Verifizierter Kauf
--Vorwort--
Ich habe mich schon länger damit beschäftigt, mein schon leicht gealtertes ASUS A93SV-Laptop mit einer SSD aufzufrischen. Das geniale: Der 2,5"-SATA-Slot war noch frei und ist sehr leicht erreichbar.
(https://youtu.be/84K0gCO8NY4?t=2m47s)
Und eines Tages kam der Mindstar-Segen: 500 GB für 99,90€ (5 GB pro €!)
Das war natürlich zu verlockend...
--Einbau--
Der Einbau war denkbar einfach: Klappe abschrauben, SSD einschieben, Klappe festschrauben
Die SSD wurde nach dem Start sofort als unformatiertes Laufwerk erkannt.
Ein kurzer Benchmark bestätigte auch die rasant beworbenen Ergebnisse. (zumindest für kurze Belastungen)
--Konfiguration--
Beim Einrichten hatte ich folgende Randbedingungen:
-Die eingebaute 1 TB-Platte hatte die folgenden Partitionen:
Master Boot Record: Grub als Bootloader
1: ASUS Recovery (ca. 25 GB)
2: Windows (ca. 400 GB) (/dev/sda2 unter Linux)
3: Linux (ca. 15 GB) (/dev/sda3 unter Linux)
4: Daten (der Rest)
-Windows 7 und Linux sollten auf die SSD umziehen
-Linux sollte den zusätzlichen Platz erhalten
-keine Windows 7-CD, aber eine Ubuntu Live/Installer-CD sowie die stupide ASUS Recovery-Software, die alles auf die alte Festplatte kopieren möchte.
-keine externe Festplatte zum Sichern meiner Daten
Gerade die letzten beiden Punkte sollten für Kopfschmerzen sorgen, da so keine Neuinstallation von Windows möglich war und jederzeit ein Datenverlust möglich ist.
Ich rate jedem von diesen Umständen ab, da es wie eine Operation am offenen Herzen ist! Ein Fehler und die Daten sind weg! Ich habe daher jeden Schritt doppelt auf Fehler überprüft, bevor ich ihn bestätigt habe.
ACHTUNG: Der folgende Abschnitt ist keine vollständige Anleitung sondern eher als Anregung zu verstehen.
Nach ein paar Irrwegen um den Bootprozess vom BIOS bis zum Windows herum habe ich folgendes gemacht:
-die SSD mit Partitionen in dem Format und der Größe der Original-Partitionen partitioniert
-den Inhalt der Partitionen von Linux aus mit dem Befehl "dd" kopiert (z.B. "dd if=/dev/sda2 of=/dev/sdb1 bs=1M")
-die Datei /etc/fstab in der neuen Linux-Partition angepasst, damit /dev/sdb2 als root ("/") eingebunden wird -> Linux OK
-die Datei SSD:/Boot/BCD bearbeitet, damit Windows von der neuen Platte gestartet wird (z.B. mit bcdedit)
-die Datei SSD:/Windows/System32/config/SYSTEM angepasst, damit die neue Partition als "C:" bekannt ist (mit einem Tool, das Registry-Hives bearbeitet)
-einen neuen custom-Eintrag bei Grub erstellt:
"menuentry 'Windows 7 (on /dev/sdb1)' --class windows --class os {
insmod part msdos
insmod ntfs
drivemap -s hd0 hd1
set root='hd1,msdos1'
parttool ${root} hidden-
ntldr (${root})/bootmgr
}"
-"drivemap -s hd0 hd1" war für die ordnungsgemäße Funktion des Ruhezustands notwendig. Ansonsten findet Windows C:BootBCD nicht von alleine.
-"ntldr (${root})/bootmgr" startet den Windows Boot-Manager direkt, anstatt per "chainload +1" den Loader aus dem Volume Boot Record zu starten.
-"update-grub" -> Damit merkt Grub sich die Änderungen.
--Ergebnis/Fazit--
Windows und Linux starten in weniger als einer Minute und die wichtigsten Anwendungen sind fast sofort geöffnet. (E-Mail, Office und Browser)
Das ist eine ordentliche Zeitersparnis. Aber nicht bei jedem Programm macht sich das so extrem bemerkbar, da der Prozessor jetzt auch gerne mal limitiert. (I7 2630QM)
Das Anti-Viren-Programm kann dann auch für eine spürbar höhere Auslastung sorgen.
Wenn man seine Hintergrundprogramme im Griff hat, kann man per "Festplatte ausschalten nach"-Funktion die alte Festplatte ausstellen lassen und damit relativ leise arbeiten.
-> Ich kann eine Umrüstung von HDD auf SSD sehr empfehlen. Das gilt besonders für Computer, die noch Platz für eine Erweiterung haben.