Delock Externer SuperSpeed USB Hub mit 13 Ports + Schalter

Den USB-Hub habe ich nun bereits das zweite Mal gekauft, weil sich das Produkt meiner Meinung nach hervorragend zur Speichererweiterung meiner Minirechner eignet.
Ich hatte noch eine ganze Reihe alter Festplatten und zwei Minicomputer und so war der Plan, diese als Backup bzw. Netzwerk-Share einzurichten.

Eine Herausforderung war allerdings, dass ich an die Mini-PCs nicht beliebig viele externe Festplatten anschließen kann, da sie zwar zwei USB-3-Schnittstellen anbieten, diese insgesamt aber nur 6 Watt bereitstellen können. Auch das Netzteil liefert nur maximal 5 Volt und 15 Watt.

Ich hatte noch 5 interne 2,5-Zoll SSD-Platten mit je 1 TB Speicher und wollte sie in einem RAID-5 zusammenschließen. (Es gibt ja externe Gehäuse für interne Laufwerke, die sich über USB anschließen lassen.) Zwar sind SSDs heute oft sehr stromsparend - wenn man bewusst danach sucht findet man durchaus Modelle, die nur um 1 Watt herum verbrauchen -, aber bei Belastungsspitzen können einige Modelle schon kräftig zulangen. Und die externen Gehäuse verbrauchen ja auch noch ihren Teil.

Jedenfalls ergaben alle meine Berechnungen zumindest, dass 5 USB-Stecker nur schwerlich an 2 Ports passen. Da lag die Lösung nahe, einen USB-Hub zwischenzuschalten. Wegen der angesprochenen Watt-Problematik kam nur ein aktiver USB-Hub in Frage, weil der eine eigene Stromversorgung mitbringt und die Stromversorgung für ihn und alle angeschlossenen Geräte nicht von dem USB-Anschluss des Mini-PCs bereitgestellt werden muss.

Im Ergebnis funktioniert das hervorragend:
- Der Hub ist mit einem aktuellen Linux bzw. "Raspberry Pi OS" kompatibel (Herstellerangabe ab Linux Kernel 3.17 oder höher)
- Er wurde sofort erkannt und Software musste nicht nachinstalliert werden.
- 5 angeschlossene SSDs wurden problemlos erkannt und konnten mit dem Linux-Kommandozeilen-Tool "mdadm" zu einem RAID5 zusammengefügt werden.
- Das Netzwerkshare wird über NFS4 bereitgestellt aber SAMBA (smb) wäre natürlich genauso möglich.
- Nachdem ich ca. 2,5 TB an Daten auf den Share gelegt hatte, wechselte ich von ursprünglich Fedora auf Raspberry Pi OS. Das RAID ließ sich problemlos auch nach einem Betriebsystemwechsel wiederherstellen.
- Durch die Schalter am Hub ließ sich leicht ein Festplattenausfall simulieren.
- Ich mag die kleinen blauen LEDs neben den Schaltern bzw. in den beleuchteten Ports. Sie passen farblich prima zu den LEDs der von mir verwendeten externen Festplatten-Gehäuse vom selben Hersteller. Das ergibt im Dunkeln eine lustige kleine Mini-Server-Farm-Atmosphäre.
- Verabeitung ist gut und wirkt wertig. Ein Netzteil und ein USB-A-Kabel sind im Lieferumfang enthalten.
- Mit 13 Ports hat die Mini-Server-Netzwerk-Share-Geschichte noch Ausbaupotential.

- Der Hersteller wirbt mit Datentransferraten bis zu:
SuperSpeed USB 5 Gbps,
Hi-Speed 480 Mbps,
Full-Speed 12 Mbps,
Low-Speed 1,5 Mbps
Das geht in der Form zwar nicht mit 5Gbps über den USB-3-Ports meines Minicomputers. Auch die Netzwerkanbindung ist in meinem Fall nicht die allerschnellste, aber die gemessenen 36 bis 43 MiB/s über WLAN, Switch und HW-Firewall reichen mir. Ich kann damit immerhin 7,7 GB in gemessenen 2min 50sek kopieren, was mir vollkommen reicht. Damit liege ich zwar deutlich unter den maximalen angegebenen Geschwindigkeiten des Hub-Herstellers, aber der Flaschenhals liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eher auf Seiten des Minicomputers.

Persönliches Fazit:
Der etwas höhere Preis dieses Produktes schreckte mich im ersten Moment etwas ab. Ich hab deshalb etwas länger überlegt und verglichen. Doch meine Erwartungen wurden erfüllt. Insgesamt schien mir das die sinnvollste, "rundeste", und flexibelste Lösung zu sein, mit der ich auch vollauf zufrieden bin. Sie ist in der Form (Hub + Externe Festplattengehäuse + SSDs) sicherlich nicht gerade die günstigste, aber zumindest die SSDs waren in meinem Fall schon vorhanden und warteten auf eine sinnvolle Verwendung.
Erfüllt seinen Zweck. 5/5
Würde ich weiterempfehlen. 5/5
Würde ich nicht nur nochmal kaufen, habe ich auch. 5/5

Es gibt diesen Hub übrigens in Varianten mit 7, 10, 13, 16 Ports.


Verbesserungsvorschlag:
Eine Variante mit USB-C anstelle oder zusätzlich bzw. alternativ zu USB-A wäre sicherlich sinnvoll, wobei viele Geräte eben noch den USB-A-Steckertyp haben. Wir sind ja quasi noch in einer Übergangsphase, bei der USB-A und B Stecker nebenher existieren.