Produkttester
Produkttest vom 24.05 - 07.06.2019:
6GB Gigabyte GeForce GTX 1660 Gaming OC
Im Zuge des Testers Keepers Aktion der Mindfactory AG und Gigabyte durfte ich die GTX 1660 von Gigabyte für 14 Tage auf Herz und Nieren testen. In diesem Bericht werde ich auf die Spezifikationen und der Performance der Karte in meinem System eingehen.
Monitor: Eizo Foris FG2421
Betriebssystem: Windows 10 - 64bit
Mainboard: Gigabyte GA Z97X-UD5H-BK
PSU: Seasonic Snow Silent 80+ Platinum 1050W
CPU: Intel i7-4790K @ 4,0 Ghz
CPU Kühler: Noctua NH-D15
RAM: 4x 4GB Corsair Vengeance Pro Series DDR3-2133
Festplatte: 256GB Samsung 950 PRO M.2
SSD: 1x 250GB Samsung 850 EVO | 1x 500GB Samsung 850 EVO
CASE: NZXT. H440 White
FANS: 3x Noctua NF-A14 PWM
Vorherige GPU: 1x Palit GTX 980TI Super JetStream
Die Einzelkomponenten (bis auf das Mainboard) habe ich Mitte/Ende 2015 bei Mindfactory erworben. Anfang 2018 kam noch die M.2 Festplatte dazu.
Dank der Testers Keepers Aktion der Mindfactory AG befinde ich mich in der glücklichen Lage meine, seit ca. 4 Monaten defekte Grafikarte zu ersetzen. Es ist zu erkennen, dass die GTX 1660 als Engpass/Bottleneck des ungefähr 4 Jahre alten Systems anzusehen ist. Jedoch eröffnend mir dies den Vorteil, die Leistungsgrenze (Oberklasse CPU mit Mittelklasse GPU) des Rechners über die zu testende Grafikarte zu ermitteln.
Verpackung/ Inhalt/ Einbau:
Zwei Tage nach der Anmeldung des Versands meiner Karte war diese gut und sicher verpackt eingetroffen. Im Vergleich zur GTX 900 Reihe ist die Verpackung des GPUs nun deutlich aufwendiger und mit umfassenden Erklärungen zu den jeweiligen Spezifikationen des Modells bedruckt.
Ebenso erfreulich ist, dass die Grafikarte selbst in einer Folie mit einem ein Wege Tape versiegelt ist, um die Öffnung und den Einbau zu dokumentieren. Zusätzlich enthält die Verpackung ein Treiber CD und das Handbuch zum Produkt.
Im Vergleich zur GTX 980TI ist zu sagen, dass die GTX 1660 deutlich leichter ist und durch die sehr schmale Bauart des Luftkühlers von Windforce der Einbau leicht von der Hand ging. Super ist das ein 8 Pin Stecker zur Stromversorgung verwendet wird; also kein überschüssiger 2 Pin Stecker lose im Gehäuse anzufinden ist. Die GTX 980TI benötigte im Vergleich noch 14 Pins, was den Einbau erschwerte.
Design/ Verarbeitung/ Anschlüsse:
Das Design ist natürlich Geschmacksache und es finden sich sicherlich aufwendigere ausgeführte Back Plates oder Front Panels im Sortiment. Für mein Set-Up ist die GTX 1660 von Gigabyte jedoch optisch passend und das beinahe schlichte Design passt sich wunderbar neben meinem GIGABYTE Mainboard ein.
Zur Verarbeitung selbst gibt es nichts anzumerken außer, dass bei Erhalt der Ware optisch keinerlei Einbauspuren oder Mängel zu erkennen waren.
Die GTX 1660 verfügt über die RGBFusion 2.0 Technik, was eine LED Beleuchtung umfasst. Dies ermöglicht ein anstrahlen des Labels: GIGABYTE. Die LEDs lassen sich über eine externe Software (beiliegend auf CD oder über die HP von GIGABYTE) ansteuern und personalisieren. Dabei handelt es sich nicht nur um eine schicke Spielerei, sondern lasse sich über die Software auch relativ nützliche Einstellungen vornehmen. Das beleuchtete Label kann die GPU-Temperatur, -Lüfter Drehzahl (RPM) oder die Einsatzdauer des GPUs visualisieren. Hierfür wird eine nicht weiter konfigurierbare Ampel (grün, gelb & rot) hinterlegt. So ist es möglich den GPU Einsatz bei der Verwendung eines Headsets direkt abzulesen.
Zusätzlich lässt sich über die LEDs ein breites Spektrum an Personalisierung in allen Farben und Wechselgeschwindigkeiten vornehmen:
statisch, impuls, blinken, double flash oder ein Farbzyklus des kompletten Farbspektrums.
Dies kann schließlich als Profil hinterlegt werden, um für jede Situation ein entsprechendes Design parat zu haben.
Die bei der GTX 1660 von Windforce verbaute Heatpipes und Lamellen sehen super verarbeitet und dennoch innovativ aus. Im Gegensatz zur alten GTX 980TI, die zwar auch auf Kupferleiter setzte aber meiner Ansicht nach die Lammellen-Fläche für die Kühlung nicht so intelligent, wie die GTX 1660 ausnutzt. Dies lässt sich schon an der Geometrie erkenne wobei die Mitte der Lamellenfläche, aufgrund der Alternate Spinning Technik leicht eingerückt ist. Ebenso ist diese höher bzw. näher am Chip positioniert, was mit dem benötigten Platz für den mittleren Lüfter zu erklären ist. Im Bereich der zentrierten Luftkanäle, zwischen den beiden äußeren und dem mittig platzierten Lüfter verlaufen die Heatpipes aus Kupfer. Indem in diesem Bereich angesammelte Wärme bereits abgeführt wird, unterstützt dies die Kühlung sehr. Damit wird ein Temperatur-Gefälle geschaffen, welches die Wärme ungehindert zu den weiter außen verbauten Kühllamellen leitet.Die Lamellen der GTX 1660 sind über die komplette Fläche schön parallel angeordnet und der Abstand der einzelnen Lamellenflächen ist nach erster Begutachtung überall konstant.
Bei den Anschlüssen der GTX 1660 sind 3 Display Ports und 1 HDMI zu finden, was für mich mehr als ausreichend ist. Wie bereits erwähnt wird für die Stromversorgung des GPUs einen 8 Pin PCI-E Kabel verwendet.
Temperatur / Verbrauch / Lautstärke:
Bei der GTX 1660 kommen drei Lüfter der Firma Windforce mit 80 mm Durchmesser zum Einsatz. Die Lüfter-Blätter sind laut Windforce als einzigartiges Blattgebläse anzusehen, wobei die Oberseite mit 3D-Streifen (ähnlich zu einem Lindenblatt) und zusätzlich eine dreieckige Lüfter Kante am Einzug angebracht ist. Dies soll unter anderem den Zustrom verbessern und den effektiven Volumenstrom beim Kühlen, durch eine größere Oberfläche der Blätter erhöhen.
Zusätzliche werden die drei Lüfter mit der Alternate Spinning Technik betrieben, wobei der mittlere Lüfter entgegen den beiden außen liegenden Lüfter-Blättern gedreht wird. Dabei werden zwei Strömungskanäle, zwischen dem mittleren und dem äußeren Blätter mit unterschiedlicher Austragsrichtung erzeugt. Also wird das sonst turbulente Strömungsprofil von drei Lüftern mit gleicher Rotationsrichtung reduziert.
Dies zeigt das die Karte dafür ausleget ist sehr lange unter Volllast betrieben zu werden, wobei sich Temperaturspitzen vermeiden lassen. Im Test lag die maximale Temperatur bei 71 °C (RT: 22 °C), welche sich nach einer Betriebszeit von 5 Stunden unter sehr hohen Anforderungen einstellte.
Der Thermal Design Power unter Volllast liegt laut GIGABYTE bei rund 120W für die GTX 1660. Durch den Einsatz von drei Lüftern (also mehr mechanischer Antrieb nötig) ist der Stromverbrauch im Vergleich zu den Konkurrenz Modellen der OC Varianten im oberen Bereich anzusiedeln. Im Idel Modus z.B. beim Streaming oder liegt der Wert sicherlich Multimedia und beim einfachen Websurfen stehen die Lüfter still, was den Stromverbrauch deutlich senkt. Laut Spezifikationen wird ein PSU mit mindestens 450 Watt empfohlen.
Die GTX 1660 ist meine erste Karte mit drei eingebauten Lüftern. In den 14 Tagen der Testreihe zeigte sich, auch bei sehr langen Sessions eine super Kühlleistung bei geringer Lautstärke. Mein System umfasst nun insgesamt 9 Lüfter und obwohl der PC direkt neben mir auf dem Tisch platziert ist, sind einerseits kaum akustische Störungen hörbar und andererseits nur geringe Vibrationen war zunehmen. Ein Schallpegelmesser aus der Arbeit lieferte mir ein maximaler Schalldruck von 34,2 dB(A) unter Volllast, was aber nur als grober Anhaltspunkt anzusehen ist.
Leistung / Performance:
In den folgenden Spielen habe ich die standardmäßige Übertaktung für meine Benchmarks benutzt. Lediglich die Lüfter-Steuerung wurde mit dem Benchmark Tool AORUS Engine von GIGABYTE ca. 10°C nach unten korrigiert. Die Aktuelle Version 1.64 steht seit 22.05.19 bei GIGABYTE zur Verfügung. Die Performancetests geben ca. 1 Stunde des jeweiligen Spieles an, wobei stets die höchsten (ultra/episch) Grafikeinstellungen unter FullHD betrieben wurden.
So ergeben sich die folgenden Werte der erreichten FPS:
Arma 3 Apex: Min: 21 (44) | Avg: 33 (59) | Max: 50 (87)
Counter-Strike: Global Offensive Min: 124 | Avg: 238 | Max: 311
d.h. für 240 Hz Monitore wofür mindestens 120 Hz erforderlich sind also kein Problem
Grand Theft Auto 5: Min: 39 | Avg: 51 | Max: 65
Hunt - Showdown: Min: 61 | Avg: 72 | Max: 92
Kingdom Come - Deliverence: Min: 31 (in Städten wie Rattay)| Avg: 54 | Max: 72
Project Cars: Min: 42 | Avg: 47 | Max: 77
Die zuvor Verwendete GTX 980TI liegt im Schnitt rund 10 bis 15 % über den hier aufgezeigten Werten bei ähnlichem DDR5 Speicher mit selber Größe von 6GB. Jedoch war diese 4 Jahre alte Karte auch doppelt so teuer und mit deutlich besseren Chip ausgestatten.
Mit der GTX 1660 OC bietet GIGABYTE eine weitere Wahl der doch schon sehr großen Palette der GTX 16-Reihe. Die OC Variante von GIGABYTE hat nochmal eine Schippe draufgepackt und den Takt von den meisten Referenz Karten 1.785 Mhz auf 1.860 Mhz angehoben.
Im Vergleich zu den Pascal-Grafikkarten der 1000er Reihe, kann die Turing-Architektur der GTX 1660 OC wenn auch nur gering Punkten. Die GTX 1660 und 1660TI bekam den TU116 die INT-Einheit der RTX-Chips spendiert. Als Speichertyp kommt bei der GTX 1660 der durchaus erprobte DDR5 Speicher und bei der GTX 1660TI der relativ neue DDR6 Speicher zum Einsatz.
Preis-/ Leistungsverhältnis:
Die GTX 1660 ist zwischen den alten 1060/ 1070 und der neuen 1660 TI einzuordnen. Bei Team Rot wäre, neben der relativ günstigen RX 590 auch die RX Vega 56 zu nennen.
In Testberichten vertrauenswürdiger Fachzeitschriften ist vom höheren Stromverbrauch aktueller AMD Grafikarten zu lesen. Einerseits führt dies bei längerer Laufzeit der Karte zu höheren Stromverbrauch. Zusätzlich lässt die größere Watt-Zahlen auf eine höhere Wärmeentwicklung schließen, welche unter schnelldrehenden Lüftern irgendwie abgeführt werden muss. Da ich keine der aktuellen AMD Reihe getestet habe möchte ich nur auf ältere und aktuelle NVIDIA Karten eingehen.
Rund 50 FPS in Kingdom Come - Deliverence und 50 FPS in GTA5 unter 1080p mit ultra Einstellung für ungefähr 240 ¤; hier muss ich gestehen das ist ziemlich gut. Da die Karte relativ neu ist, wird sich in Sachen Preis auch noch etwas tun, was die Leistung der GTX 1660 nochmals steigert. Klar die GTX 1660 ist eine abgeschwächte GTX 1660 TI und den Verzicht auf DDR6 Speicher, was aber das Ergebnis nicht schmälert.
Von einer GTX 970 oder niedriger kommend lohnt sich der Umstieg, falls auch moderne Titel weiterhin in sehr hohen bis ultra Einstellung unter FullHD mit mehr als 50 FPS genießen möchte.
Der Wechsel von einer 980/980TI und den meisten 1000 Reihe oder höher lohnt sich meiner Ansicht kaum.
Wenn schon, denn schon (bis ca. 600 ¤ Rechner): Meiner Meinung nach lohnt sich der Aufpreis von rund 75 Euro zur GTX 1660TI.
Darf es noch etwas mehr sein? (bis ca. 1000 ¤ Rechner): Bei einem deutlich größeren verfügbaren Budget würde ich zu einer GTX1070/80 oder mit RTX zu einer 2060/2070 greifen. Natürlich lohnt sich auch ein Blick zur Konkurrenz des Teams Rot.
Haltbarkeit:
Bei der von GIGABYTE gesponserten Karte handelt es sich, um ein die sogenannte Ultra Durable-UD Technologie, mit der lange Laufzeit der Hardware garantiert werden soll. Bei den Mainboards von GIGABYTE mit diesem Siegel, wird eine 24h Test unter Volllast vor dem Verkauf durchgeführt. Bei den GPUs wird das Ultra Durable VGA Siegel verwendet, was hochwertige Komponenten wie hohen Kupfergehalt der Kühlkanäle, Grad 1 Speicherchips von Samsung etc. umfasst. Die thermisch höchstleitenden Kupferrohre können Hotspots im System effektiv und sehr schnell an eine passende Wärmesenke sprich der großen Kühlfächen aus Alu abführen. Diese Maßnahmen soll laut Herstellers die GPU Temperatur um 5-10% senken, die OC Möglichkeiten um 10 -30% erhöhen und eine Versorgungseffizient der Komponenten um 10 -30% verringern (zusätzliche Temperatur Kontrolle bei langem Betrieb der Karte) - im Vergleich zu günstigeren alternativen bei der Komponentenwahl.
Abhängig von den verbauten Komponenten und dem optimierten Kühler von Windforce hat GIGABYTE ein solides Ergebnis abgeliefert - hochwertige Komponenten, schlichtes Design bei hervorragender Verarbeitung.
Bei der Kühlung mit 3 Lüfterblätter besteht die Gefahr, dass bei jedem mechanisch bewegten Bauteil die Wahrscheinlichkeit eines Defektes steigt. Hierfür wurde mit der Alternat Spinning Technik des gerichteten Luftstromes eine gewisse ruhe einverleibt. Dies sorgt auf langer Sicht für ein stabiles Betreiben der Lüfter und damit der Karte im Allgemeinen. Jedoch muss sich das relativ neue Konzept noch über längere Betriebszeit beweisen.
Hierbei ist vor allem der Wechsel zwischen Idel und Volllast bei mittleren Temperaturen zu beobachten. Da nur unter Dauerbetrieb sich die gerichteten Strömungskanäle zwischen den beiden äußeren und dem mittleren Lüfterblätter einstellt, ist zu befürchten, dass die Lüfter nur bei hoher Drehzahl konsequent kühlen.
Fazit:
1-10 Skala Bewertung:
1-3 - enttäuschend bis schwach
4-6 - durchschnittlich
7-9 - gut bis ausgezeichnet
10 - fantastisch
Design: 7
Verarbeitung: 8
Ausstattung: 6
Leistung: 7
Temperatur: 9 [Idel: 9 | Betrieb von Games und Desktop im häufigen Wechsel: 8 | Volllast: 9]
Verbrauch: 8
Preis/Leistung: 8
Finale Wertung (Leistung doppelt gewertet): 7,5 d.h. gut - sehr gut