Produkttester
Ich wurde am 09.03.2021 als Produkttester im Rahmen der "Testers Keepers" Aktion per Zufall auserwählt. Im Folgenden werde ich das Produkt Thermalright Venomous Plus bewerten, welches heute (22.03.2021) 77,87¤ kostet und anschließend ein Fazit für alle Interessenten ziehen.
Zunächst mal mein System:
Motherboard: MSI B350M PRO-VDH
CPU: AMD Ryzen 5 1400
GPU: Radeon RX 580 Red Dragon V2 8GB von PowerColor
PSU: 400 Watt be quiet! mit 80+ Bronze Zertifizierung
RAM: 2 x 4GB G.Skill DDR4 im Dual Channel
OS: Windows 10 Pro 20H2; Build: 19042.868
Das Paket wurde am 17.03.2021 per DHL gesendet und ich habe es direkt am 19.03.2021 erhalten. Die Verpackung ist nichts Besonderes, gewöhnlicher Karton mit schwarzer Aufschrift.
Dieser CPU-Kühler ist für die folgenden Sockel von Intel geeignet:
LGA 775/115x/1366/1200/2011/2011-3/2066
Zudem passt dieser Kühler auf den Sockel AM4 von AMD, welchen ich habe und somit nur diesen berücksichtigen kann.
Im Lieferumfang enthalten sind:
5x AM4 Nylonschlauch
5x 32 L17 Schraube
2x AM4 Montageplatte
1x Wärmeleitpaste
2x Intel Montageplatte
1x Anpressdruckjustierungsplatte
1x 775 Kappe
1x Multi Plattform Backplate und die dazugehörige Leitschutzfolie
4x Adapterschaube
4x Rändelmutter
4x LGA 2011/-3/2066 Adapterschrauben
4x Lüfterklammer
1x TL-C12S Lüfter
1x Venomous Plus
1x RGB Fernbedienung
Der Kühlkörper ist wirklich riesig. Die Länge ist 127 mm, die Breite 60 mm und die Höhe 158 mm. Ich hatte da erst Zweifel, ob er überhaupt in mein Gehäuse passt, aber er passt, wenn auch nur ganz knapp. Der Lüfter ist 120 mm lang und breit, Die Höhe ist 25 mm. Dieser schafft laut Herstellerangaben maximal 1500 RPM±10%. Der Kühlkörper wie auch die zwölf Wärmeleiter sind mit Nickel galvanisiert. Alle Komponenten sehen qualitativ hochwertig aus und so fühlen sie sich auch an.
Ich persönlich finde die beigelegte Anleitung nicht ganz klar. Es ist kein Text da, sondern nur Bilder, weswegen ich für die Montage, als Anfänger, über eine Stunde gebraucht habe. Aber wenn man weiß, wie es geht, dann klappt es auch in 15-20 Minuten. Da ich zum ersten Mal solch einen Kühler eingebaut habe, war mir z.B. nicht ganz klar, wie der Lüfter mit den Lüfterklammern an den Kühlkörper zu befestigen war, bis ich im Internet nachgeguckt habe.
Ich verstehe nicht ganz, warum der Lüfter eine RGB Fernbedienung hat. Diese muss per SATA-Anschluss an das Netzteil angeschlossen werden. Da wäre es mit einer Software komfortabler, die RGB zu steuern. Jedes Mal das Gehäuse zu öffnen, um die Farbe oder die Art, wie es leuchten soll zu ändern, finde ich sehr anstrengend und lästig, weswegen ich die Farbe einfach auf weiß und immer leuchtend eingestellt habe. Aber natürlich können auch andere Farben dargestellt werden, auch können die Lichter blinken, pulsieren, nacheinander an und ausgehen.
Ich habe dieses Produkt nur mit dem Standardkühler vom Ryzen 5 1400 verglichen, welcher "AMD Wraith Stealth Cooler" genannt wird. Ein Vergleich mit einem anderen Kühler ist mir leider nicht möglich, da ich keinen anderen besitze.
Zuerst habe ich die Temperaturen mit dem Standardkühler im Standardtakt (3,2 GHz), dann mit dem Boost-Takt (3,4 GHz) und zuletzt mit 3,6 GHz gemessen.
Als Stress-Test habe ich die Software "Prime95" verwendet. Dort habe ich "Custom" ausgewählt und bei "Min FFT size (in K)" 1344 eingegeben und auch bei "Max FFT size (in K)" 1344 eingegeben. Die Option "Time to run each FFT size (in minutes) habe ich auf 3 eingestellt und jedes Mal für 15 Minuten laufen lassen. Bei jeder zweiten Minute habe ich die Temperatur auslesen lassen. Dazu habe ich die Software HwInfo64 benutzt. Die einzelnen Temperaturen jetzt zu nennen würde den Rahmen sprengen, weswegen ich jetzt nur die Maximaltemperaturen nennen werde.
Also zunächst mal mit dem Standardkühler. Die maximal gemessene Temperatur war im Standardtakt 57,8°C nach acht Minuten; mit 3,4 GHz eine Maximaltemperatur von 58°C nach 14 Minuten; mit 3,6 GHz, wieder nach acht Minuten, 60°C. Dazu muss ich aber sagen, dass in Prime95 Worker #7 und Worker #8 aufgrund eines Errors aufgehört haben zu testen und die CPU-Kerne 3 und 4 nicht mehr mit 100% ausgelastet wurden. Scheint wohl, dass es denen zu heiß war, denn mit dem Thermalright Venomous Plus haben die wunderbar gearbeitet und alle Kerne wurden voll ausgelastet.
Und jetzt mit dem Thermalright Venomous Plus. Die maximal gemessene Temperatur war im Standardtakt 46,4°C nach 12 Minuten; mit 3,4 GHz eine Maximaltemperatur von 45,8°C nach 15 Minuten; mit 3,6 GHz waren es nur 48°C nach 14 Minuten.
Es ist leicht zu erkennen, dass es einen Temperaturunterschied von 11-13°C gibt. Was sich zunächst zwar nach wenig anhört, aber bei CPU-Temperaturen eine Menge ist&
Ich hätte auch gerne den Lärm des Standardkühlers und des Venomous Plus gemessen, aber leider habe ich kein Dezibel Messgerät und mit einer Smartphone App wäre es zu ungenau. Aber auf Maximaleinstellung ist das Venomous Plus meiner Meinung nach lauter als das AMD Wraith Stealth Cooler. Bei Normalnutzung, also bei Alltags-Aufgaben und auch beim Zocken ist es viel leiser als der Standardkühler. Aber das ist eine subjektive Einschätzung von mir und darauf sollte man sich nicht verlassen können.
Nun zu meinem Fazit: Dieses Produkt ist wirklich toll und ein krasses upgrade zum AMD Wraith Stealth Cooler. Aber die Montage ist, wenn man ein Anfänger ist, aufgrund der unpräzisen und unvollständigen Montageanleitung schwierig und bei einem kleinen Gehäuse viel Fummelei. Ich weiß nicht, ob ich die Größe negativ oder positiv bewerten soll. Einerseits wird die CPU durch die enorme Größe des Kühlers besser gekühlt, andererseits kann ich mir vorstellen, dass der Kühler für viele Gehäuse einfach zu groß ist und z.B. die seitliche Abdeckung nicht angebracht werden kann oder man mit den Fingern gar nicht mehr am Mainboard arbeiten kann. Apropos am Mainboard arbeiten& Der Kühler + Lüfter verdecken einen meiner vier RAM Slots und deswegen müsste ich erst den Kühler ausbauen, wenn ich mein RAM upgraden möchte. Und was den Preis angeht& Ich weiß zwar nicht, wie andere Kühler mit diesem Formfaktor sich schlagen, aber die von den mir bekannten Marken, z.B. be quiet! sind nicht über 40¤ und da kommen mir die 77,87¤ des Thermalright Venomous Plus doch recht happig vor, weshalb ich es mir zu diesem Preis nicht gekauft hätte.
Ich danke Mindfactory für die Möglichkeit, den Thermalright Venomous Plus zu gewinnen. Auch wenn die Montage wegen der Anleitung schwierig (für mich) war, hatte ich dann doch sehr viel Spaß dabei, es zu montieren und anschließend zu testen.