Produkttester
Bewertung Corsair Carbide Quiet 600Q
(Text mit Bildern unter https://forum.mindfactory.de/t93684-corsair-carbide-quiet-600q-art-nr-65637-testers-keeper.html#post1077519)
Vorwort:
Tja eigentlich wollte ich gar kein neues Gehäuse kaufen. Eigentlich wollte ich nur ein paar neue Gehäuselüfter haben&klein, kompakt und vor allem leise. Bisher hatte ich nur ein "normales" Gehäuse älterer Bauart. Mit "normal" meine ich keines, dass explizit als "silence" Gehäuse bezeichnet wird. Also habe ich nach neuen Lüftern gesucht&und fand das Carbide Quiet 600Q (im Folgenden 600Q). Da sag mal einer Werbebanner am Seitenrand funktionieren nicht ;-).
Natürlich hatte ich schon diverse Produkte von Corsair und Corsair ist ja auch für solide Qualität bekannt. Dazu das schlichte Design, zu dem ich später noch mehr sagen werde, und das inverse ATX&kurzum, ich war begeistert und spielte mit dem Gedanken, dieses schicke Teil käuflich zu erwerben. Tja eigentlich wollte ich gar kein&
Aber dann, viel mir dieser Hinweis auf die "Tester-Keepers" Aktion auf. Und obwohl ich nicht damit rechnete angenommen zu werden, bewarb ich mich. Da ich zu meinem großen Erstaunen aber doch angenommen wurde, werde auch ich hier, als letztes, meinen Bericht über das Carbide Quiet 600Q abgeben.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Lieferumfang
3. Verarbeitung
4. Montage
5. Test
6. Verbesserungsvorschläge
7. Résumé
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen
1. Einleitung
Testbericht. Was soll man da schreiben? Wie soll er aufgebaut sein. Was soll ich eigentlich testen? Diese Fragen gingen mir zu Beginn dieses Testberichts durch den Kopf. Nun habe ich das große Glück, der letzte Tester zu sein. Deshalb werde ich versuchen, auf gewisse Dinge, etwas detaillierter einzugehen, auf andere weniger, wenn sie schon zu genüge beschrieben sind. Außerdem hoffe ich, dass ich dass es mir gelingt den Text recht unterhaltsam zu gestalten, sind Testberichte doch eher trockener Natur.
Und gleich mal vorne weg: das hier ist kein wissenschaftlicher Testbericht! Nicht dass ich das nicht gerne gemacht hätte, aber leider fehlen mir ein dazu ein paar Gerätschaften. Kalibriertes Lautstärke- und Schalldruck-Messgerät, schalltoter Raum, Vibrationssensor, Digitales Thermometer, Wärmebildkamera, usw. & nur um mal ein paar zu nennen. Und zumindest einen Teil davon sollte man verwenden, um einen objektiven und fundierten Bericht über das Verhalten des Gehäuses bezüglich Schalldämpfung, Schalldämmung und Temperaturentwicklung zu geben. Alles andere sind Mutmaßungen und subjektive Eindrücke! Und kein Hersteller der Welt macht sein eigenes Produkt schlecht, also sind die tollen Produktbroschüren-Texte ebenfalls immer kritisch zu betrachten!
Aber wenn ich diese Mittel nicht habe, wieso dann trotzdem ein Testbericht? Weil ich es muss? Nein! Weil ich denke, dass ich dennoch einiges zu diesem Gehäuse erzählen kann, das anderen bei ihrer Kaufentscheidung hilft. Ich werde mich auf die Dinge konzentrieren, die ich mit gutem Gewissen wiedergeben kann, und überlasse die fundierten Messungen richtigen Test-Labors.
2. Lieferumfang
Das Gehäuse selbst wird gut geschützt in einer Verpackungsmatrjoschka geliefert (siehe Abbildung 1). Das Gehäuse selbst ist in einer Art schwarzen Stoffsack gehüllt, das wie bereits von einem anderen Bewerter erwähnt, ein Gefühl von Wertigkeit vermittelt.
Mit dem Gehäuse wird eine ganze Anzahl an Schrauben mitgeliefert, die der Abbildung 2 / Abbildung 3 zu entnehmen sind. Zusätzlich sind vier einfache Kabelbinder sowie ein weiterer Abstandsbolzen für das Mainboard beigelegt. Ebenfalls dabei sind drei Corsair AF140L-Lüfter, von denen zwei vorinstalliert sind und ein dritter optional beigefügt ist.
Inhalt Anzahl
Lange Lüfterschrauben 4
Kurze Lüfterschrauben 16
Kabelbinder 4
Mainboard/HDD-Schrauben 10
Mainboard Abstandsbolzen 1
SSD/ODD-Schrauben 28
Abbildung 3 Tabelle des Zubehörinhalts
Die abnehmbaren Staubschutzfilter und die Kabel des Controlpanels, sowie die Mainboard Abstandsbolzen sind ebenfalls vorinstalliert. Das Gehäuse ist quasi "einbaufertig", solange man am vorhandenen Setup keine Änderungen vornehmen möchte oder muss.
Natürlich ist auch eine ein "Installation Guide" beigefügt (Abbildung 2), in allen möglichen Sprachen &
3. Verarbeitung
Das 600Q ist vom Design her eher schlicht. Keine auffälligen Farben oder Formen. Selbst die Lüftungsschlitze sind recht dezent in das Gesamtbild eingefügt. Ein insgesamt sehr stimmiges und elegantes Design, wie ich finde. Dennoch wirkt das Gehäuse aufgrund seiner schieren Größe und seiner Form (Höhe größer als Länge) recht bullig, bzw. massiv (vergleiche Abbildung 4).
Die Außenhülle besteht komplett aus mattem Edelstahl, den ich als Farben-Analphabet mal als anthrazit bezeichnen würde. Der Übergang von Oberseite zur Front ist abgerundet und durchgängig, während die restlichen Kanten von einem unauffälligen Plastikrahmen eingefasst sind. Die Front verdeckt die vorderen Lüfter, weshalb diese durch dünne, aber stabile, Streben auf Abstandgehalten wird. Dadurch entsteht genug Öffnungsfläche und nur minimale Strömungseffekte. Die Front enthält ebenfalls 2 Laufwerksschächte, für DvD-/Bluray-Laufwerke und ähnliches. Diese sind hinter einer geschickt platzierten Klappe versteckt, welche dank Mangetkraft recht fest sitzt (Abbildung 5).
Die Rückseite ist insgesamt sehr aufgeräumt. Oben sitzt mittig das Netzteil. Darunter ist Platz für die Peripheriegeräte des Mainboards, sowie einem Luftauslass. Dann kommt auch schon der rückwertige Lüfter, der sowohl 120 mm als auch 140 mm Durchmesser aufweisen darf. Daneben, die Hauptsächliche Besonderheit: Die Mainboardanschlussleiste, die aufgrund des inversen ATX Designs unten liegt (vgl. Abbildung 6).
Alle Gehäusewände, mit Ausnahme der Rückseite natürlich, sind mit einer Schalldämmung ausgestattet. Also auch die abnehmbare Vorder- und Oberseite. Sogar die Laufwerkklappe wurde nicht ausgelassen (vgl. Abbildung 5, 6).
Die Öffnungen für die vorderen und unteren Lüfter sind jeweils mit einem Abnehmbaren Staubfilter ausgestattet. Dieser haftet ebenfalls mittels kleiner Magnete, was die Montage sehr erleichtert. Ich finde jedoch nicht, dass diese sehr instabil sind. Es sind nun mal dünne Rahmen, aber dennoch relativ robust (Abbildung 7).
Besonders praktisch ist die, auf der Oberseite angeordnete, Bedienleiste, mit Power und Reset Button. Ebenfalls sind jeweils zwei USB 2..0/3.0 Schnittstellen sowie einem Mikro- und Kopfhörerausgang verfügbar (Abbildung 5).
Auch das innere Grundgerüst des Gehäuses ist aus schwarz gefärbtem Stahl aufgebaut. Die Verarbeitung an sich ist sehr gut. Alle Verbindungen, ob Schraub- oder Klipp-, alles sitzt fest. Insgesamt ist das Gehäuse sehr gut versteift, was sich positiv auf die Körperschallausbreitung auswirkt, und verhindert, dass das Gehäuse zu einem Klangkörper wird. Die Materialien fühlen sich wertig an und das Gehäuse hat keinen unangenehmen Chemieduft, sprich man muss es nicht erst eine Woche auf dem Balkon auslüften lassen.
Das Gehäuse steht auf Gummifüßen die einen sehr stabilen Eindruck machen, und nicht nur das Gewicht des Gehäuses mühelos stemmen, sondern auch das Gewicht eines Erwachsenen der meint sich auf sein neues Gehäuse zu setzten. Die "Gumminöpsel", wie man im Fachjargon sagt, dienen nicht in erster Linie der Rutschfestigkeit, sondern der Entkopplung des Gehäuses vom Boden. Ähnlich wie bei Lautsprechern. Wenn ich die Entkopplung mit meinem alten Gehäuse vergleiche, das nur Plastikfüße mit Filz drunter hatte, dann funktioniert diese mehr als zufriedenstellend. Im Holzhaus, wo sonst alles durch Wand und Boden dringt, ist vom PC nun nichts mehr zu hören (Abbildung 7).
Die Verarbeitung insgesamt ist wie erwähnt sehr gut. Die einzigen Mängel die ich hier anführen würde, sind: 1. Die Frontklappe schließt sich bei mir nicht richtig, wenn nicht sie nur vorne, ohne Schwung, zudrücke. Mit ein einem bisschen Schwung, bzw. näher am Scharnier schließt sie aber wunderbar. 2. Bei der Montage stellte sich auch bei mir heraus, dass ein Abstandsbolzen nicht 100% zum Mainboardloch passte. 3. Die Lüfter, die auf maximaler Stufe nicht mehr silent sind, was aber bei dem Preis des Gehäuses aber in Ordnung ist. 4. Das die Kabel der Frontanschlüsse teils etwas zu kurz sind. Zum Beispiel musste ich den Audioanschluss unter der Graka verlegen, da ich sonst nicht bis an den Mainboardsteckplatz gekommen wäre.
Das sind jedoch meines Erachtens auch nur Kleinigkeiten, die wahrscheinlich auch in der Prozessbreite liegen. An sich ist das Gehäuse stimmig designed und sehr robust. Und mit ca. 10 kg kein Leichtgewicht!
4. Montage
Das Innenleben ist ebenfalls sehr aufgeräumt. Die unteren ¾ des Raumes bieten viel Platz für Mainboard, Grafikkarten, CPU-Lüfter oder Wasserkühlungssysteme (vgl. Abbildung 8, 9). Die Entwickler haben wohl die Rückseite als Kabelkanal konzipiert. So sind rund um das Mainboad Kabelöffnungen angelegt. Apropos Rückseite. Diese beherbergt oben, auf der Vorderseite durch eine Plastikabdeckung verdeckt, viel Platz für das Netzteil und seine Kabel. Ebenfalls auf der Rückseite sind Halterungen für SSDs und HDDs (siehe Abbildung 8). Beide können ohne Schraubverbindungen installiert werden, oder auch mit, je nach Geschmack. Die Halterungen für HDDs sind Gummi ummantelt, was als Schalldämmung fungieren soll. Die optischen Laufwerke lassen sich ebenfalls "schraubenlos" installieren und werden einfach eingerastet. Beim Entfernen der Laufwerke muss lediglich ein kleiner Druckknopf gedrückt werden, der die Halterung entriegelt.
Das Mainboard lässt sich dank eines "Orientierungsbolzens" schnell und einfach ausrichten. Die Montage erfolgte mit den mitgelieferten Schrauben. HINWEIS: die mitgelieferten Schrauben haben an der Unterseite des Kopfes keine Riffelung sondern sind glatt! Bei der Grafikkarteninstallation werden die Steckplatzabdeckungen einfach mit den, sehr gut von Hand zu greifenden, Rändelschrauben entfernt und die Graka eingesetzt.
Um den 2. Frontlüfter von außen zu montieren wird die Frontseite abgeklippst. Dafür werden einfach die innen liegenden Laschen links und rechts eingedrückt und dann die Front abgezogen. Diese verträgt einiges, aber wenn noch was klemmt, ist in der Regel eine der Laschen nicht richtig gelöst.
Das Netzteil wird zunächst mit einem Rahmen verschraubt, und danach in die Öffnung eingeschoben. Der Rahmen wird anschließend, ebenfalls mit den dicken Rändelschrauben, am Gehäuse befestigt.
Wie bereits erwähnt brauchen die SSDs und HDDs nur eingeklippst, bzw. in einen Rahmen eingesetzt und eingeschoben zu werden (siehe Abbildung 9). Für die HDDs sollten abgewinkelte, für die SSDs gerade Anschlusskabel verwendet werden. Trotz dessen, dass im hinteren Raum relativ viel Platz ist, kann es durchaus zu einem Kabelchaos kommen. Wenn man Pech hat, baut sich der Kabelberg so auf, dass die Rückwand nicht mehr drauf passt. Hier wären einige Optimierungen für die Kabelführung wünschenswert, da sich, aufgrund der Kabellängen, einige Wege als Hauptwege entpuppen, während der Platz an anderen Stellen ungenutzt bleibt, da sich die, meist zu kurzen Kabellängen, als limitierender Faktor herausstellen.
Durch das Verlagern des Kabelgewirrs auf die Rückseite, ist das Gehäuseinnenleben recht aufgeräumt. Das hat zur Folge, dass die Luft ungehindert durch das Gehäuse Strömen kann.
Abschließend kann ich sagen, dass auch bei diesem Gehäuse eine Installation zu zweit hilfreich, wenn auch nicht nötig ist. Die Hardwarekomponenten sind allesamt schnell und einfach eingebaut. Lediglich das Verlegen der Kabel, kann unter Umständen eine Herausforderung sein, vor allem wenn man dies selten macht.
Leider sind mir einige Fotos der Installation abhandengekommen, bzw. ich hab leider nicht jeden Schritt dokumentiert.
5. Test
Tja jetzt kommen wir zu dem "leidigen" Thema Test. Eigentlich wollte ich viel mehr mit dem Gehäuse anstellen. Leider hab ich dazu nicht wirklich die Zeit gefunden. Da beruflich und privat sehr eingespannt, blieb mir nur wenig Zeit mein neues Gehäuse, und die diversen anderen Komponenten, die ich mir besorgt habe, um das schicke Teil auch mit artgerechtem Inhalt zu füllen, zu genießen und zu testen. Dennoch möchte ich euch meine Eindrücke schildern.
Zunächst mal, JA das 600Q ist groß&.wirklich Groß! Und schwer natürlich auch. Dazu sehr gut versteift. Dadurch wird aber verhindert, dass das Gehäuse zu einem Klangkörper mutiert und entstandene Geräusche verstärkt werden. Das entkoppeln der optischen Laufwerke, durch Gummi, funktioniert recht gut. Klar kann der geübte Hörer auf der Laufwerks-Seite diese noch wahrnehmen, aber der Geräuschpegel reduziert sich drastisch gegenüber einem herkömmlichen Gehäuse. Auch die Körperschallübertragung auf den Boden ist, wie bereits beschrieben, gut unterbunden. So viel zur Schalldämpfung.
Der eigentliche Knackpunkt eines Silent-Gehäuses sollte jedoch in der Unterbindung von Lüfter-Geräuschen liegen. Und genau da offenbart das 600Q doch einige Schwächen. Klar man muss dazu sagen, dass ich von einem absolut ruhigen Raum ausgehe, wie ihn wohl viele nicht in ihrem Zimmer haben werden. Dazu kommt, dass ich ein relativ gutes und geübtes Gehör besitze und auch feine und leise Geräusche deutlich wahrnehme. Vor allem hohe Töne, die viele Aufgrund von (alters bedingter) Gehörschädigung nicht mehr so gut wahrnehmen, können für mich sehr störend sein. Eigentlich wollte ich ja neue Lüfter, gerade weil mein altes Gehäuse, samt Innenleben, zu laut, bzw. eher zu nervig wurde, weil gerade unterschwellig immer ein bestimmtes Klangspektrum im Raum verbreitet wurde. Und ich will nicht immer Musik hören oder Kopfhörer aufsetzten!
Nun aber zum Carbide 600Q. Die mitgelieferten Gehäuselüfter sind eigentlich gar nicht so schlecht. Auf Stufe 1 sind sie auf normalem Hörabstand (ca. 1 m) praktisch nicht wahrnehmbar. Auf Stufe 2 sind sie im leisen Raum schon deutlich hörbar, jedoch würde ich es nicht als zwangsläufig störend betrachten. Eigentlich jede Lärmquelle (z.B. CPU-Lüfter, leise Musik, geöffnetes Fenster usw.) übertönt diese. Stufe 2 stellt für mich das beste Kühlungsleistung/Lärm Verhältnis dar. Auf Stufe 3 hingegen werden die Lüfter deutlich zu laut. Zwar ist das Geräusch meiner Meinung nach nicht zu aufdringlich und ein recht niederfrequentes Rauschen, jedoch ist es für ein "silent" Gehäuse eine zu laute Geräuschentwicklung. Trotz alledem würde ich sagen, dass auch Stufe 3 noch gut erträglich ist, und vor allem im Hochsommer das geringere Übel ist. Und wenn man noch Kopfhörer auf hat, oder Musik in normaler Lautstärke hört, ist von den Lüftern auch auf Stufe 3 praktisch nichts zu hören. Vor allem durch das tiefe rauschen ist das Geräusch lange nicht so nerv tötend wie das hochfrequente Rauschen von zu schnell drehenden Grafikkarten- oder CPU-Boxed-Lüftern.
Die Schalldämmung innerhalb des Gehäuses würde ich als mittelmäßig effektiv beschreiben. Natürlich reduziert sie vor allem den Körperschall, da sie die Wände nochmal zusätzlich versteift und Träger macht, doch für effektive Schalldämmung ist sie einfach zu dünn. Wirklich effektiv sind nur Lösungen aus speziellem Schaumstoff, bzw. Dämmwatte/wolle. Das hat aber ein einem PC-Gehäuse keinen Platz, vorausgesetzt das Gehäuse soll noch eine halbwegs annehmbare Größe haben. Außerdem ist natürlich klar, dass das Prinzip der schallgedämmten Seitenwände nur eine Lärmminderung dadurch bewirkt, dass Schallreflexionen innerhalb des Gehäuses auf ein Minimum reduziert werden. Der, durch Lüfter im Gehäuse produzierte, Schall wird durch die hinteren Lüfterausgänge (auch Netzteil und Graka)) nach außen getragen (vergleiche Schallverteilung in Abbildung 10). Das lässt sich eigentlich nicht vermeiden. Deshalb, und das habe ich mit diesem Gehäuse nun auch gelernt, kommt es bei einem "silent" Gehäuse auch, vor allem auch, auf die Lüfterhardware im inneren an. Deswegen werde ich mir, auch noch einen neuen CPU-Lüfter zulegen. Nicht weil die CPU durch den Boxed-Lüfter zu heiß werden würde, sondern weil er mich jetzt ganz besonders nervt. Er ist nämlich das einzige, was in meinem Gehäuse, neben den HDDs, noch Lärm produziert. Klar das lauteste sticht immer hervor&.
Ich habe leider keinen Vergleich zu anderen "silent" Gehäusen und kann natürlich deshalb auch keine absolute Einschätzung zu der Schalldämmungseffektivität des 600Q geben. Dennoch komme ich zu dem Schluss, dass Corsair da einen ganz guten Job getan hat. Eine absolute Schalldämmung ist meines Erachtens, aufgrund der notwendigen Belüftung, nicht möglich. Das Gehäuse kann nur den verursachten Schall reduzieren. Deshalb sollte, wer auch immer mit dem Gedanken spielt das Gehäuse zu kaufen, sich bewusst sein, dass es dann vor allem darauf ankommt, wie laut seine Komponenten sind! Wie stark der Faktor der Lärmreduzierung ist, das würde mich sehr interessieren. Leider habe ich kein vernünftiges Messgerät um das zu testen.
Nun noch zum Thema Kühlung. Dazu kann ich prinzipiell noch nicht so viel sagen. Bisher ist bei mir alles im grünen Bereich. Ich hätte zwar liebend gern mal die Verteilung der Wärme innerhalb des 600Qs gemessen, aber auch hier fehlen mir die Mittel. Grundsätzlich teile ich jedoch nicht die Befürchtung, dass im Oben, unter den Laufwerken, ein Hitzestau entstehen wird. Die (warme) Luft, wird vom Netzteil und der Grafikkarte (sofern die Lüfter dieser an sind) abgesaugt. Da mittlerweile die Elektronik Komponenten auch nicht mehr so empfindlich gegenüber der Hitze sind mache ich mir dahingehen auch keine Sorgen, dass was abschmiert, schon gar nicht das Netzteil. Der Luftstrom im Gehäuse sollte eigentlich verhindern, dass sich überhaupt warme Luft in dem fraglichen Bereich sammelt. Dies könnte gut mittels künstlichen Nebels geprüft werden, wenn man denn so etwas zu Verfügung hätte.
Im Idle-Modus bzw. im normalen "Office-Betrieb" habe ich mit meinem PC-Setup Temperaturen von 28/29 °C (CPU, Mainboard und Festplatte) bis 33 °C (Graka wobei die Lüfter erst ab 60+ °C angehen) auf Stufe 1. Wobei die verschiedenen Stufen eigentlich keinen Unterschied machen.
Nach ca. 30 min ArchAge komme ich auf 44 °C CPU, 58 °C Mainboard, und ca. 70 °C Grafikkarte, wobei Lüfter wieder Stufe 1 Sind. Die Festplatte bleibt dabei bei 34 °C, weshalb ich davon ausgehe, dass die Festplattenbelüftung ausreichend ist.
Natürlich ist das wenig repräsentativ, aber ich will damit zeigen, dass das die Kühlung für meine Bedürfnisse völlig ausreichend ist. Und ich denke, für die meisten Anwender auch&Superultra OC-Profis oder Anwender mit speziellen Simulations-/Rendering-Anwendungen würden wahrscheinlich auf ein anderes Gehäuse Ausweichen. Für den normalen Office-Anwender, Gamer oder Overclocker sollte das Gehäuse aber eine gute Wahl sein.
6. Verbesserungsvorschläge
Die SSD-Steckplatzleiste könnte dahingehend optimiert werden, dass zwischen den einzelnen Klipp-Plätzen mehr Abstand bereitgestellt wird, um Kabel dazwischen zu führen und diese nicht über die SSDs verlegen zu müssen.
Weiterhin wäre es schön ein optionales Lüfterpaket (gegen Aufpreis natürlich) mit hochwertigeren Lüftern für das Absolute "silent"-Gefühl
Das Scharnier der Laufwerkabdeckung dahingehend optimieren, das diese leichter schließt
Die Füße doppelt mit Gummi zu lagern, also einmal der Übergang Gehäuse-Fuß und den bereits vorhandenen Übergang Fuß-Boden. Durch das entstehende Feder-Masse-System könnte die Raumschallausbreitung noch weiter verringert werden.
Die Lüfter Steuerung mit dem Mainboard verbinden, und zusätzlich einen Automatikmodus einrichten, der sich an den Temperaturen der verschiedenen Komponenten orientiert.
Längere Kabel für Audio und andere Frontanschlüsse, da je nach Mainboard die sehr ungeschickt liegen können.
7. Résumé
Tja was soll ich abschließend sagen? Eigentlich&.. ja eigentlich ist das das Gehäuse schon ein schickes Teil. Ich finde es sieht einfach klasse aus. Das Material fühlt sich toll an, wertig und gut Verarbeitet. Das Gehäuse hat viele praktische Details. Unter anderem ist der Einbau von fast allem sehr einfach. Ebenfalls die Anordnung des Bedienfeldes auf der Oberseite finde ich super praktisch, da gut zu erreichen und diverse Geräte die angeschlossen werden wie Handy oder Externe, können einfach auf dem, mehr als breiten, Gehäuse abgelegt werden.
Die Schalldämpfung funktioniert recht gut, wenn auch noch hier und da optimierbar. Die Schalldämmung funktioniert in ihrem Rahmen auch sehr gut. Jedoch wirkt sie nur lärmreduzierend! Wer ältere, oder billige Komponenten in seinem Setup hat, die Lärm produzieren, werden dies auch weiterhin tun. Deshalb sollte man nicht zu viel "silence" von dem 600Q erwarten. Wunder wirken kann auch dieses nicht.
Die Kühlung konnte ich leider nicht besonders Analysieren. Dennoch denke ich, dass das inverse ATX-Design auf alle Fälle Potential hat. In der Theorie sollte es wirklich einen besseren Luftfluss im Gehäuse erzeugen. Das mal nachzuprüfen mit Spezialnebel wäre echt mal interessant.
Kaufempfehlung ja oder nein? Tja dazu kann ich eigentlich nicht viel sagen&es kommt wohl ganz darauf an, auf was man bei seinem Gehäuse wert legt. Da ich den Vergleich zu anderen "silent" Gehäusen nicht habe, kann ich nur schwer ein Urteil abgeben. Ich persönlich finde das Gehäuse sehr gelungen, Sowohl mit Design, Verarbeitung als auch mit Schalldämpfung und Kühlung bin ich sehr zu frieden. Einzig von der Schalldämmung hatte ich mir etwas mehr erhofft. Da hatte ich wirklich die Hoffnung, dass auch laute Komponenten auf 0 gebracht werden. Dem ist aber nicht so! Wer Wert auf absolute Ruhe legt, der wird nicht umhin kommen, auch die anderen PC-Komponenten entsprechend aufzurüsten. Ansonsten reduziert das Gehäuse den Schall auf alle Fälle ein ganzes Stück weit und trägt selbst kaum zu dessen Verstärkung, bzw. Verbreitung bei. Im Großen und Ganzen, macht das 600Q vieles richtig, vieles sogar richtig gut! Wer mit dem Gedanken spielt es sich zu zulegen, kann auf alle Fälle zugreifen und wird garantiert ein hochwertiges Produkt in den Händen halten. Es ist wohl nicht perfekt, aber ich finde sehr gelungen. Anwender mit speziellen Anforderungen könnte das Gehäuse eventuell nicht genügen, jedoch können auch diese das Gehäuse mal Testen und ihr Review geben, um auch eine Einschätzung von dieser Position aus zu haben.
Ich werde das 600Q auf alle Fälle weiter verwenden und mich darüber freuen. Vor allem darüber, dass es im Zimmer im Vergleich zu vorher doch ein ganzes Stück ruhiger geworden ist. Wo ich doch eigentlich nur ein paar neue Lüfter wollte...
PS: Vielen Dank nochmals an dieser Stelle an Mindfactory und Corsair, dass ihr solche Aktionen durchführt. Ich finde das wirklich toll und hoffe auf weitere Aktionen dieser Art! Danke auch für die unkomplizierte Organisation und den reibungslosen Ablauf. Ich bin auf alle Fälle sehr froh teilgenommen zu haben, und bin jetzt stolzer Besitzer eines, nicht ganz so kleinen, schicken Gehäuses und kann nur jedem empfehlen, sich zu trauen und bei so etwas mitzumachen | ihr wisst nie, ob ihr vielleicht nicht doch genommen werdet :-)