber selbst wenn, wären wir auch hier wieder beim Thema Zusatzkosten.
Ein weiteres mögliches Gimmick, wäre eine ausziehbare Abdeckung am Gehäusedeckel um bei Nichtbenutzung der oberen Anschlüsse, diese zu verschließen. Leider sucht man auch hier vergebens.
Kommen wir nun aber auch mal zu den positiven Dingen am AZZA Storm 6000. Da wäre zum einen der 5. vormontierte Lüfter auf der Rückseite. Vorweg noch ein kleiner Tipp dazu. Es schadet nicht, den Lüfter einmal abzuschrauben und um 90° gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Der Hintergrund ist der, dass dann das Kabel des Lüfters nach oben raus geht und man so das Kabel unauffälliger verlegen kann. Dieser ist kein RGB Lüfter und aber selbst bei Volllast kaum hörbar. Auf der Oberseite des Towers befindet sich noch RGB LED Streifen, der in den gleichen Farben leuchtet wie die Lüfter. Weiterhin befinden sich oben auch 2 USB 2.0, 2 USB 3.0 sowie Mikrofon -und Kopfhöreranschlüsse.
Alle Kabel die sich von Haus aus im AZZA Storm 6000 befinden sind lang genug um diese sauber und ordentlich zu verlegen. Auf der Unterseite findet man zudem einen herausnehmbaren Staubfilter, was die Reinigung enorm erleichtert.
Weiterhin positiv muss hier das sehr großzügige Platzangebot erwähnt werden. So können beim AZZA Storm 6000 Grafikkarten bis zu einer Länge von maximal 42cm, CPU Kühler bis zu einer Höhe von maximal 18cm und ATX Netzteile bis zu Maximallänge von 25cm eingebaut werden. Das AZZA Storm 6000 besitzt 10 Slots (man könnte also bis zu 10 Steckkarten verbauen), 4x 3,5" und 6x 2,5" Laufwerkseinschübe. Auch die vorbereitete Möglichkeit für das Einbauen einer WaKü sollte man als positiv betrachten. Zudem ist der Tower um weitere Lüfter erweiterbar (5x 140mm oder 7x 120mm).
Die Montage:
Beim Thema Montage hat man sich wirklich Gedanken gemacht. Das AZZA Storm 6000 unterstützt folgende Formfaktoren: ATX, EATX und mATX. Der Einbau funktioniert problemlos und sollte unter Berücksichtigung der Sicherheitsstandards wie Erdungsarmband etc. schnell erledigt sein. Sehr positiv sei hier auch zu erwähnen, dass Festplatten an der rechten Seite des Towers befestigt werden können, sei es nun von der Innen |oder Außenseite. So kann man seine Datenträger vor zu neugieren Augen verstecken. Dabei wurde an 2,5" und an 3,5" Laufwerke gedacht. Alle Halterungen lassen sich mit nur einer Schraube vom Gehäuse lösen um den Einbau zu erleichtern. Die Wechselrahmen lassen sich auch ohne weiteres an einer anderen Stelle, zum Beispiel über dem Netzteil, anbringen. Auch die beiden HDD-Schlitten direkt neben dem Netzteil lassen sich problemlos herausnehmen. Das Kabelmanagement erweist sich als akzeptabel, wie man auf den Fotos erkennen kann. Ich habe zusätzlich noch kleine Pads angebracht um noch mehr nach meinen Wünschen verlegen zu können.
Preis/Leistung:
Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt nach persönlichem Ermessen hier nicht. Man bekommt für sein Geld einen stylischen Big Tower, mit teils auch positiven Aspekten, aber es gibt auch leider einiges Negatives.
Gesamtfazit:
Das AZZA Storm 6000 ist definitiv ein schicker Big Tower, dessen großes Seitenfenster ein Blickfang schlecht hin ist. Auch das sehr großzügige Platzangebot, die zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten, auswechselbarer
Staubfilter, Einbaumöglichkeit einer WaKü usw. sprechen für das AZZA Storm 6000.
Eine klare Kaufempfehlung kann ich hier dennoch nicht aussprechen. Der ohnehin schon stolze Preis und die Tatsache, dass hier einiges nicht konsequent zu Ende gedacht wurde, würden mich persönlich vom Kauf des AZZA Storm 6000 abhalten. Nun gibt es natürlich zwei Möglichkeiten: Der Hersteller geht mit der UVP nach unten, oder sollte sich überlegen, auf Kundenmeinungen einzugehen und bessert sein AZZA Storm 6000 aus. Wenn alle, aus meinem Testbericht, hervorgehenden Kritikpunkte ausgebessert werden würden, dann wäre der Kauf eine Überlegung wert. Aus jetziger Sicht gäbe es noch zu viele Zusatzkosten (z.B. RGB Controller etc.) die man auf den Kaufpreis drauf schlagen muss. Dann ist es sicherlich besser, sich vor dem Kauf noch etwas mehr Zeit zu nehmen und andere Gehäuse genauer unter die Lupe zu nehmen, ob es nicht eins gibt, vielleicht sogar etwas günstiger, das die Kritikpunkte des AZZA Storm 6000 nicht hat. Natürlich spiegelt das Gesamtfazit nur meine persönliche Meinung wieder. Letztendlich muss jeder selbst abwägen, was ihm wichtig ist bzw. mit welcher Einschränkung er oder sie leben kann.
Eine komplette Inbetriebnahme der RGB Beleuchtung war jetzt nicht möglich, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen RGB Controller zur Verfügung habe. Sobald dieser da ist und ich die RGB Beleuchtung in Betrieb nehmen kann, werde ich diese Fotos nachreichen. Ich werde dieses Gehäuse, auch mit den Kritikpunkten, trotzdem nutzen, da mein aktuelles Gehäuse (No Name) nicht ausreichend Platz bietet und demzufolge auch nicht sonderlich einer optimalen Kühlung zu Gute kommt.
Ich hoffe dem einen oder anderen bei seiner Entscheidung geholfen zu haben.
Natürlich möchte ich es nicht versäumen, mich bei Mindfactory zu bedanken, die mir die Chance eingeräumt haben, dieses Gehäuse einem Test zu unterziehen und einen objektiven und ausführlichen Bericht zu verfassen.
Ich stehe gerne jedem Interessenten für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Peter S.