Verifizierter Kauf
Guter USB 3.0 Controller zum fairen Preis. - aber Finger weg vom mitgelieferten
RENESAS USB 3.0 Treiber unter Windows 7
Der Einbau in den Rechner gestaltet sich einfach. Nachdem immer mehr SATA-Platten
und CD-Laufwerke im Rechner eingesetzt werden, dürften genügend freie 4-Pin-MOLEX Stromanschlüsse vorhanden sein. Man sollte aber dennoch den Kauf einer Molex-
Verlängerung oder eines Y-Kabels (Reichelt-Elektronik 1,25 Euro) in Erwägung ziehen,
da sich der Stromanschluß des Controllers dank der kompakten Bauform und der
Position im Rechner im PCIe-X1-Slot (im untern Bereich des Gehäuses und nahe
der Rückwand) befindet, möglicherweise noch unterhalb einer bulligen Grafikkarte.
Da könnte es vorkommen, daß die Länge der vorhanden Anschlußkabel vom Netzteil
nicht ausreicht.
Die Installation des mitgelieferten RENESAS Treibers unter Windows XP in Form der
Setup-Datei auf der CD ist problemlos, der Controller wird installiert und meine
USB 3.0 Festplatte wurde anschließend anstandslos erkannt. Eine Installation über
die Windows-Hardwareerkennung ist nicht möglich, da - wie gesagt - der Treiber
nicht separat zur Verfügung, sondern in die Setup-Datei implementiert ist.
VORSICHT aber unter Windows 7. Hier ist der Treiber offensichtlich übefordert, wenn
nicht sogar fehlerhaft. Die Instalaltion des Treibers ist auch hier zwar problemlos und
die USB 3.0 Komponenten werden im Geräte-Manager eingetragen.
Nun kommt es aber regelmäßig vor, daß der Rechner die USB 3.0-Festplatte ohne
erkennbaren Grund sporadisch wieder vom System entfernt.
Kopiervorgänge größerer Dateien funktionieren gar nicht. Ich habe versucht eine 10GB
große Image-Datei testweise vom Rechner auf die Platte kopiert. Es ist nicht ein einziges
Mal gelungen. Mitten im Kopiervorgang meldet das System die Festplatte einfach ab
(es ertönt die bekannte akustische Warnmeldung von Windows, die man beispielsweise
auch hört, wenn man einen Stick ohne Abmeldung einfach abzieht).
Es folgt eine Fehlermeldung, daß die Festplatte oder die Datei nicht mehr vorhanden sei
und der Kopiervorgang ist damit beendet.
Die USB-Festplatte taucht im Windows-Explorer auch nicht mehr als Laufwerk auf, bis sie
ab- und wieder angsteckt wird.
Bei einer so schwammigen Anbindung der Festplatte an das System sind Datenverluste vorprogrammiert. Eigenartigerweise funktioniert die angeschlossene USB 3.0-Festplatte
aber einwandfrei, wenn man sie nicht über das USB 3.0-Kabel, sondern über ein
herkömmliches USB 2.0 Kabel am Sharkoon-Controller betreibt. Allerdings büßt man
dann die Geschwindigkeitsvorteile des schnelleren Anschlusses ein.
Abhilfe bietet Sharkoon selber auf seiner Webseite an. Dort wird der passende Original-
Treiber von NEC (derzeit Version 1.0.19) neben der mängelbehafteten Version von
RENESAS an.
Einfach den NEC-Treiber anstelle des RENESAS-Treibers installieren und dann funktioniert
die USB-Festplatte auch unter Windows 7 einwandfrei.
Mir ist ohnehin schleierhaft, warum Sharkoon ausschließlich einen Treiber des Chip-
Herstellers RENESAS auf der CD mitliefert, wenn der verbaute Chip auf der Karte doch
von NEC ist und die beiden Chipvarianten - wie sich gezeigt hat - nicht ganz kompatibel
sind.
Unterm Strich: Volle Punkte für die Karte und die problemlose Installation. Ein Punkt
Abzug für den mitgelieferten lausigen Treiber unter Windows 7, der notwendigen Fehlersuche/Recherche zu dem Problem im Internet und dem damit verbundenen Ärger.