Ich bin ein glücklicher Gewinner eines Facebook-Gewinnspiels gewesen und habe im Zuge dessen die Aufgabe das EATON 3S 700 DIN als Produkt zu bewerten.

Worum handelt es sich?
Das EATON 3S 700 DIN sowie die im Folgenden beschriebenen Vergleichsprodukte sind "unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen". Sie dienen folglich der Versorgung der entsprechend angeschlossenen Peripherie bei Ausbleiben der Stromversorgung, wie es beim Auslösen des FI-Schalters zu Stande kommen könnte. Dazu beinhalten sie Akkus, die zunächst laden müssen. Hieraus resultiert bedingt eine gewisse Größe und auch ein nicht zu unterschätzendes Gewicht (mehr dazu unter Gewicht und Maße). Da es sich um keine Aggregate handelt, sind diese Anlagen dafür da, um Datenverluste zu vermeiden, nicht aber für den längeren Betrieb, um zum Beispiel weiter zu arbeiten.

Versand und Verpackung
Mindfactory verpackt den Herstellerkarton abermals in einem passgenauen Pappkarton. Die Herstellerverpackung weist bereits auf die üblichen Features hin. Öffnet man den Produktkarton, findet man zunächst eine Tüte mit einem USB A zu USB B Kabel mit dem Standart 2.0 sowie der Anleitung auf etlichen Sprachen sowie einen bebilderten Quickstart Guide als Inhalt. Die eigentliche Anlage ist abermals durch zwei Pappformen vor Erschütterungen geschützt eingebettet. Die Verpackung ist zweckgemäß. Auf Styropor wird verzichtet. Anleitung und Zubehör sowie die Anlage sind abermals in einer Plastiktüte eingeschlagen. Eine Schutzfolie ist auf der Oberseite der Anlage angebracht.

Gewicht und Maße
Das Gewicht der Anlage beträgt 4,2 kg. Die Maße sind 34 cm x 17 cm x 9 cm (LBH).

Anbringung oder Aufstellung
Es sollte bedacht werden, dass die Anlage nicht zusätzlich aufgeheizt werden sollte (nicht in der Nähe von Wärmequellen oder direkter Sonneneinstrahlung aussetzen), aber auch die Lüftungsschlitze frei von Staub gehalten sollten, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen. Der Betrieb der Anlage ist für mich nicht hörbar. Es braucht also schon etwas mehr Platz als bei einer normalen Steckdosenleiste. Eine Anbringung an der Wand wird horizontal und auch vertikal unterstützt.

Vergleichsgruppe und Funktionen
Neben dem EATON 3S 700 reihen sich noch das 450, 550 und das 850 ein. Es rangiert somit lediglich einen Platz unter dem großen Bruder, dem 850. Alle fungieren zunächst auch als "normale Steckdosenleiste", bei der die Steckdosen in zwei Reihen verlaufen und schräg gesetzt sind (keine Überlappung von eingesteckten Steckern). Die Hälfte der jeweiligen Steckdosen wird bei Stromausfall weiterhin mit Strom versorgt. Unterschiede ergeben sich in der Nennleistung, aus dem sich das mögliche Handlungsfeld ergibt, der autonomen Stromversorgungsdauer, der Anzahl der Steckdosen, einen Überspannungsschutz der auch den Anschluss der Telefonanlage ermöglicht und der Ausstattung eines USB-A-Ports (in der Anleitung als COM Modell ausgeführt) sowie USB-Ports mit Ladefunktion. Allen ist eine Status-LED, ein Power Button sowie ein Reset-Button gegeben.
Die Modelle unterschieden sich außerdem noch in IEC Modelle, welche den direkten Anschluss mittels Kaltgerätestecker männlicher und weiblicher Seite (wie bei einer Verlängerung) ermöglicht) sowie in FR / DIN Modelle, welche die üblichen Steckdosen beinhalten. Der Privatanwender wird wohl das DIN Modell, welches mir hier vorliegt bevorzugen.

Wer sich mit 270 Watt, einer autonomen Spannungsversorgung von 10 bis 15 min und 6 Steckdosen zufrieden geben möchten, kann folglich zum kleinsten Vertreter, dem EATON 3S 450, greifen.
Das EATON 3S 550 versorgt bereits mit 330 Watt über eine Dauer von 10 bis 15 min seine 6 Steckdosen. USB-A-Port ist vorhanden.
Unser EATON 3S 700 punktet durch die autonome Versorgung von 4 seiner 8 Steckdosen mit 420 Watt über eine Dauer von 10 bis 20 min. Es besitzt zudem zwei USB-Ports, welche Ladefunktion unterstützen. Ein Überspannungsschutz ist vorhanden wie der USB-A-Port.
Der größere Bruder, das EATON 3S 850, versorgt über die gleiche Dauer ebenso viele Steckdosen mit 510 Watt. Die Ausstattung entspricht ansonsten dem EATON 3S 700.

Eine Garantie besteht vonseiten des Herstellers ein Leben lang bzw. ein Unternehmen lang.

Die Akkus sind über ein rückseitiges Fach zugänglich. Ein Tausch ist somit prinzipiell möglich.

Es gibt eine Power Management Software unter der Herstellerseite zum Download, um die Produktleistung zu verbessern. Der vorhandene USB-A-Port der COM Modelle, der mit Hilfe des mitgelieferten Kabels mit dem Computer verbunden werden kann, ermöglicht somit ab dem EATON 3S 550 die Kommunikation mit dem Computer. Die Software (Eaton UPS Companion) ist in der Lage über USB den Ladestand der USV-Einheit anzugeben sowie Ereignisse der Stromversorgung zu protokollieren. Desweitern errechnet sie die zur Verfügung stehende Zeit bei Stromausfall und fährt ebenso bei sachgemäßer Einstellung den Computer ordnungsgemäß herunter.
Bei Einstellung der Stromkosten pro kWh ist die USV-Einheit in der Lage, die Stromkosten über einen internen Zähler zu kalkulieren. Eine Rücksetzung ist möglich. Weitere Einstellungen sind die Ausgabe eines akustischen Signals bei Veränderung der Spannungsversorgung der USV sowie die eigentliche Menüsprache.

Kenndaten:
Input: 220-240V~ ; 50/60Hz; Ph+N+PE; 10A max
Outputs: 50/60 Hz; PH+N+PE; 220/230/240V~; 700VA/420W; 3.0A
Total outlets current: 9A
ICC: 3KA
Protective Class I

Test
Ich habe die Anlage zunächst mehrere Tage laden lassen und deren Funktionalität über die Software geprüft. Für mich ist vor allem interessant, wie sich die Anlage bei Stromausfall verhält. Da ich nicht alle Geräte im Haushalt vom Strom nehmen möchte, unterbreche ich nur die direkte Stromversorgung zur Anlage durch Herausziehen des Steckers. Ich arbeite derzeit an einem 10 Jahre alten Rechner, der mit einem i5 2500k bestückt ist und dem eine GTX 1060 inne wohnt. Er hat neben den 3 SSD's auch noch 3 HDD's und ein Blueray-Brenner, so dass auch im Normalbetrieb unter Office etwas mehr Last entstehen sollte. Außerdem nutze ich einen LG Ultrawide mit 32 Zoll, der im Szenario auch den Ton ausgeben wird. Alles andere ist nicht für den Test angeschlossen.

Trennt man die Anlage von der Stromzufuhr beginnt die grüne Kontroll-LED zu blinken. Es erklingt alle 6 Sekunden ein Piepton. Ich schreibe zu diesem Zeitpunkt in Word und streame über einen bekannten Anbieter einen Film. Nach etwa 8 min ertönt der Piepton alle 2 Sekunden.
Letztendlich schaffte es die Anlage bei normalem Userverhalten (Stream über Browser am Laufen) und gleichzeitiger Arbeit an Office, den Computer für etwa 13 Minuten am Laufen zu halten. Das entspricht der Angabe des Herstellers von 10 bis 20 Minuten. Eine Temperaturerhöhung der Anlage war kaum wahrnehmbar auf der Seite der angeschlossenen Stromstecker der Verbraucher.

Fazit:
Es stellt sich für mich heraus, dass mein System, die eingebundene Telefonanlage und die entsprechende Peripherie zum einen gut gegen Überspannung geschützt sein sollte, aber zum anderen vor allem das System bei z.B. gerade laufenden Update (worst case) oder auch nur der Bearbeitung eines Projektes gegen Datenverlust geschützt ist, so lange man anfängt, nach dem Stromausfall seine Daten zu sichern und das System geregelt herunter zu fahren. Ich empfehle allerdings, dass man sämtliche Peripherie, die nicht benötigt wird, nicht über die im Stromausfall durch den Akku versorgten Steckdosen anzuschließen, um im Ernstfall tatsächlich genügend Zeit zu haben. Die Softwarelösung ist ein nützliches Gimmig, welches zusätzliche Optionen eröffnet. Ich halte den Preis von etwa 100 € für durchaus angemessen.