Produkttester
AMD A10 7890K/ASRock A88M-G/3.1 Testers Keepers - Review
Im Rahmen der Aktion Testers Keepers von Mindfactory hatte ich die Möglichkeit AMDs APU A10 7890K und das Mainboard ASRock A88M-G/3.1 zu testen. Vielen Dank an dieser Stelle an alle beteiligten Firmen, dass sie mir die Testprodukte zur Verfügung gestellt haben.
Die APU wird zusammen mit dem neuen "Wraith-Cooler" geliefert und hat bereits Wärmeleitpaste aufgetragen. Das Mainboard kommt mit einer Software und Treiber CD, 2x Sata 6GB/s Kabel und einer silbernen Platte für die hinteren Ports.
Design:
Mainboard:
Das Mainoard ist schlicht in schwarz/rot gehalten. Die Chipsetkühler etc. sind unverziert, aber funktional. Auf unnötige LED Spielereien wurde verzichtet, weshalb es zu einem Gehäuse mit Fenster passen kann, aber nicht unbedingt perfekt dazu gemacht ist.
Die hinteren Ports sind von einer silbernen Platte umgeben. Schicker wäre sicherlich eine schwarze Platte mit farblichen Akzentuierungen um die Ports herum und lesbaren Beschriftungen.
CPU:
Der Wraith Kühler ist komplett schwarz und schlicht gehalten. Seitlich befindet sich ein dezentes und farbneutrales, beleuchtetes, weißes AMD Logo.
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Da der Kühler ein Top-Blower ist, sorgt er zwar nicht für einen guten Luftstrom im Gehäuse, dafür ist er aber flach und kühlt die Spannungswandler und den RAM am Mainboard gleich mit, was besonders beim Übertakten sehr wichtig ist.
Montage:
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Die APU versenkt sich von alleine in den Sockel des Mainboards. Der CPU Kühler ist sehr leicht und ohne Schrauben zu montieren. Wärmeleitpaste ist bereits aufgetragen. Auch bei hohem RAM mit Kühlrippen kommt dieser nicht mit dem CPU Kühler in die Quere.
Funktionsumfang/Leistung:
Mein Testsystem:
Netzteil: 530 Watt be quiet! Pure Power L7 Non-Modular 80+ (Effizienz: 84%)
Mainboard: ASRock A88M-G/3.1
APU: AMD A10 7890K
RAM: 2x4GB DDR3-2400 CL11-13-13-31
Sonstiges:
2x HDDs
1x SSD
1x CD Laufwerk
1x PCIe WLAN Karte
Mainboard:
Das Mainboard besitzt mit 8x Sata 6GB/s Anschlüssen weit mehr als üblicherweise benötigt. Dafür aber nur 5x externe Typ A USB Anschlüsse und 1x Typ C. Davon sind 2x USB 3.0 und 1x 3.1 A und 1x 3.1 C. Diese werden ohne extra USB-HUB sehr knapp. Dafür gibt es u.a. einen internen USB 3.0 Anschluss und weitere interne USB 2.0 Anschlüsse. Interessant ist außerdem ein interner M.2 Gen2 Anschluss, wodurch das Mainboard für die modernsten und schnellsten NVME SSDs gerüstet ist. Obwohl das Mainboard von den Anschlüssen her relativ zukunftssicher ist, wird der Sockel keine Zukunftsperspektive mehr haben und mit der nächsten Prozessorgeneration veraltet sein.
Dennoch bieten die 4x DDR-3 RAM Steckplätze (bis 2400 MHz) Platz zum nachrüsten. Außerdem sind 2X PCIe x16 (3.0 und 2.0) und PCI Anschlüsse vorhanden um z.B. eine Grafik- und Wlankarte etc. nachzurüsten..
Ebenso aktuell wie die Anschlussmöglickeiten ist der Multi-Monitorbetrieb, den ich bei mir mit zwei Monitoren getestet habe (HDMI und DVI), sowie derintegrierte 7.1 surround sound.
ASRock bietet mit Ihrem Mainboard jede Menge Software an. Wichtigste ist das UEFI. Es lässt sich prima per Maus oder besser Tastatur navigieren. Es ist sehr übersichtlich und strukturiert gehalten. Für die meisten Punkte gibt es eine Beschreibung und Kurzerklärung.
Dort kann man sehr einfach und wenn gewünscht auch mit Voreinstellungen den Prozessor übertakten, sowie eine individuelle automatische Lüftersteuerung konfigurieren. Letztere hat bei mir allerdings nicht funktioniert.
Zum Ein-Klick übertakten gibt es eine Funktion namens X-Boost, die sich direkt beim Start des Computers per Knopfdruck aktivieren lässt. Sie soll den Prozessor automatisch etwas übertakten, ohne dass man sich damit auskennen oder beschäftigen muss. Leider lief bei mir der Computer instabil, als die Funktion aktiviert war und ich musste doch wieder manuell übertakten. Das gleiche Problem hatte ich auch mit meinem vorherigen ASRock Mainboard (990FX Extreme 3).
Besonders bequem ist die integrierte Updatefunktion, bei der man direkt aus dem UEFI das Mainboard updaten kann. Interessant ist auch eine grafische Übersicht vom Mainboard, wo genau gekennzeichnet ist, welche Anschlüsse (PCIe, SATA, USB, etc.) mit welchem Gerät besetzt sind.
Außerdem sind einige Windows Treiber auf der Treiber-CD mitgeliefert. Diese werden oftmals von Windows 10 automatisch installiert, oder sind überflüssig.
APU:
AMDs Quadcore APU mit einer Taktrate von 4,1 GHz (Basis) und 4,3 GHz (Turbo) leistet genug CPU Leistung, um Multitasking problemlos auszuüben. Auch bei Computerspielen stellt er keinen Flaschenhals da. Ebenso fix komprimiert oder dekomprimiert er viele Dateien. Falls er in der Zukunft aber doch einmal zu langsam werden sollte, gibt es noch Übertaktungsspielraum. 4,5GHz ist dabei kein Problem. Bei hochwertigen Mainboards ist auch 4,8 GHz oder mehr möglich.
Die integrierte Grafik liegt etwas über dem Niveau der heutigen Next-Gen-Konsolen. Schließlich befindet sich in denen auch nur eine ältere AMD APU. Folglich ist es problemlos möglich CS:GO, League of Legends oder Team Fortress 2 auf hohen Grafikeinstellungen zu Spielen. Dota2 lief bei Stufe 3 von 4 knapp über 30 fps.
Es ist möglich AAA-Titel zu spielen, allerdings auch nur auf mittleren Grafikeinstellung. Bei Tomb Raider 2013 zum Beispiel nur mit ca. 35 fps (Durchschnittswert vom integrierten Benchmark). Dabei ist anzumerken, dass die APU den RAM als Grafikspeicher verwendet und bei einer RAM Frequenz von 1600 MHz statt 2400 MHz auch nur ca. 26 fps bei gleichen Einstellungen erreicht. Auch der Grafikprozessor lässt sich bequem im UEFI von 866 MHz auf bis zu 1040 MHz übertakten. Bei mir lief die APU allerdings nur bis 916 MHz stabil.
Durch die R7 Grafik mit der GCN Architektur unterstützt die APU AMDs Freesync, TrueAudio und bietet bei low-level APIs wie Mantle, DX12 und Vulkan besondere Vorteile (z.B. Asynchronous Compute und bessere Grafikkarten- und Prozessorauslastung). Zudem kann man die APU mit einer weiteren R7 Grafikkarte erweitern und im Crossfire Modus betreiben. Dadurch ist es möglich einen Leistungszuwachs in vielen Spielen von bis zu 80% zu bekommen.
Das besondere dieser A10 7890K APU gegenüber der A10 7870K mit sehr ähnlichen Spezifikationen ist der integrierte Box Kühler. Er sieht nicht nur schick aus, sondern ist im "silent mode" auch leiser als übliche integrierte 120mm Lüfter in Gehäusen. In diesem Modus hält er den Prozessor ohne Last bei 30°C, selbst bei synthetischen Benchmarks aber unter 80°C. Wem das zu warm ist, kann den "silent mode" im UEFI einfach wieder deaktivieren.
Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Das gesamte System (ohne Monitore) benötigt bei Office Arbeiten ca. 80 Watt. Unter Spiellast ca. 130 Watt und bei synthetischen Benchmarks bis zu 165 Watt.
Linux:
Wer lieber das freie Betriebssystem GNU/Linux anstelle von Windows benutzen möchte, hat mit dieser APU ebenfalls gute Karten. Seit Kernel 4.3 ist der OpenSource AMD Grafiktreiber "amdgpu" im Kernel integriert. Seitdem wurden immer mehr Verbesserungen vorgenommen. Ich habe die APU auf Arch Linux mit dem Kernel 4.5 getestet und es lief alles reibungslos. Dota2 ist auf Grafikstufe 2 (von 4) mit über 60 fps mehr als gut spielbar.
Mit Ubuntu 16.04 gibt es auch ein zusätzliches proprietäres Treiberpaket namens "amdgpu-pro". Dieses bietet Unterstützung für Vulkan, OpenGL 4.5, OpenCL 1.2 und generell bessere 3D Leistung.
Preis-/Leistungsverhältnis:
AMD ist bekannt für ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Besonders bei der integrierten Grafik punktet AMD gegenüber den Intel Prozessoren selbst bei geringeren Kosten. Wer allerdings keinen Wert auf den (sehr guten) integrierten Kühler legt kann sich den 30¤ günstigeren A10 7870K kaufen, der den gleichen Chip hat, nur etwas niedriger getaktet ist. Den kann man mit einem extra Kühler auf das Niveau des A10 7890K übertakten.
Auch ASRock macht üblicherweise gute, günstige Mainboards. Dieses ist besonders günstig und trotz des sin die Tage gekommenen Sockels mit aktuellsten Features ausgestattet. Somit eignet es sich auch für zukünftige Standards wie USB 3.1 und NVME SSDs im M.2 Steckplatz.
Fazit:
Dieser sehr kostengünstige Computer in einem kleinen, kompakten Format und modernen Anschlüssen eignet sich perfekt für Multimedia und das Büro. In diesen Bereichen wird der Computer auch in Zukunft noch lange halten und nicht so schnell obsolet werden.
Bei einem Kauf einer AMD APU empfehle ich unbedingt Arbeitsspeicher mit einer Frequenz von 2400MHz zu benutzen, da dieser den größten Leistungsschub für wenig Geld liefert.
Auch das eine oder andere Spiel lässt sich problemlos ruckelfrei spielen. Bei leistungshungrigen Spielen muss man sich allerdings mit dem Grafikniveau etwas über dem von Konsolen zufrieden geben. Dafür hat es DX12, Vulkan und Freesync Unterstützung, die für Gamer nicht ohne Belang ist und aus der APU ein noch besseres Spielerlebnis herrausholen kann.
Zusammenfassend gebe ich für diese Kombination aus Mainboard und APU eine Kaufempfehlung an alle, die ihren Computer in naher Zukunft nicht weiter aufrüsten wollen und auch keine hohen Grafikansprüche bei neuesten AAA Spielen haben.